Vielleicht hast du schon mal von Palmöl und seinen negativen Eigenschaften gehört. Aber weißt du auch genau, was an dem Rohstoff so schlecht ist? Wir klären dich auf und verraten dir die wichtigsten Fakten über Palmöl. Außerdem bekommst du hilfreiche Tipps, wie du im Alltag palmölfrei leben kannst.

Was ist Palmöl?

Palmöl bzw. Palmfett zählt zu einem der wichtigsten Pflanzenöle der Welt. Es wird aus der Ölpalme gewonnen, die zu den Tropenpflanzen gehört und deshalb sehr warme Temperaturen, viel Feuchtigkeit und nährstoffreiche Böden benötigt. Ursprünglich stammt die Ölpalme aus Westafrika, wird aber heutzutage hauptsächlich in Südostasien kultiviert. Derzeit wachsen sie weltweit auf ca. 19 Millionen Hektar Land, was mehr als die Hälfte der Fläche von Deutschland ist. Palmfett ist sehr beliebt, da es im Vergleich zu anderen Ölen günstig, leicht zu verarbeiten und vielseitig einsetzbar ist.

Die Palmölproduktion hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Laut einer US-amerikanischen Landwirtschaftsbehörde liegt die derzeit weltweite Menge bei 74 Millionen Tonnen Palmöl jährlich. Die Produktion anderer Pflanzenöle ist weitaus geringer. Dies liegt unter anderem daran, dass die Ölpalme viel mehr Öl pro Hektar erzeugen kann, als andere Raps oder Sonnenblumen.

palmöl was du wissen solltest

Wozu wird es verwendet?

Palmöl befindet sich nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in Kosmetika und Putzmitteln. Schätzungen der WWF zufolge steckt es sogar in jedem zweiten industriellen Supermarktprodukt. Es ist sehr hitze- und oxidationsbeständig, weshalb es vor allem bei frittierten Gerichten zum Einsatz kommt. Auch Soßen und Suppen gibt Palmfett eine zarte, geschmeidige Cremigkeit. Außerdem verleiht es Lebensmitteln eine gute Streichfähigkeit (z.B. in Margarine, Schokocremes usw) bzw. eine weiche, aber nicht bröckelnde Struktur, wie z.B. bei Keksen.

Ist Palmöl schlecht für die Umwelt?

Für den Anbau der Ölpflanze werden Monokulturen im Regenwald abgeholzt. Außerdem sterben durch die Rodung der Bäume bedrohte Tierarten, wie z.B. Orang-Utans, die derzeit stark unter dem Plantagenanbau leiden. Auch indigene Bevölkerungstruppen werden aggressiv aus ihren Lebensräumen vertrieben. Hinzu kommen unfaire Arbeitsbedingungen, Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit und soziale Ungerechtigkeit.

Natürlich beeinflusst die Abholzung auch das Klima, da Millionen Bäume und Pflanzen, die uns unter anderem Sauerstoff liefern und Photosynthese betreiben, zerstört werden. Außerdem wird bei der Rodung, der Produktion und dem weltweiten Handel eine unfassbar hohe Menge an CO2 verbraucht, was das Klima nachweislich negativ beeinflusst.

© Pixabay

Tipps, um palmölfrei zu leben

Achte zukünftig doch darauf, ob sich Palmöl in deinen Produkten befindet und probiere, diese dann gegen palmölfreie Alternativen auszutauschen. Wenn sich Palmöl aber gar nicht vermeiden lässt, achte möglichst darauf, dass es sich um zertifiziertes Palmöl in Bioqualität handelt. Außerdem sind Produkte, die mit dem Fair-Trade-Logo zertifiziert sind, die beste Wahl. So kannst du sicherstellen, dass der Handel des Palmfetts fair ist. In unseren Artikel „Vegan Logos und Siegel“ kannst du mehr über die wichtigsten Logos erfahren.

Folgende Zertifizierungen sind bei Palmöl entscheidend, da sie von der Initiative „Forum nachhaltiges Palmöl“ anerkannt:  RSPORainforest AllianceRSBISCC PLUS und POIG

Komplett palmölfrei zu leben ist sehr schwer, denn es versteckt sich in mehr Produkten, als du vermutest. Vor allem in Kosmetik- und Reinigungsprodukten ist es nicht direkt auf der Inhaltsliste ersichtlich, ob Palmfett verwendet wurde. In dem Fall bietet es sich an, deine Kosmetik- und Reinigungsprodukte selber herzustellen. Dies vermeidet nicht nur Palmöl, sondern auch andere schädliche Inhaltsstoffe. In unserem Artikel „5 Tipps für weniger Chemie im Alltag“ kannst du dir Inspiration holen.

Ebenfalls hilfreich sind Apps wie „Code Check“ mit dessen Hilfe du jegliche Produkte aus der Drogerie und aus den Supermärkten scannen kannst. Dabei wird dir dann angezeigt, ob bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten sind und es wird ebenfalls deutlich, ob Palmöl verwendet wurde. Es gibt aber zum Glück auch einige Shops, die ihre Produkte genauestens kennzeichnen und ohne Palmfett auskommen. Schau doch mal bei veganese oder memolife vorbei. Generell gilt aber: Je weniger industrielle Produkte du im Bereich Lebensmittel und Kosmetik konsumierst, desto besser! Jeder Schritt zählt und wenn fortan auf zertifizierte Bio-Ware achtest, setzt du schon ein wichtiges Zeichen für nachhaltigeren Palmölhandel.

Tipp: Vegan leben und vegan einkaufen wird immer einfacher. Regelmäßig stellen wir dir neben Rezepten und unseren Lieblingsprodukten auch vegane Marken und Online Shops vor – von veganer Kosmetik über vegane Mode bis hin zu tollen veganen Lebensmitteln, Superfoods, und Küchenhelfern. Im veganen Online-Shop findest du vegane Marken und auch Start-ups, die unterstützenswert sind. Hier geht es zum Shop. Wir wünschen dir viel Vergnügen beim Entdecken und Genießen!

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