Mittlerweile wissen wir, dass Regionalität und Saisonalität bei Gemüse und Obst sehr wichtig sind. Ein Gemüseabo bietet diese Vorteile. Es ist nicht nur umweltbewusster, sondern auch um einiges nachhaltiger. Du sparst damit zahlreiche CO2-Emissionen, die durch den Transport von ausländischer Ware anfallen und unterstützt den regionalen und saisonalen Anbau von Bioobst- und Gemüse deiner Region.

Wir zeigen dir, warum es gut ist, sein Gemüse und Obst per Gemüseabo von regionalen Anbietern zu beziehen und welche Vorteile Gemüse- und Obstabos haben. Eine Auswahl an Gemüse-und Obstabos in deiner Nähe findest du ebenfalls.

Hier kommst du direkt zu:

Obst und Gemüse aus dem Supermarkt sind häufig Importwaren

Die Supermärkte haben zwar manchmal regionale Obst-und Gemüsesorten im Angebot und natürlich variiert die Ware auch je nach Saison, jedoch weiß man nie zu 100 Prozent, wo die Ware herkommt und wie nachhaltig sie produziert wurde. Außerdem wird man im Supermarkt auch dazu verleitet, tropische Früchte und internationales Obst zu kaufen, wenn diese auch noch mit Schnäppchen-Preisen versehen sind.

Tomaten, Paprika, Zucchini und Auberginen gibt es im Lebensmittelhandel fast ausschließlich aus dem europäischen Ausland oder aus Übersee. Ähnlich sieht es mit Früchten aus. Äpfel vom Bodensee oder aus dem alten Land gibt es noch relativ häufig, aber schon Steinobst wie Pfirsiche und Aprikosen, sowie Beeren und Kiwi, die auch bei uns wachsen können, bekommen wir weitgehend als Importware angeboten.

Zum Einen liegt das daran, dass Massenware aus anderen Regionen der Welt dermaßen subventioniert ist, dass der regionale Bauer beim Preis nicht mithalten kann. Er bietet sein eigens produziertes Fruchtgemüse folglich lieber zur passenden Saison auf dem lokalen Wochenmarkt an, wo es vom bewussten Konsumenten zum angemessen Preis abgenommen wird.

Zum Anderen weil auch in Deutschland diejenigen Landwirte, die für den Handel produzieren, enorme Mengen an Ware bereit stellen müssen. Im Zuge dessen stellen sie dann lieber auf weniger pflegeintensive und ertragssichere Sorten um, statt sich mit empfindlichen, wetter- und witterungsabhängigen Gewächsen zu belasten.

Gemuese_Biomarkt

Gemüseabo: Frische Lebensmittel statt Verschwendung

Selbst bei robusten Gemüse- und Obstsorten wie Knollen und Wurzeln, kompakten Kohlköpfen und Äpfeln, werden ab Feld ca. 20% aussortiert. Nicht nur optische Mängel spielen hier eine Rolle, auch Fäulnis oder die Größe tragen dazu bei. Manches wird bei der maschinellen Ernte einfach beschädigt. Empfindliche Gemüse wie Blattgemüse, Salate, Fruchtgemüse und druckempfindliches Obst macht wesentlich mehr Arbeit beim Ernten und bergen das Risiko „verletzt“ zu werden.

Wegen falscher Lagerung gehen weitere 6% verloren und im Handel werden beim Einräumen der Regale noch einmal um die 8% aussortiert.

Als ob es nichts Besonderes wäre, schmeißen die Verbraucher selbst am Ende nochmal 13-15% weg. Das hat vor allem damit zu tun, dass Frischwaren altern, welk und runzelig werden. Die Gründe sind nicht der wahre Verderb, sondern „das Gefühl, dass Lebensmittel nicht mehr frisch seien“.

Laut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft landen jährlich 4,4 Mio Tonnen Lebensmittel im Müll – das sind pro Kopf 150g/Tag. 35% davon sind Gemüse und Obst.

