Am Anfang steht ein fester Entschluss. Wer gesund und nachhaltig abnehmen möchte, entscheidet sich, die Gewohnheiten, die zum Übergewicht geführt haben, loszulassen. Wie gelingt das? Wie helfen Ayurveda und vegane Ernährung, leichter zu werden? Welche Lebensmittel und Tricks helfen, Gewicht, aber nicht die Laune zu verlieren? Das zeigen wir dir in „Abnehmen mit veganer Ernährung und Ayurveda“.

Manche Menschen leiden unter ihrem Übergewicht und das Unwohlsein mit ihrem Körper bestimmt die Gedanken. Die Entscheidung abzunehmen kommt mit dem Wunsch, sich freier zu fühlen, besser bewegen zu können und eventuell die Belastung durch bestimmte Krankheiten zu mindern. Arthrose oder Bluthochdruck sind häufig eine Folge von starkem Übergewicht. In vielen Fällen ist es dann lohnenswert, eine Gewichtsreduktion anzustreben.

Jedem Anfang liegt ein Zauber inne

Wow, du willst abnehmen? Das ist ein mutiges Vorhaben. Wir möchten dich unterstützen mit ein paar Tipps, wie der Startschuss besser gelingen kann:

  1. Veränderung beginnt im Geist: Bestärke deinen Entschluss so oft es geht. Sprich davon vor Freunden, die dir gut tun und halte dir dein Ziel und damit verbundene neue Selbstwertgefühl, immer wieder vor Augen. 
  2. Nimm dir Zeit: Zu schnell abgenommenes Gewicht ist häufig ebenso schnell wieder drauf. Gib deinem Körper Zeit, mitzuziehen.
  3. Setz dir konkrete kleine Etappen-Ziele: Inspirierend, motivierend und nicht unerreichbar hoch. 2-Kilo im ersten Monat sind gut zu erreichen und genug. Dann wieder einen. Dann weiter.
  4. Setz dir auch ein Ziel für den Alltag, dass du konkret umsetzen übst und das dich bei der Zielerreichung unterstützt: z.B. “Ich esse 2 große Portionen Gemüse am Tag” oder “Ich messe ab jetzt die Fettmenge beim Kochen ab und beschränke sie auf 3 Esslöffel am Tag”. „Ich schnippel mir Rohkost fürs Büro als aternativer Snack“
  5. Nur einmal die Woche wiegen. Ein zu häufiges Wiegen fixiert zu sehr auf jedes Gramm und macht dich eher verrückt.

Vollwertig-vegan und Intervallfasten

Abnehmen ist ein individueller Prozess zu einem insgesamt bewussteren, behutsamen und genussvollen Essen in Maßen. Es geht darum, sich langsam und wieder mit allen Sinnen einer Mahlzeit zu widmen. Oft liegt das Übergewicht an vielen Snacks und unbewussten Zwischenmahlzeiten. Drei befriedigende, nährende und vollwertige vegane Mahlzeiten dagegen sind ausgleichend und beugen Hungerschübe vor. Manche integrieren Intervallfasten in ihren Alltag und vergrößern die Zeit des „nicht Essens“. Dieses Konzept bedeutet, sie lassen das Frühstück oder Abendessen ausfallen und legen eine 14-16 stündige Nahrungspause ein. Und essen dann 2 (bis 3) Mahlzeiten innerhalb von 8 (kurz 16:8). Stunden, statt Kalorienzählen ist das Motto! Wenn du dir das zutraust, probiere es aus und lasse z.B. zwischen dem Abendessen und der ersten Mahlzeit am nächsten Tag 16 Stunden Zeit.

Welche veganen und ayurvedischen Lebensmittel machen “leichter”?

