Wir haben in der Vergangenheit bereits verschiedene vegane Naturkosmetikprodukte selber hergestellt und einige Rezepturen ausprobiert. In dem Beitrag Vegane Deocreme selber machen zeigen wir, wie einfach das sein kann und erläutern, warum das sinnvoll ist.  Wenn dich weitere Artikel zum Thema vegane Kosmetik interessieren, schau auch gern in diesem Beitrag vorbei.

Was genau vegane Naturkosmetik ist und was beim Kauf zu beachten ist, kannst du genauer in unserem Artikel Vegane Kosmetik – tierversuchsfrei erfahren.

Im Online-Shop in der Rubrik „Kosmetik“ haben wir außerdem schöne Shops aufgelistet, wo du vegane Kosmetik und Naturkosmetik entdecken kannst. Produkte von Blattkultur, Ecco Verde, grüne Bude und naturmädchen bieten tolle vegane Kosmetikprodukte an.

Inhaltsverzeichnis:

Gute Gründe, um deine vegane Naturkosmetik selber zu machen

Unsere selbst gemachte Naturkosmetik ist frei von Konservierungsstoffen, Mineralöl und Chemikalien, da wir nur natürliche und vegane Zutaten verwenden.

vegane naturkosmetik selber machen
© unsplash

Darüber hinaus gibt es gute Gründe, deine eigene Kosmetik selber zu machen:

1. Glücksfaktor

  • Uns macht es jedes Mal glücklich, wenn wir unsere selbst gemachten Produkte in unserem Badezimmer sehen.
  • Wir sind immer etwas Stolz über die kreative Kraft, etwas für uns selbst getan bzw. geschaffen zu haben.
  • Es schult auch unsere Achtsamkeit: Mit selbst hergestellter Kosmetik gehen wir behutsamer um und schätzen ihren Wert ganz anders.
  • Es macht einfach Spaß, ein eigenes Peeling oder einen Lippenbalsam herzustellen. Wenn du gerne bastelst oder kochst, weiß diesen positiven Effekt zu schätzen.

2. Detox

  • Da wir die natürlichen Inhaltsstoffe selbst kaufen, haben wir die Kontrolle darüber, was wir auf unsere Haut auftragen.
  • Wir entgiften unser Badezimmer und natürlich unsere Haut!
  • Wir lernen unserer Haut besser kennen und können gezielt auf ihre Bedürfnisse reagieren.
  • In selbst gemachter Kosmetik können wir die Inhaltsstoffe weglassen, die wir nicht vertragen.

3. Geld sparen

  • Mit selbst hergestellter Naturkosmetik können wir viel Geld sparen, in dem wir die von der Werbung suggerierten und (teilweise) unnötigen Produkte nicht mehr kaufen.
  • Wir investieren in hochwertige Rohstoffe (möglichst aus biologischem Anbau), die ergiebig und vielseitig einsetzbar sind.
  • Auch wenn die Grundausstattung für ein kleines DIY-Labor etwas Geld kostet, rechnet sich die Anfangsinvestition auf jeden Fall.

4. Zero Waste

  • Vegane Naturkosmetik besteht hauptsächlich aus Ölen oder Pflanzenbutter, Säuren und Lebensmitteln. Wenn du diese aus regionalem und biologischem Anbau kaufst, verschmutzt du nicht das Grundwasser oder die Meere mit Mikroplastik.
  • Du sparst jede Menge Plastikmüll ein, da du (fast) keine Kosmetik in Form von normalen Duschgels, Shampoos, Cremes etc. kaufst.
  • Wenn du deine selbst gemachte Naturkosmetik in Glasbehälter oder Tiegel füllst, kannst du diese immer wieder verwenden und produziert keinen weiteren Abfall.

Was du brauchst, um deine Naturkosmetik selber machen

Es ist nicht besonders schwer, Produkte zur Haut- und Haarpflege herzustellen. Auch dekorative Kosmetik – zum Beispiel in Form von Rouge oder Lippenstift – bedarf weder ein Profilabor noch zig teure Zutaten.

Natürlich benötigst du etwas an Zubehör in Form von Utensilien zur Herstellung und auch ein paar Rohstoffe für die Grundausstattung. Wenn du gerade damit startest, deine eigene Kosmetik herzustellen, erscheint dir vielleicht die Anfangsinvestition recht hoch, da du quasi bei Null anfängst. Aber keine Sorge: Ganz sicher wird sich das investierte Geld schnell amortisieren.

vegane naturkosmetik selber machen rezepte
© unsplash

Tipp: Vielleicht beginnst du am Anfang mit möglichst simplen DIYs, für die du nur wenige Zutaten brauchst und der „Geling-Faktor“ hoch ist. Die Rezepte für die Zahncreme und das Rouge sind zum Beispiel perfekt für deinen Start!

