Die Entscheidung für eine vegane Ernährung treffen wir im Regelfall nicht aus egoistischen Gründen. Es ist vielmehr die Ausbeutung von Tieren, an der wir nicht mehr beteiligt sein wollen. Auch wenn es sich um ein ethisches Anliegen handelt, solltest du deine Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Ein rein pflanzlicher Speiseplan nämlich will tatsächlich gut geplant sein und rund um die Gesundheit gibt es viel zu lernen.  

Vitamin C in der veganen Ernährung

Ist vegane Ernährung die gesündeste Ernährungsform? 

Vegan lebende Menschen neigen dazu, die rein pflanzliche Ernährung als gesundheitlich überlegen darzustellen und berufen sich dabei auf Dokumentationen sowie Social Media Posts. Wirklich wissenschaftsbasiert sind diese Behauptungen jedoch nicht. Es gibt jedoch keinen wasserdichten Hinweis und keinen Beleg dafür, dass vegan am gesündesten ist. Berühmte Studien, die in der veganen Szene gerne zitiert werden, finden im besten Fall Korrelationen, jedoch keine wirklich ursächlichen Zusammenhänge. 

Weder ist Kuhmilch schlecht für die Knochengesundheit, noch kann vegane Ernährung vor Krebs schützen oder Krankheiten heilen. Gut geplant kann sie gesünder als eine schlecht geplante Mischkost sein, schlecht geplant jedoch genauso ungesund. Wer ständig veganes Eis, Fast Food sowie nährstoffarme Lebensmittel isst und sich nicht um den besonderen Nährstoffbedarf kümmert, geht langfristig sogar das Risiko von Mangelzuständen ein. 

Worum es beim Veganismus tatsächlich geht, zeigt die originale Definition der Vegan Society. Sinngemäß zusammengefasst besagt sie, dass es sich um eine Philosophie und Lebensweise handelt, bei der Ausbeutung von und Grausamkeit gegen Tiere(n) so weit wie möglich vermieden werden sollen. Für eine rein vegane Lebensweise ist der ethische Aspekt folglich der einzig voll und ganz haltbare. Es ist nicht schlimm, dass vegan weder am umweltfreundlichsten noch am gesündesten ist, denn am ethischen Aspekt lässt sich nicht rütteln. 

Die potenziell kritischen Nährstoffe

Mit dem Wissen, dass du dein Wohlbefinden nicht dem Zufall überlassen solltest, ist bereits ein erster wichtiger Schritt getan. Nun gilt es, die potenziell kritischen Nährstoffe kennenzulernen und so erfahren, wie diese in den Speiseplan integriert werden können. 

Ernährungsgesellschaften weltweit nennen in ihren Positionspapieren Nährstoffe, auf die du besonders achten solltest. Diese sind: 

  • Protein 

Der Proteinbedarf vegan lebender Menschen ist nicht höher als der von Mischköstlern. Bei der Versorgung kommt es jedoch darauf an, dass du alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge erhältst. Sonst nämlich kann es zu einem qualitativen Proteinmangel kommen. 

Bringe am besten jeden Tag Nüsse, Vollkorngetreide, Sojaprodukte und Hülsenfrüchte in deiner Ernährung unter. Auch Proteinpulver, welches es teilweise auch mit Superfood-Zusatz gibt, kann helfen, dein Aminosäurenprofil unkompliziert zu vervollständigen. 

  • Calcium 

Gute vegane Calciumquellen sind angereicherte Pflanzendrinks. Gemeinsam mit calciumreichem Mineralwasser (mindestens 350 mg/l) bilden sie die ideale Grundlage für eine rundum gute Versorgung. Was auf dem Teller passiert, ist dann nur noch Kür. 

  • Eisen 

Eisen spielt in der veganen Ernährung vor allem bei Frauen eine entscheidende Rolle. Der regelmäßige Blutverlust durch die Menstruation erhöht den Eisenbedarf im Vergleich zu Männern. Als gute Eisenquellen gelten 

  • Hülsenfrüchte,
    • Nüsse und Nussmus, 
    • schwarze Melasse, 
    • Samen und Kerne, 
    • und Vollkorngetreide.

Zeigt sich, dass dein Eisenwert nicht auf einem wünschenswerten Niveau liegt, muss das nicht an der veganen Ernährung liegen. Auch individuelle Faktoren können eine Rolle spielen und die Einnahme von Supplementen (in Absprache mit dem behandelnden Arzt) nötig machen. 