Gemuese_Kompost
Gemüse im Müll

Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung

  1. Lernen, in adäquaten Mengen einzukaufen – nur so viel, wie ich wirklich innerhalb der kommenden Tage aufbrauchen kann.
  2. Lernen, Obst und Gemüse richtig zu lagern. Auch hier gibt es im Netz jede Menge hilfreicher Tipps, wie Lebensmittel richtig gelagert werden und was im Kühlschrank wohin gehört.
  3.  Lernen, einfache, schnelle Gerichte in den entsprechenden Dimensionen zu kochen. So kann man sich im Alltag auch in zeitknappen Momenten richtig lecker und gesund versorgen und und läuft nicht Gefahr, dass man die Reste in den kommenden Tagen wegwerfen muss.
  4.  Lernen, regionale und saisonale Produkte zu bevorzugen und die innere Haltung gegenüber Feldfrüchten, die „anders“ aussehen zu verändern. 

Die DGE empfiehlt, täglich um die 400 g Obst und Gemüse zu essen, davon 1/3 Obst und 2/3 Gemüse. Beherzigen wir diese Empfehlung, sind wir gut mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt und nehmen ausreichend Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zu uns, die uns vor Erkrankungen schützen und unser Immunsystem stärken. Diese Power haben Fertigprodukte und verarbeitete Lebensmittel nicht. Die tatsächlich verzehrte Menge an Gemüse pro Kopf pro Tag liegt im Schnitt unter 120 g. 


vekoop

Empfehlungen für deine Zero Waste Küche

Wenn du wissen möchtest, wie du möglichst nachhaltig kochen kannst, empfehlen wir dir unseren Artikel zum Thema „Zero Waste Küche“. Dort zeigen wir dir unsere Tipps und Tricks für das nachhaltige Kochen.

Wenn du noch mehr inspirierende Zero Waste Rezepte suchst, empfehlen wir dir das Buch „Zero Waste Küche“ von Sophia Hoffmann. Dort lernst du, wie zu besonders nachhaltig kochen kannst und findest auch viele leckere Zero Waste Rezepte! Unsere Buchrezension dazu findest du hier.


etepetete

Gemüse retten: Zu krumm für den Supermarkt und dennoch lecker

Die Thematik der Lebensmittelverschwendung, insbesondere für Gemüse und Obst, das nicht perfekt genug aussieht, um es in die Gemüseabteilung des Handels zu schaffen, hat ein Ausmaß angenommen, das sogar inzwischen eine Gegenbewegung provoziert. Immer mehr Start-Ups sprießen aus dem Boden, welche krumme, schiefe, zu kleine oder zu große Gemüse sammeln und als „gerettetes“ Gemüse in den Handel bringen.

So zum Beispiel etepetetebio aus München, die gerettetes Gemüse deutschlandweit vertreiben. Die Idee ist super und das Zeichen, das sie setzen, vorbildlich. Hier findest du unsere Unternehmensvorstellung zu etepetete bio. Schau gerne mal vorbei.

etepetete – Obst und Gemüse retten

Lediglich die CO2 Bilanz beim Versand und der entstehende Verpackungsmüll (obschon natürlich in Pappe verschickt wird), stellt solche Initiativen hinter Anbieter vor Ort, die mit Pfandboxen und Direktvertrieb arbeiten.

Vorteile von Gemüseabos

Gemuese_Mischung

Ein Gemüse-Abo vom Bauern aus der unmittelbaren Umgebung bringt für beide Seiten viele Vorteile mit sich. Die Abnehmer sparen sich im Alltag den Einkauf von Frischware im Bioladen oder müssen sich nicht entsprechend der Wochenmarktzeiten organisieren. Trotzdem bekommen sie erntefrisches (Bio-)Gemüse und Obst zwischen die Zähne.

Die Anbieter können wesentlich besser kalkulieren, als wenn sie ihre Produkte auf dem Wochenmarkt anbieten. Für die Gemüsekisten packen sie „ab Hof“ und müssen nicht alles ein- und ausladen, um trotzdem das Risiko zu laufen, dass ihr Angebot zu groß war und sie die Hälfte wieder mit nach Hause nehmen müssen. Sie ernten, lagern und kühlen die Ware entsprechend vor Ort und bestücken die Kisten vor Auslieferung frisch.

Gemüseabo: Ein buntes und vielseitiges Angebot

Bauern, die direkt vermarkten, haben ein viel attraktiveres und bunteres Angebot, als Bauern die in den großen Handel verkaufen. Das hat mit den Mengen zu tun, die produziert werden müssen um den entsprechenden Marktpreis zu erzielen. Verkauft ein Bauer auf dem lokalen Markt, bietet er eben so viel an, wie er hat – und kommt nicht in die Bredouille eine vertragliche Einigung mit einem Großkonzern einhalten zu müssen, obwohl ein Teil seiner Ernte nicht aufgegangen ist.

Ein weiterer Grund für Überproduktion und Verderb: Um die handelsüblichen Mengen zu erzeugen, müssen Landwirte meist wesentlich mehr aussähen, als sie zugesichert abgenommen bekommen. Schlichtweg um Ernteausfälle und weitere unberechenbare Schwankungen des Wetters etc. zu kompensieren. Auch hier hat der Kleinbauer, der für den Kunden direkt produziert ein wesentlich geringeres Risiko zu tragen und kann die Überproduktion im Rahmen halten.

So findest du das passende Gemüseabo

Moehren im Korb

Das Angebot an entsprechenden Abos ist in den letzen Jahren steil nach oben gegangen. Um passende Anbieter zu finden, googlet man mit den Schlagworten:

Gemüseabo“, „regional“, „Gemüsekiste“, „Verkauf ab Hof“ etc. und den Ort, an dem man wohnt. In der Regel finden sich dabei mehrere Anbieter solcher Kisten. Nun darf man ein bisschen vergleichen und nachlesen, inwiefern sich die Angebote überschneiden oder unterscheiden. Wir zeigen dir unten, welche Gemüseabo-Lieferanten wir in jedem Bundesland empfehlen!

Ggf. probiert man zwei oder drei verschiedene Kisten für eine Weile aus, um das stimmigste Angebot für sich heraus zu finden. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die solidarische Landwirtschaft, bei der sich Abnehmer direkt mit dem Landwirt zusammen tun. Das Saatgut, die Arbeitszeit und Ressourcen wie Wasser und Düngemittel und dergleichen werden mit dem Bauern gemeinsam vorfinanziert und schlussendlich verbindliche Mengen abgenommen. Bei manchen Modellen dieser Art, leisten die die Mitstreiter auch Hilfestunden, jäten Unkraut oder ernten gemeinschaftlich.

Kohl_Ernte

Gemüseabos in deiner Umgebung

Wir haben dir eine Auswahl an Gemüse- und Obstlieferanten für dein Bundesland rausgesucht. Die Liste hat keine Garantie zur Vollständigkeit. Sollten wir einen Lieferanten vergessen haben, teile es uns gerne auf Instagram oder Facebook mit.

Wähle hier dein Bundesland und dann kommst du direkt zu den Gemüse und Obst Anbietern in deiner Umgebung:

Nordrhein-Westfahlen

  • Bauerntüte (NRW-weit)
  • Hof zur Hellen (Großraum Wuppertal, Velbert, Neviges, Langenberg, Nierenhof, Solingen, Düsseldorf, Wülfrath, Ratingen, Heiligenhaus, Erkrath und Mettmann)
  • Lammertzhof (Umkreis Düsseldorf)
  • Flotte Karotte (Gelsenkirchen, Bochum, Essen, Bottrop und Umkreis)

Bayern

Baden-Württemberg

Sachsen

Sachen-Anhalt

  • Öko-Gartenbau (Umkreis Magdeburg)
  • Börde Gärtnerei (Magdeburg, Haldensleben, Flechtingen, Oebisfelde-Weferlingen, Wolfsburg, Helmstedt, Schöningen, Eilsleben)
  • Bibernelle (Region Dessau und Halle (Saale) und Magdeburg)

Niedersachsen

Bremen

Hamburg

Hessen

Berlin

Brandenburg

Saarland

Rheinlandpfalz

Mecklenburg-Vorpommern

Schleswig-Holstein

Thüringen

Deutschlandweit

BUCHTIPP ZERO WASTE KÜCHE

Anzeige, da dieser Artikel teilweise Affiliate-Links enthält oder in Kooperation mit einem Partner entstand. Durch euren Kauf unterstützt ihr aktiv die Arbeit von Deutschlandistvegan. Wir danken euch!