Zubehör in Form von Utensilien

Das meiste, was du für ein kleines Naturkosmetik-Labor benötigst, findest du wahrscheinlich in deiner Küche. Fehlende Artikel kannst du in jedem Kaufhaus, in einem Küchenfachgeschäft, bei Ikea oder im Internet kaufen.

Diese Basics gehören zur Grundausstattung:

Gute (digitale) Küchenwaage

Eine grammgenaue digitale Küchenwaage ist wichtig, da bereits geringe Schwankungen dein späteres Kosmetikprodukt stark beeinflussen können.

Töpfe | Schüsseln

Um die verwendeten Öle schonend zu erwärmen, schmelzen wir sie am besten in einem Wasserbad. Dafür eignen sich hitzefeste Schüssel aus Metall, Glas oder Keramik, die wir in einen Topf mit köchelndem Wasser stellen.

Messlöffel

Natürlich kannst du die Löffel verwenden, die du bereits hast. Langfristig empfehlen wir den Kauf eines geeichten Messlöffel-Sets. Diese kommen in vielen Rezepturen als Maßeinheit zum Einsatz.

Pürierstab | Küchenmaschine

Zum Zerkleinern von frischen Zutaten oder zum Aufschlagen einer Creme verwendest du am besten einen Pürierstab oder (alternativ) eine Küchenmaschine.

Sonstiges

  • Um kleinere Mengen zu vermischen, ist ein elektrischer Milchaufschäumer hilfreich.
  • Ein Mini-Trichter aus Edelstahl erleichtert das Ab- und Umfüllen.
  • Ein kosmetischer Spachtel hilft im Produktionsprozess.
  • Ein kleiner Rührbesen ist praktisch beim Anrühren.
  • Eiswürfel– und Muffinförmchen aus Silikon, um Seifen oder Badepralinen herzustellen.
  • Um empfindliche Kosmetik abzufüllen verwende Behälter aus getöntem Glas.
  • Nutze Einmachgläser und Metallbehälter für weniger Empfindliches.

Tipp: Mit etwas Glück findest du auf Flohmärkten schöne Apotheken- oder Einmachgläser, deren Qualität unschlagbar ist. Achte darauf, dass das Glas einwandfrei und auch der Deckel unbeschädigt ist.

Zubehör in Form von Rohstoffen

DIY Naturkosmetik vegane Rohstoffe
© unsplash

Öle

Hochwertige Pflanzenöle sind oft die Basis pflegender DIY Naturkosmetik. Sie liefern der Haut wichtige Nährstoffe und pflegende oder entzündungshemmende Fettsäuren.

  • Aprikosenöl
    für sensible, empfindliche Haut. Schenkt Feuchtigkeit und beruhigt die Haut.
  • Jojobaöl
    ist für jeden Hauttyp geeignet. Wirkt feuchtigkeitserhaltend, aber auch auch antibakteriell.
  • Olivenöl
    sorgt für glatte und gut gepflegte Haut.
  • Sonnenblumenöl
    ist mild und gut verträglich. Es wirkt antioxidativ und entzündungshemmend.

Sonstige Rohstoffe

Neben den Ölen kommen in vielen Rezepturen weitere Rohstoffe zum Einsatz. Dazu gehören zum Beispiel Blumen- und Kräuteressenzen, Säuren, Vitamine, ätherische Öle … Ein wenig hängt es natürlich von den Bedürfnissen deiner Haut ab bzw. davon, was du herstellen möchtest. Die Zutatenliste kann endlos ergänzt werden.

Hier einige der Rohstoffe, die wir gerne verwenden:

  • Rosenwasser
    eignet sich als Pflegekomponente in Cremes, Duschgel und Shampoo.
  • Hyaluronsäure
    wird als Rohstoff bei Falten und extrem trockener Haut eingesetzt.
  • Vitamin E
    ist ein Radikalfänger, glättet die Hautoberfläche und vermindert die Faltentiefe.
  • Hibiskuspulver
    zur Verwendung in Gesichtsmasken.

Unsere Buchtipps

Inspiration zum Thema Naturkosmetik DIY findest du im Internet (zum Beispiel auf youtube oder Instagram) en masse. Falls du lieber Bücher zur Hand hast und nach möglichst vielen Anleitungen und Tipps suchst, können wir zwei richtig gute Ratgeber empfehlen.

Mein natürliches & nachhaltiges Zuhause von Lisa Butterworth

buchtipp Mein natürliches & nachhaltiges Zuhause
Der Ratgeber „Mein natürliches & nachhaltiges Zuhause“ ist einer unserer Favoriten

Dieses Buch bietet genial einfache Rezepturen, um selbst nachhaltige und schadstofffreie Kosmetik herzustellen. Darüber hinaus beinhaltet es viele Vorschläge, um giftfreie Alternativen für diverse Gebrauchsgegenstände zu finden.