Hilfreich ist es, Lebensmittel zusammen zu stellen, die die Verdauung fördern und den Stoffwechsel anregen. Das bedeutet scharfe, bittere, trockene, gewebe-zusammenziehende und leichte Lebensmittel vorzuziehen. Denn so eine Auswahl führt eher zu “Auszehrung” und Gewebeverringerung und damit eine Reduzierung von „Kapha“. Deshalb empfehlen wir folgende Lebensmittel zu bevorzugen:

  • Bittere Gemüse wie alle Kohlsorten (Blumenkohl, Rosenkohl, Wirsing), sowie grüne Blattgemüse (Spinat, Mangold), Artischocken, Radiccio, Chicoree, Löwenzahn
  • generell Bitterstoffe aus z.B. Leber-Galle-Tee, Wermut, Beifuß, Bitterelixiere
  • Lauchgewächse (Zwiebel, Porree, Frühlingszwiebeln) oder auch Rettiche (scharf)
  • eher trockene Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Linsen bzw. alle außer Soja und Mung) und Kohlenhydrate wie Gerste, Mais, Hirse und Buchweizen 
  • Getränke wie Kaffee, Schwarztee, Grüntee und Roibostee (bitte nicht ausschließlich trinken, aber diese sind trocken und leicht und in Maßen ok), alternativ Ingwertee
  • zusammenziehende Lebensmittel wie: Walnuss (v.a. die Haut), Granatapfel(samen), Hülsenfrüchte, Schlehen und Aronia
  • viele anregende, eher scharfe Gewürze wie Curcuma, Ingwer, Pfeffer, Chili, Bockshornklee, Zimt beim Kochen integrieren
  • ein Schuss Essig am Tag regt außerdem Enzyme an, die das Abnehmen unterstützen

Welche Lebensmittel sollten besser gemieden werden?

Bei Abnehmwunsch solltest du den eher schweren, kalten, süßen oder öligen Speisen aus dem Weg gehen. Dass du mit veganer Ernährung schon alles “Schwere” von tierischen Produkten meidest, ist sehr förderlich und damit hast du schon die halbe Miete. Auch in der veganen Ernährung gibt es ein paar “beschwerende” Speisen. Dazu gehören alle pflanzenbasierten Sahnekuchen, Mehlspeisen, Pudding, Käse (auch veganer Käse), Süßigkeiten, Softdrinks oder sehr fettige, frittierte Speisen.

In der Abnehmtrickkiste stecken auch noch folgende Alltagstipps:

  • Maß finden durch die eigenen Hände: 2 Portionen Obst, was in die hohle Hand passt sowie mind. 2 Portionen Gemüse (je 2 schöpfende Hände voll). Brotscheiben in Handgröße, eine Nudelportion entspricht was wiederum in eine hohle Hand passt etc.
  • viel Trinken: der Körper braucht den “Fluss” um Abgebautes auszuscheiden. Im Körperfett stecken auch Stoffe, die wir lieber außerhalb haben wollen
  • eine Handvoll Nüsse snacken, wenn es zwischendurch mal “schwierig” wird
  • iss dich an Gemüse satt: Gib dir selbst eine Gemüse-Flatrate, v.a. an Tagen, wo es dir schwerfällt, Mengen einzuhalten und bei dir zu bleiben. Nasch süße Melone oder verschlinge Broccoli statt Hochkalorisches :)
  • Koche und backe so viel wie möglich selbst, um Fett, Salz und Zuckeranteil selbst zu bestimmen
  • Kaufe alle Grundnahrungsmittel zuckerfrei (z.B. Naturjoghurt, Haferdrink, Backwaren)
  • Bevorzuge Zartbitterschoki (mind. 70% Kakaoanteil), wenn du Schokolade brauchst oder Reiswaffeln mit Zartbitterüberzug
  • Bei Buffets und auch zu Hause kleine Teller und kleines Besteck nutzen
  • Beweglich bleiben: Bewegung die Spaß macht und gut tut: tanzen, wandern, fahrradfahren, schwimmen …
  • Ohne Stress, Druck raus, Spaß rein! Abnehmen kann der Körper (auch hormonell gesehen) nur im entspannten Modus. Also locker bleiben und relaxen.

