Die Brennnessel (lat. Urtica dioica) gilt als DAS Heilkraut in unseren Regionen und darf zurecht als heimisches Superfood bezeichnet werden. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 1,5 Metern und besitzt an Stängel und Blättern zahlreiche Brennhaare, die die Haut reizen, aber auch heilen können.

Schon Hildegard von Bingen schwärmte von den zahlreichen Heilmöglichkeiten und Einsatzgebieten dieses brennenden Wunderkrauts. So hilft Brennnessel unter anderem bei Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit, Bluthochdruck, Rheuma oder Gicht. Sie unterstützt die Entgiftung der Leber und Galle und beugt gezielt Eisenmangel vor. Was gerade bei einer veganen Ernährung sehr hilfreich sein kann. Neben dem hohen Eisengehalt schenkt uns die Brennnessel Vitamin B, C und K, außerdem Mineralien wie Kalzium, Kalium und Kieselsäure.
Und auch gegen unreine Haut hilft Brennnesseltee wahre Wunder. Dazu einfach die Blätter aufgießen, mindestens 5 Minuten ziehen lassen und mit einem Wattepad auf die betroffenen Hautstellen auftupfen.

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Um die Brennnessel zu ernten, empfehle ich Handschuhe anzuziehen oder die frischen Blätter nach dem vorsichtigen Pflücken mit den Fingern von Aussen nach Innen einzurollen. So werden die brennenden Härchen zerstört. Auch das Übergießen der geernteten Blätter mit heißem Wasser zerstört die Brennhärchen. Alle Pflanzenteile der Brennnessel, wie die Blätter, Stänge oder Wurzeln, haben eine heilende Wirkung auf unseren Körper. Ich ernte die meisten Brennnesseln tatsächlich zwischen März und Juni gerne bei uns in Berlin oder im Brandenburger Umland in Parks oder Wäldern, nehme dann aber nur die oberen frischen Triebe und lasse den Rest der Pflanze stehen. Die Wurzeln kommen dann im Herbst oder im nächsten Frühjahr dran. Daraus mache ich gerne Tinkturen für den Winter. Brennnesseln können sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden. So kann das Kraut als Tee, Gewürz, frisch in den Smoothie, im Salat mit anderen Kräutern, als Paste oder aber mit ins Kartoffelpüree gegeben werden. Einfach köstlich!

Und damit Ihr direkt losgeht, ein bisschen in Euerer Umgebung erntet und Euch den Geschmack einfach mal auf der Zunge zergehen lasst, hier das Rezept für ein wunderbares Brennnesselpesto:

Brennnesselpesto

2 Personen

30g Brennnessel Blätter
4 EL Sonnenblumenkerne
1 kleine Knoblauchzehe
50-70ml Olivenöl, je nach Konsistenz
Steinsalz
Schwarzer Pfeffer

Die Sonnenblumenkerne ohne Zugabe vom Öl in eine Pfanne rösten. Nun die Brennnessel waschen und dabei die Blätter abzupfen. Alles zusammen in ein Behältnis geben. Etwas frischen Knoblauch, Steinsalz, schwarzen Pfeffer und Olivenöl hinzu geben.

Mit Hilfe eines Stabmixers pürieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Schmeckt sensationell auf Brot oder zu Nudeln.

Guten Appetit!