Wer schon eine Weile vegan lebt, kennt das Problem: Bei Familienfeiern müssen sich viele Menschen auch nach Jahren für ihre Entscheidung gegen tierische Produkte rechtfertigen. Stehen Braten und Schnitzel auf dem Tisch, fällt es zudem schwer, ruhig zu bleiben. Manchmal entbrennen dann heftige Diskussionen und am Schluss ist niemand glücklich. Auch in einer Patch-Food-Family gibt es einige Herausforderungen, wenn jeder etwas anderes auf dem Teller haben möchte. Sie Veganerin, er Mischköstler, die gemeinsamen Kinder ziehen den vegetarischen Lebensstil vor. In Artikel Leben in der Patch-Food-Family bekommst du hilfreiche Verhaltenstipps.  Die folgenden fünf Tipps können Familienfesten vielleicht auch etwas den Schrecken nehmen. 

Patch-Food-Family

1. Sinnlosen Diskussionen einen Riegel vorschieben 

Der erste wichtige Tipp: Erkenne Diskussionen, bei denen es nicht darum geht, dich besser zu verstehen oder sich ernsthaft mit dem veganen Gedanken auseinanderzusetzen. In vielen Familien gibt es Menschen, die ihre vegan lebende Verwandtschaft lediglich provozieren möchten. Sie stellen reißerische Fragen, machen abfällige Bemerkungen und werfen spöttische Blicke quer über die Festtafel. Selbst wenn sie nichts sagen, kommunizieren sie mit uns. Ganz so wie es schon Paul Watzlawick gesagt hat: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“

Glücklicherweise hast du es aber in der Hand, das Kommunikationsangebot im individuellen Fall anzunehmen oder auch abzulehnen. Sich mit diesen Menschen ernsthaft auseinanderzusetzen und in Diskussionen verwickeln zu lassen, kostet dich nur Energie. Daher empfiehlt es sich tatsächlich, manchen Provokateur einfach links liegen zu lassen. Wer keine Reaktion erhält, wird früher oder später aufhören, sich lustig zu machen. 

2. Die eigene Verpflegung selbst übernehmen 

In den Mägen vieler vegan lebender Menschen fängt es bei Familienfesten nicht nur aus emotionalen Gründen zu knurren an. Auch ist es oft so, dass das Angebot bei Tisch den bisherigen Traditionen folgt und wenig Pflanzliches beinhaltet. Selbst im Salat ist Joghurtdressing. Wer dann zuschauen muss, wie die Verwandtschaft bei Braten und Co. ihren Hunger stillt, dessen Laune sinkt rasant gen Gefrierpunkt. 

Besser ist es daher, wenn sich vegan lebende Menschen einfach direkt damit abfinden, sich selbst zu verpflegen. Es gibt zahlreiche spannende Rezepte für Kuchen und Süßes, mit denen sich die Verwandtschaft zum Dessert sogar von der veganen Alternative überzeugen lässt. Außerdem eignen sich diese Rezepte für unterwegs.
Vegane Lunchbox
Vegan to go
Fingerfood Rezepte
Veganes Fingerfood

Veganer Schokokuchen saftig
Vegane Kuchen überraschen bei Familienfesten oft besonders positiv.

Wer keine Zeit hat, vor der Familienfeier umfassend zu kochen oder zu backen und dennoch nicht hungrig bleiben möchte, kann selbstverständlich auch zu Convenience greifen. Das Angebot rund um vegane Fertiggerichte hat inzwischen ansehnliche Ausmaße erreicht und du hast im Handumdrehen ein kleines Menü, das vielleicht sogar neidisch macht.  

3. Keine angreifbaren Argumente verwenden 

Hin und wieder kann es passieren, dass sich an der Festtafel tatsächlich eine fruchtbare Diskussion zum Thema Veganismus entspinnt. Diese Chance möchtest du selbstverständlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Schließlich gilt es, möglichst viele Menschen vom veganen Gedanken zu überzeugen und ihnen die ethischen Grundzüge nahezubringen.

Leider verstricken sich viele vegan lebende Menschen bei diesem Versuch oft in nicht haltbare Argumente, die sie im Netz aufgeschnappt haben. Sitzt dann am Tisch jemand, der sich mit dem Thema beschäftigt hat, bist du schnell in der Position, dich korrigieren und rechtfertigen zu müssen. 

Dies passiert besonders häufig, wenn es um Argumente im Bereich Umwelt und Gesundheit geht. Auch wenn es immer wieder suggeriert wird, sind beide Bereiche nicht der Kern des Veganismus. Nachlesen kannst du das auch in der offiziellen Definition der Vegan Society

Verwendest du nun Argumente rund um Umwelt oder Gesundheit, kann es passieren, dass du Falschinfos weitergibst. Oft nämlich werden im Netz überhöhte Zahlen zu Wasserverbrauch oder auch Emissionen angegeben und Studien zum Thema Ernährung recht einseitig interpretiert. Das mag im ersten Moment gut erscheinen, im zweiten aber führt es zur Bestätigung des Vorurteils, vegan lebende Menschen würden die Fakten verdrehen.

Bleib in Diskussionen mit der Familie also besser auf sicherem Terrain, verwende die Ethik als Argument und empfehle vielleicht das ein oder andere gute Kochbuch. Hier kann niemand deinen Punkt widerlegen und du läufst nicht Gefahr, dich mit Falschinfos zu blamieren. 

4. Anderen Gästen keine Szene machen

Wir kennen das alle: Viele tierische Produkte bei Tisch machen traurig. Schließlich hast du die Ausbeutung und Grausamkeit direkt vor Augen und möchtest deine Verwandten am liebsten anschreien, weil sie das alles so bereitwillig unterstützen. Dieser Impuls ist nachvollziehbar, hilft dir jedoch nicht weiter. 

Wer ausrastet und der feiernden Gesellschaft eine hochemotionale Szene macht, wird nicht selten verlacht und fühlt sich am Schluss nur noch schlechter. Versuche also, Verständnis zu bewahren. Auch du warst nicht immer vegan und hast etwas gebraucht, bis es „klick“ gemacht hat. Das führt uns zum nächsten Punkt.

5. Im Zweifel: Die Feier verlassen

Manchmal geht es einfach nicht mehr. Wird dir plötzlich alles zuviel und wachsen dir die negativen Gefühle über den Kopf, so erlaube dir, die Situation zu verlassen. Es ist längst bekannt, dass vegan lebende Menschen auch in psychologischer Hinsicht Belastungen ausgesetzt sind. „Vystopie“ nennt sich der depressiv-traumatische Zustand, über den psychologie-heute.de berichtet

Es ist folglich richtig und wichtig, dass du deine mentale Gesundheit und dein psychisches Wohlbefinden im Blick behältst. Niemand aus deiner Familie kann dir vorschreiben, wie du mit dem Konsum von tierischen Produkten umzugehen hast. Reagierst du sensibel und fühlst du dich schlecht, dann verabschiede dich für diesen Tag und begründe deine Entscheidung, ohne dich auf Diskussionen einzulassen. Zuhause bleibt dann vielleicht noch Zeit für ein Treffen mit guten Freunden und ein gemeinsames veganes Essen. 

Tipp: Vegan leben und vegan einkaufen wird immer einfacher. Regelmäßig stellen wir dir neben Rezepten und unseren Lieblingsprodukten auch vegane Marken und Online Shops vor – von veganer Kosmetik über vegane Mode bis hin zu tollen veganen Lebensmitteln, Superfoods, und Küchenhelfern. Im veganen Online-Shop findest du vegane Marken und auch Start-ups, die unterstützenswert sind. Hier geht es zum Shop. Wir wünschen dir viel Vergnügen beim Entdecken und Genießen!

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