  • Zink

Die Zinkaufnahme ist ein wenig abhängig davon, wie viele Phytate in unserer Ernährung enthalten sind. Bei Veganern ist diese Menge recht groß, weshalb ein besonderes Augenmerk auf die Zinkversorgung sinnvoll sein kann. Iss regelmäßig Hülsenfrüchte, Nussmus, Sojaprodukte und Samen sowie Kerne, um das sicherzustellen. 

  • Vitamin B2 (Riboflavin)

Auch Riboflavin kann durch Phytate in der Ernährung in der Aufnahme gehemmt werden. Erneut sind hier Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkorngetreide deine Must-Haves auf dem Speiseplan. Auch Hefeflocken eignen sich gut, um die Riboflavin-Versorgung zu optimieren.

  • Selen 

Selen ist in Deutschland aufgrund der selenarmen Böden eher Mangelware. Als gute Quelle galten lange Paranüsse, hier jedoch kann der Gehalt stark schwanken. Daher empfehlen Experten inzwischen immer öfter moderat dosierte Supplemente mit Natriumselenit. 

  • Jod 

Auch bei Jod verändern sich die Empfehlungen für Veganer inzwischen. Wurden Algen häufig als gute Lösung angepriesen, sind diese aufgrund von Schwankungsbreiten im Jodgehalt inzwischen nur noch zweite Wahl. Hier gilt daher ebenfalls: Ein moderat dosiertes Supplement ermöglicht eine kontrollierbarere Versorgung.

  • Omega-3-Fettsäuren 

Ob der tägliche Konsum von Leinsamen für die Omega-3-Versorgung ausreicht, ist mehr als zweifelhaft. Sie enthalten zwar Alpha-Linolensäure, die im Körper in Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure umgewandelt werden kann, aber die Menge ist möglicherweise nicht adäquat. Die langkettigen Fettsäuren DHA und EPA erhalten Veganer am einfachsten über angereichertes Algenöl. 

  • Vitamin D

Vitamin D ist kein rein veganes Problem, sondern in allen Ernährungsformen potenziell kritisch. Das liegt daran, dass Sonnenlicht und unsere Haut die wohl wichtigsten Faktoren sind, zwischen Oktober und März aber nur unzureichend Vitamin D bilden können. Ein moderat dosiertes Supplement ist eine mögliche Lösung. 

Es gibt noch weitere Nährstoffe, die immer wieder in der Diskussion sind, wenn es um vegane Ernährung geht. Auch Vitamin A (Retinol) und Cholin beispielsweise könnten teilweise kritisch sein. Informiere dich daher stets bei vertrauenswürdigen, wissenschaftsbasierten Quellen und halte dich auf dem aktuellen Stand.  

Wichtige-Nährstoffe-bei-der-veganen-ernährung

Unverzichtbares Supplement: Vitamin B12 

Absolut kein Weg vorbei führt für dich bei veganer Ernährung an Vitamin B12. Pflanzen enthalten keine für den Menschen verwertbare Formen hiervon, sodass du unbedingt auf ein Supplement setzen solltest. Dieses ist im besten Fall so dosiert, dass dein Blutwert im mittleren empfohlenen Bereich liegt. Zu hohe Werte stehen immer wieder unter Verdacht, Krebs zu begünstigen. 

Gehe daher regelmäßig zu deinem behandelnden Arzt und lasse verschiedene Blutwerte bestimmen. Bei Vitamin B12 ist Holo-Transcobalamin der beste Wert, denn: „Holo-TC zeigt allein bereits die Entleerung der B12-Speicher, das heißt eine negative B12-Bilanz, an. Im Zusammenhang mit erhöhtem MMA und Homocystein ist es Indikator für einen metabolisch manifesten B12-Mangel.“ * Mit Holo-TC weißt du also schon sehr früh Bescheid und gehst das geringste Risiko für einen Mangel ein.

Wichtig!

Die Einnahme von Supplementen kann Risiken bergen. Sowohl Überdosierungen als auch Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich. Besprich das Thema daher am besten ausführlich mit einer kompetenten Ernährungsfachkraft und supplementiere ausgewählte Nährstoffe erst nach einem Blutbild. Dann erfährst du, welche Dosierung wirklich nötig ist. Manchmal spart das sogar bares Geld.  

*Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/61696/Ursachen-und-fruehzeitige-Diagnostik-von-Vitamin-B12-Mangel

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