Rote Bete – Herkunft der Ironlady

Die Rote Bete hat ihren Ursprung im Mittelmeerraum, wahrscheinlich stammt sie aus Nordafrika und wurde erst durch die Römer nach Mitteleuropa gebracht.
Sie stammt von der wilden Rübe oder der Wildbete ab, lat. beta vulgaris. Diese wilde Bete wurde als Kulturgemüse über Jahrhunderte vom Menschen gezüchtet und weiter entwickelt.
Auch die einheitliche rote Farbe ist Resultat der Veredelung des Menschen im 19. und 20. Jahrhundert.

Die Ironlady und ihre Pflanzenfamilie

Verwandt ist die Rote Bete sowohl mit anderen Rübengewächsen, als auch mit dem Mangold, bei dem Stiele und Blätter ausgeprägter sind als die Wurzeln – der aber zur selben Pflanzenfamilie gehört.
Die Rote Bete ist eine zweijährige, krautige Pflanze, die vor allem in Ländern mit gemäßigtem Klima angebaut wird und relativ wenige Ansprüche an den Boden stellt. Somit ist sie auch in ungünstigen Lagen leicht anbaubar.
Wir kennen sie vor allem als Herbst- und Wintergemüse.
Ausgesät zwischen Mitte April bis Ende Juni kann die Wurzel ab Juli / August bis in den Spätherbst hinein geerntet werden.
Die Rote Bete Rübe ist kühl und trocken aufbewahrt gut 4-8 Wochen lagerfähig.

Photo: Maria Siebenhaar

Erleb dein rotes Wunder mit der Powerknolle

Gesundheitlich ist die Rote Bete eine wahre Ironlady. Unscheinbar, aber eine nicht zu verkennende Powerknolle. Ihr hoher Gehalt an B-Vitaminen, Kalium, Eisen und Folsäure, machen sie zu einem interessanten Nährstofflieferanten. Auch der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen schlägt gesundheitlich vorteilhaft zu Buche.
B-Vitamine sind essentielle Bestandteile der Energiegewinnung und für den Zellstoffwechsel jeder einzelnen Zelle notwendig. Dabei greifen die jeweiligen Wirkungen der einzelnen B-Vitamine symbiotisch ineinander. Aber auch jedes B-Vitamin für sich hat seine Spezialaufgaben zu erledigen.
Außerdem braucht unser Körper B-Vitamine, wie auch Eisen, für die Blutgewinnung.
Kalium reguliert den Informationsaustausch der Zellen, fördert Enzymaktivitäten und reguliert den Wasserhaushalt.
Folsäure gehört ebenfalls zu den B-Vitaminen und ist für Frauen vor und während der Schwangerschaft von wesentlicher Bedeutung, da es bei der Organentwicklung und Bildung des embryonalen Nervensystem eine große Rolle spielt.
Im Detail vorstellen möchte ich an dieser Stelle den enthaltenen sekundären Pflanzenstoff Betain:
Das Glycosid Betain verleiht der Roten Bete ihre blutrote Farbe.
Betain stimuliert unsere Leberzellen, kräftigt die Gallenblase und hält die Gallengänge gesund und frei.
Zusammen mit den Vitaminen Folsäure, B 6 und B 12 ist das rote Wunder in der Lage, erhöhte Homocystein-Werte im Blut zu regulieren. Dies schützt vor Arteriosklerose und deren Folgeerkrankungen, wie Hypertonie, Schlaganfall und Herzinfarkt.
Homocystein ist eine toxische Aminosäure, die beim Proteinstoffwechsel natürlicherweise als Zwischenprodukt entsteht und normalerweise unmittelbar zu Cystein weiter verarbeitet wird. 
Für die Umwandlung von Homocystein zu Cystein braucht der Körper Folsäure, Vitamin B 6, Vitamin B 12 und Betain. 
Mangelt es dem Körper an den aufgezählten Stoffen, kann die Umwandlung zum unschädlichen Cystein nicht stattfinden und das reaktive Homocystein bleibt im Körper bestehen und bildet mit anderen Aminosäuren Proteinkomplexe, die die Gefäßwände verhärten und verdicken.
Homocystein steht neben seiner schädlichen Wirkung auf die Blutgefäße auch unter Verdacht, neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zu fördern. 
Der Nitratgehalte der Rote Bete kann Blutdruck senkend wirken: Nitrat wird im Körper zu Nitrit umgewandelt, was wiederum die Bildung von Stickstoffmonoxid anregt – Stickstoff-Monoxid erweitert die Blutgefässe, was einen Druckabfall bewirkt.