Ätherische Öle statt künstliche Duftstoffe, Naturmaterialien statt Plastik, Selbermachen statt Wegwerfartikel! Dieser Ratgeber enthält wertvolle Tipps zur Entgiftung von Raum zu Raum und ist wirklich richtig schön und übersichtlich gestaltet.

Übrigens: Das Rezept für die Zahncreme haben wir aus diesem Buch!

  • tolles Buch
  • erschienen im Dorling Kindersley Verlag
  • Preis: 16,95 Euro
  • kaufen

Do it yourself! von Charlotte Schüler

Naturkosmetik selber machen plastikfrei
Vielseitige DIYs für ein plastikfreies Leben!

Charlotte Schüler präsentiert in diesem Buch über 40 Anleitungen für plastikfreie Produkte. Mit den vielseitigen DIYs kannst du viele Bereiche des Lebens abdecken und den eigenen Alltag Schritt für Schritt plastikfreier gestalten.

Mit Infokästen, praktischen Tipps sowie Checklisten aus den Bereichen Bad, Haushalt, Lebensmittel und Unterwegs hilft die Autorin ihren Lesern den Überblick zu behalten und ihre Ziele noch besser zu erreichen.

Übrigens: Das DIY Rouge Rezept haben wir aus diesem Buch!

Dieses Taschenbuch wurde auf umweltfreundlichen Apfelpapier gedruckt und ist natürlich auch nicht in Plastik eingeschweißt.

  • sehr übersichtlich und gut gestaltetes Buch
  • erschienen im südwest-verlag
  • Preis: 18,- Euro
  • kaufen

Noch mehr Inspo zum Thema #einfachplastikfreileben von Charlotte Schüler findest du hier:

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Beitrag geteilt von Charlotte Schüler (@plastikfrei_leben)

Vegane Naturkosmetik selber machen – Rezepte

Vegane Naturkosmetik selber machen DIY Zahncreme
© Dorling Kindersley Verlag

DIY Zahncreme Rezept

Zutaten:

  • 5 EL Kokosöl (Bio-Qualität)
  • 2 EL Natron
  • 1,5 EL feines Tafelsalz
  • 1 EL Xylit
  • 10 Tropfen ätherisches Zimt- oder Pfefferminzöl
  • 1 Schraubglas (150 ml)
Bio Kokosöl

Herstellung:

  1. Das Kokosöl in einem Topf zerlassen.
  2. In einer kleinen Schüssel mit den übrigen Zutaten verrühren.
  3. Diese Creme in ein Schraubglas füllen, erstarren lassen und zwischendurch umrühren.

Tipps zur Anwendung und Aufbewahrung:
Zur Anwendung mit der sauberen Zahnbürste (oder mit einem Spatel) etwas von der Mischung entnehmen. Die Zahncreme ist ca. zwei Monate haltbar!

DIY Rouge Rezept von Charlotte Schüler
© Charlotte Schüler

DIY Rouge Rezept

Zutaten:

  • jeweils 1 EL: feine Heilerde, Hibiskus-Blütenpulver, Speisestärke
  • kleines Schraubglas

Herstellung:

  1. Alle drei Komponenten zusammen mischen: Am besten mit dem Mörser mixen oder durch ein feines Sieb sieben.
  2. Wichtig ist es, dass die drei Pulver wirklich gut gemischt sind!
  3. Das Rouge ist im Prinzip fertig: Du kannst es jedoch an den Hautton anpassen. Soll es ein bisschen röter sein, einfach Hibiskus-Pulver hinzufügen. Oder du verwendest Heilerde, wenn es mehr ins Braune gehen soll und Speisestärke, wenn es zu dunkel geworden ist.

Tipps zur Anwendung und Aufbewahrung:
Das Rouge kann wie gewohnt mit einem Kosmetikpinsel aufgetragen werden. Am besten bewahrst du es in einem kleinen Schraubglas auf, damit es nicht nass wird und auf beim Transport nichts in die Tasche streut. 

Natürlich verwenden wir auch Produkte von kleinen Kosmetiklabels, die wir gut finden. Besonders am Herz liegt uns die vegane und palmölfreie Naturkosmetik von Hopery, ein Social Business, welches sich für die Rettung des Regenwaldes und verwaister Orang-Utans einsetzt.

Tipp: Vegan leben und vegan einkaufen wird immer einfacher. Regelmäßig stellen wir dir neben Rezepten und unseren Lieblingsprodukten auch vegane Marken und Online Shops vor – von veganer Kosmetik über vegane Mode bis hin zu tollen veganen Lebensmitteln, Superfoods, und Küchenhelfern. Im veganen Online-Shop findest vegane Marken und auch Start-ups, die unterstützenswert sind. Hier geht es zum Shop. Wir wünschen dir viel Vergnügen beim Entdecken und Genießen!

Diese Artikel könnten dich auch interessieren: