Wenn man heutzutage in den Supermarkt geht, kann man Obst und Gemüse von jedem Kontinent kaufen – zu jeder Zeit des Jahres. Das ist vielleicht praktisch und bequem, nachhaltig ist es allerdings nicht. So hat es eine Reihe von Vorteilen, mit überwiegend saisonalen und regionalen Nahrungsmitteln zu kochen. Doch bedeutet das nicht, dass man kaum noch abwechslungsreich essen kann und sich ständig einschränken muss? Und wie fängt man am besten damit an, saisonale Menüs zusammenzustellen? Keine Sorge – wenn man ein paar Dinge verstanden hat, ist es eigentlich gar nicht so schwer.

Wie sieht eine saisonale und regionale Ernährung aus?

Saisonal“ bedeutet, dass du hauptsächlich Obst und Gemüse kaufst, welches aktuell an dem Ort, an dem du lebst, reif ist. Zusätzlich schließt es auch Lebensmittel ein, die unkompliziert gelagert werden können und aus diesem Grund verfügbar sind. Dabei geht es hauptsächlich darum, den Energieverbrauch durch lange Lieferketten und Kühlhäuser zu vermeiden. In Deutschland kann man zum Beispiel Erdbeeren, Blaubeeren oder Kirschen besonders gut im Sommer verzehren. Äpfel und Birnen, die gut eingelagert werden können, versorgen dich hingegen auch im Winter noch mit wertvollen Vitaminen. Einen Überblick darüber, welche Lebensmittel in welchem Monat reif sind, bietet ein Saisonkalender.

Mit „regionaler Ernährung“ ist gemeint, dass du Lebensmittel bevorzugst, die aus deiner näheren Umgebung stammen. Das hat den Vorteil, dass du damit in der Regel kleinere Bauern und Landwirte unterstützt, sodass sie sich gegenüber den großen Konzernen weiterhin behaupten können. Indem du Bauern förderst, die du vielleicht sogar kennst, kann sich langfristig eine nachhaltigere Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen entwickeln. Neben dem verminderten CO2-Verbrauch der regionalen und saisonalen Ernährung hat diese eine weitere positive Seite. So sind die betreffenden Lebensmittel meist nährstoffreicher, frischer und aromatischer im Geschmack.

Wie lässt sich eine solche Ernährung im Alltag umsetzen?

Mit ein wenig Übung ist es gar nicht so schwer, saisonale Zutaten zu finden – man muss nur wissen, wie. Für den Anfang kann es hilfreich sein, sich eine praktische Kochbox zu bestellen, um sich den Einkauf zu sparen. Die Rezepte von HelloFresh beinhalten saisonale Zutaten und inspirieren dich dazu, neue Dinge auszuprobieren. Eine andere Möglichkeit ist es, die Zutaten direkt vom Erzeuger zu beziehen. Dafür kannst du dich nach Hofläden oder Bio-Kisten von lokalen Bauern umschauen. Viele Landwirte sind auch mit Ständen auf Wochenmärkten vertreten. Dort macht es jedoch Sinn, vorab nachzufragen, woher genau die Lebensmittel kommen. Nicht immer wird Obst und Gemüse von regionalen Höfen verkauft – manchmal kaufen die Standbesitzer auch beim Großhandel ein.

Wer es sich noch einfacher machen möchte, der findet auch in Supermärkten regionale Produkte. Oft haben diese Labels wie „aus der Region“, „regional“ oder „lokal“. Wenn du nicht nur regional und saisonal, sondern auch vegan und bio einkaufen möchtest, dann solltest du dich jedoch über die Bedingungen der jeweiligen Labels informieren. Nicht immer sind Nahrungsmittel, die aus der Region stammen, auch unter Bio-Bedingungen produziert worden. Grundsätzlich ist es ratsam, sich vor allem am Anfang nicht zu viel Stress zu machen. Oft ist es nicht möglich, ausschließlich „perfekte“ Lebensmittel zu finden. Eine ökologische Lebensweise ist immer ein Prozess – mit der Zeit wird es dir leichter fallen, immer mehr nachhaltige Alternativen in deinen Speiseplan zu integrieren.

Saisonale Ernährung – bedeutet das nicht Verzicht?

Die meisten Menschen schrecken vor einer saisonalen Ernährung zurück, weil sie davon ausgehen, dass sie dann auf viele Lebensmittel verzichten müssen. Auf eine Weise stimmt das natürlich – wer sich saisonal ernährt, wird keine Tomaten oder Erdbeeren mehr im Winter kaufen. Auch Mangos, Ananas und andere tropische Früchte kommen dann nicht mehr auf den Speiseplan. Ein Kompromiss könnte es sein, sich zu einem großen Teil von saisonalen Produkten zu ernähren – und sich dennoch ab und zu etwas zu gönnen, wenn man Lust darauf hat. So fühlt es sich weniger danach an, als würde man sich etwas verbieten.

Zudem muss eine saisonale Ernährung keinesfalls einseitig sein. Es gibt viele spannende regionale Lebensmittel, die die meisten Menschen nur selten verwenden – Topinambur, verschiedene Kohlsorten oder Rote Bete zum Beispiel. Wer mit verschiedenen Gewürzen, Kräutern und Zubereitungsarten experimentiert, der kann diese Gemüse immer wieder neu entdecken. Allein dem Weißkohl kann man eine Vielfalt an Geschmacksnuancen hervorlocken, je nachdem ob man ihn blanchiert, brät, roh als Salat verzehrt oder zu Sauerkraut verarbeitet. So wird es auch mit regionalen Produkten keinesfalls langweilig – sofern man sich traut, der eigenen Kreativität beim Kochen freien Lauf zu lassen.

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