Wichtiger Tipp:

Die Rote Bete Blätter sollten unbedingt ebenfalls verarbeitet und verzehrt werden. Sie enthalten: 7 x soviel Calcium wie die Knollen, 3 x soviel Magnesium, 6 x soviel Vitamin C, 200 x soviel Vitamin A, 2000 x soviel Vitamin K.
Folglich sind die Blätter beim Verzehr der Knollen durchaus eine sinnvolle Nahrungsergänzung.

Zusammenfassend kann man sagen, Rote Bete Knollen und Blätter wirken entgiftend, reinigend und aufbauend auf den Organismus, den Darm und das Blut.

 

Unser Rezept-Tipp: Rote Bete Ravioli

Photo: Maria Siebenhaar

Zutaten:

– 2 Knollen Rote Bete, möglichst groß und ebenmäßig
– 150 g Cashew, über Nacht eingeweicht
– 100-150 g Wasser
– 1/2 TL Bourbon Vanille
– 50 g Ahornsirup oder Agavendicksaft
– 50 g Kokosöl, temperiert
– 2-3 EL Kokosmehl

Zur Dekoration:

– etwas Kürbiskernöl
– 100 g Kürbiskerne
– 2 EL Rohrzucker
– 4 EL Ahornsirup

nötig: Gemüsehobel, Hochleistungsmixer

Und so geht´s:

  1. Die Cashewkerne in ein Sieb abgießen und mit frischem Wasser abbrausen. In den Hochleistungsmixer füllen. Die Vanille dazu geben, ebenso das Kokosöl und den Agavendicksaft und ca. 50 ml Wasser. Den Mixer anschalten und so lange mixen, bis die Masse stock. Wasser zugeben und von Neuem mixen. Auf diese Weise weiter vorgehen, bis eine dickflüssige, quarkähnliche Creme entstanden ist, die sich im Mixer noch ganz träge bewegt. Ca. 20-30 sec weiter mixen.
  2. Der Cashewquark sollte nicht zu weich werden, da er sich sonst später nicht gut portionieren lässt – er muss aber weich genug sein, dass er sich beim mixen noch dreht, damit man ihn so lange verarbeiten kann, bis er ganz fein und sämig ist. Zuletzt das Kokosmehl einarbeiten. Anschließend den Cashewquark in eine Schüssel füllen und im Kühlschank für 4-6 Stunden ziehen lassen.
  3. Die Kürbiskerne in einer Pfanne trocken anrösten und mit dem Rohrzucker und Ahornsirup unter Rühren karamellisieren. Auf einen Teller streichen und etwas auskühlen lassen.
  4. Die Rote Bete gut waschen, abtrocknen und auf dem Küchenhobel in sehr feine Scheiben hobeln.
  5. Auf vier Tellern, je 3 Scheiben Rote Bete nebeneinander anrichten. Auf jede Scheibe eine walnussgroße Portion Cashew – Quark geben und mit einer weiteren Rote – Bete – Scheibe bedecken. An den Seiten rundherum leicht andrücken.
  6. Die süßen Rote Bete Ravioli mit etwas Kürbiskernöl beträufeln und mit Kürbiskern – Krokant bestreuen