Wie gehe ich mit Rückschlägen, Hungerattacken und Motivationstief um?

Es gibt immer wieder Ereignisse, wie Feiertage, wo es schwer fallen kann, sein Ziel weiter zu verfolgen. Keine Entwicklung erfolgt linear. Veränderungen und „Kursschwankungen“ sind ok. Folgende Anregungen für die Vorbeugung und Bewältigung der etwas „schwierigen“ Phasen:

  1. Innere Insel: Bau dir innerlich eine Insel für Ausnahmen und gönne dir den herrlich-sinnliche Genuss, wenn es mal sein muss. Am nächsten Tag einfach weitermachen! Das Abnehmen ist eine Reise mit natürlichen Höhen und Tiefen. 
  2. Kreative und inspirierende Impulse schaffen: Mal dir ein Bild von dem, wie es sein soll oder häng dir ein inspirierendes Zitat dahin, wo du es jeden Tag siehst z.B. “Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ oder “Es ist nicht wichtig, wie groß der erste Schritt ist, sondern in welche Richtung er geht.”  Hauptsache es bringt dich zum Lächeln und gibt dir Kraft!
  3. Liebe tanken: Bei wem oder wann fühlst du dich (auch jetzt schon vor der Gewichtsabnahme) angenommen, wertvoll und wohl in deiner Haut: hol dir diese wichtige Motivationsressource immer wieder zu dir und bade häufig in diesem Gefühl!

Gib ihm einen Namen!

Finde einen Vornamen für dein “Problem”, z.B. Paul für die abendliche Naschattacke. “Oh, Paul ist schon wieder da, na jetzt passt es mir gerade nicht so gut…”. Oder „gestern war Paul zu Besuch, er war sehr gierig”. Warum? Dies schafft dir eine Metaperspektive (sprich einen gesunden Abstand) und die Möglichkeit, andere Muster im Gehirn zu aktivieren, als jene, die mit der negativen Erfahrung verknüpft sind. Bei “Naschattacke” bist du schnell identifiziert mit der Erfahrung von Misserfolg, schlechtem Gewissen oder Selbstverurteilung. “Paul” dagegen ebnet den Weg für eine Veränderung, indem wir mit einer erwachsenen Haltung eher den Bedürfnissen hinter seinem Besuch beschäftigen können. Aus der Warte fällt es leichter alternatives und förderliches Handeln einüben zu können. Was braucht Karl und was könnte ihm außer Naschen noch gefallen? Zudem schafft es eine Wertschätzung für das, was da “vorbeikommt” und für was es da ist. Vielleicht braucht Paul nur das, nämlich gesehen zu sein.

Ziele vs. gewünschter innerer Zustand

Ein ganz persönlicher Tipp noch zum Schluss von mir als Autorin. Ich hab selbst mal über ein paar Jahre 30 kg abgenommen. Ich war nach dem Abnehmen – überraschenderweise für mich – nicht auf einmal für alle Zeit glücklich. Das hatte ich irgendwie anders erwartet ;) „Wenn ih erstmal X kg leichter bin…“ Natürlich war da Stolz, es geschafft zu haben und ich bin dankbar, für den Teil in mir, der diese Ausdauer und diesen Willen hatte. Deine Schönheit, deine Zufriedenheit und dein Wert hängen aber nicht an Kilos und an nichts Äußerlichem.

Ein Ziel und die damit verbundenen Wunsch, sich dann anders zu fühlen, sind zwei verschiedene Dinge. Das hab ich erst viel später gesehen. Ziel erreicht, heißt Ziel erreicht. Das darfst du feiern! Gleichzeitig muss es nicht bedeuten, dass du dich damit dann anders fühlst (fühlen musst). Glück und Freude über uns selbst, uns lieb haben können, das können wir jederzeit auch ohne Ernährungsumstellung in unser Leben lassen. Aber das ist ein eigener Artikel wert.

Weitere tolle Tipps findest du auf ayurvega.de

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