Ökologischer Fußabdruck – Ein Begriff, der immer öfter publik wird. Doch was ist das und wie können wir ihn verkleinern? Jeder kennt das Sprichwort: „Man lebt auf großem Fuße“. Für die meisten ist diese Aussage positiv und erstrebenswert – für unsere Erde leider nicht. Fußspuren im Sand verschwinden, der Ökologische Fußabdruck bleibt. Doch: Was ist damit überhaupt gemeint? Und wie ist der Ökologische Fußabdruck in Deutschland?

Inhaltsverzeichnis:

Ökologischer Fußabdruck Definition

Ganz knapp gesagt: Der Ökologische Fußabdruck ist die Fläche der Erde, die notwendig ist, um den Lebensstil eines Menschen, Unternehmens oder Landes dauerhaft zu ermöglichen.

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Ökologischer Fußabdruck – Was ist das?

Der Ökologische Fußabdruck ist ein Konzept von Mathis Wackernagel und William E. Rees aus dem Jahre 1994. Anfang der 90er versuchten die Wissenschaftler, einen Messwert für Nachhaltigkeit zu finden. Dabei soll das Nachhaltigkeitsdefizit festgestellt werden. Das entsteht, indem die benötigte Agrarfläche von der vorhandenen abgezogen wird. Gemessen wird in der Einheit globale Hektar (gha), einem Durchschnittswert pro Jahr. Das Augenmerk liegt auf Flächen, die zum Anbau von nachwachsenden Ressourcen benötigt werden. Dazu gehören Nahrungsmittel und Holz, aber auch Energie zur Entsorgung von Abfall und CO2. Durch diese Angaben werden Lebensstile messbar. Je verschwenderischer oder großzügiger wir mit diesen Flächen umgehen, desto mehr Fläche benötigen wir, um das Ganze auszugleichen. Dadurch geraten wir in ein Defizit.

Ökologischer Fußabdruck verkleinern – 10 einfache Tipps für den Alltag

Um deinen Ökologischen Fußabdruck mit einfachen Mitteln verkleinern zu können, haben wir dir hier ein paar Tipps zusammengestellt, die du leicht in deinen Alltag integrieren kannst:

  • Versuche fair, regional und bio einzukaufen. Ein Beispiel für regionale Unternehmen: The nu Company.
  • Vermeide es, Lebensmittel wegzuwerfen. Dir fehlen Rezeptideen? Das Buch „Zero Waste Küche“ von Sophia Hoffmann bietet zahlreiche Inspirationen. Schau dir hier unsere Rezension dazu an.
  • Schalte deine Elektrogeräte aus. Auch auf Standby ziehen sie Energie.
  • Leihe oder kaufe gebraucht.
  • Solltest du dir ein neues Gerät kaufen, achte dabei auf Energieeffizienz der Klasse A.
  • Versuche nicht viel zu heizen. Das spart Geld UND Energie.
  • Spüle dir die Zähne mit kaltem statt warmem Wasser.
  • Dusche nicht zu lange und schalte beim Einseifen den Hahn aus.
  • Achte mal aktiv auf dein Konsumverhalten und frage dich, ob du das Produkt wirklich brauchst. Ein paar Tipps zum Einstieg in den Minimalismus kannst du hier nachlesen.
  • Fahre zur Abwechslung mit dem Fahrrad zur Arbeit oder mit der Bahn in den Urlaub. Autos und Flugzeuge schaden der Umwelt und erhöhen deinen Fußabdruck enorm.
  • Werde politisch aktiv. Vielleicht schaffst du es ja, unser Land nachhaltiger zu gestalten.

Ökologischer Fußabdruck Deutschland – wir leben auf Pump

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Jedes Land generiert seinen eigenen Ökologischen Fußabdruck. Wenn man den der einzelnen Länder vergleicht, ist festzustellen, dass gerade Europa und die USA einen enorm großen Fußabdruck hinterlassen. Seit den 80er Jahren reicht die Fläche der Erde nicht mehr aus, um alle Menschen zu versorgen. Europa benötigt mittlerweile doppelt so viele Ressourcen, um seinen Lebensstil weiterzuführen. Das heißt, um den Bedarf von Industrieländern wie Deutschland zu decken, braucht es doppelt so viel Nutzfläche. Der Ökologische Fußabdruck Deutschlands wird also von Jahr zu Jahr größer. Dabei liegt es an verschiedenen Faktoren, die im Zusammenhang mit dem Ökologischen Fußabdruck betrachtet werden.

Der Ökologische Fußabdruck und seine Maßeinheiten

Um einen Ökologischen Fußabdruck messen zu können, werden verschiedene Bereiche des Lebens betrachtet. Hauptsächlich handelt es sich dabei um:

  • Ernährung
  • Wohnen
  • Mobilität
  • Konsum

Mittlerweile können Online-Tests absolviert werden, die den eigenen Ökologischen Fußabdruck anhand der gemachten Angaben messen. Unter anderem werden Fragen nach dem Essverhalten gestellt, nach der eigenen Wohnsituation und dem Konsumverhalten der Testperson. Im Folgenden beleuchten wir diese vier Punkte ein wenig näher.

Ökologischer Fußabdruck – Veganer haben einen Pluspunkt

Unter dem Aspekt „Ernährung“ wird zunächst geschaut, was die Testperson isst. Wie ernährt sie sich? Was sind ihre Einkaufs- und Essgewohnheiten? Veganer haben hier einen großen Vorteil: Der Konsum von tierischen Produkten schlägt für den Ökologischen Fußabdruck enorm zu Buche. Wer sich also vegan oder vegetarisch ernährt, der tut der Umwelt und seinem Ökologischen Fußabdruck einen Gefallen.

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Ökologischer Fußabdruck – Lebensmittel

Wichtig für die Nachhaltigkeit ist, wo das konsumierte Lebensmittel herkommt und wie es hergestellt wird. Konventionell angebaute Lebensmittel belasten die Agrarflächen wesentlich höher und benötigen mehr Energie als Bioprodukte. Lange Transportwege sorgen zusätzlich für einen erhöhten Energieverbrauch. Umso besser ist es, wenn beim Einkauf auf regionale und saisonale Produkte geachtet wird, im besten Falle in Bioqualität. Ein weiterer Punkt ist die Lebensmittelverschwendung. Viel zu viel Essen landet bei uns in der Tonne. Meist ist es noch viel zu gut zum Wegwerfen. Eine Alternative hierfür ist das Foodsharing, eine Initiative, die sich gegen die Lebensmittelverschwendung einsetzt. Näheres dazu erfährst du auch in unserem Artikel: „Foodsharing: So geht’s! Übersicht“

Ökologischer Fußabdruck – Wohnen

Trautes Heim, Glück allein – aber bitte nicht auf 100 qm pro Person. Gerade in Deutschland gilt es als Luxus, wenn das eigene Zuhause größer ist als ein Schuhkarton. Aber dieser Raum muss beheizt und mit Wasser versorgt werden. Auch hier entsteht Unmengen an Energie, die der Natur zum Verhängnis wird. Das ist ein Fall für den Ökologischen Fußabdruck.

Ökologischer Fußabdruck – Mobilität

Das altbekannte Thema: Autos und Flugzeuge sind schlecht für die Umwelt. Die Mobilität ist ein großer Bereich, der Einfluss auf den Ökologischen Fußabdruck nimmt. Dabei geht es grundsätzlich darum, wie oft welches Transportmittel benötigt wird und welche Strecken damit zurück gelegt werden. Interessant ist auch, wie groß der eigene Fuhrpark ist. Wer des Öfteren sein Fahrrad nutzt oder auf Mitfahrgelegenheiten setzt, kommt der Umwelt sehr entgegen.

Ökologischer Fußabdruck – Konsum

Nicht nur der Kauf von Lebensmitteln beeinflusst die Nachhaltigkeit eines Lebensstils. Egal ob Kleidung, Elektrogeräte oder Entertainmentprogramm – der Mensch von heute konsumiert mit vollen Händen. Der fünfte Pulli wird gekauft und jeden zweiten Abend im schicksten Restaurant gegessen. Überspitzt gesagt: Wir sind übersättigt. Alles kostet Energie und steigert somit unseren Fußabdruck.

Du siehst, es gibt viele Arten, seinen Ökologischen Fußabdruck zu beeinflussen, sowohl zum positiven als auch zum negativen. Wer der Umwelt und seinem Ökologischen Fußabdruck etwas Gutes tun möchte, der kann jederzeit etwas ändern. Wichtig dabei ist, den ersten Schritt zu gehen. Wie probierst du deinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern? Lass es uns gerne bei Instagram oder Facebook wissen!