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ALLES-VEGETARISCH.DE & AVE mit Sitz in Nabburg sind der größte Online-Shop für vegane Produkte in Europa und versorgen als Großhändler ihre Kunden weltweit. Im Jahr 2001 gegründet versendet das Unternehmen bis zu 2.000 Pakete täglich. Von herzhaften Wurst-, Käse- und Fischalternativen über pflanzliche Brotaufstriche bis hin zu veganen Süßigkeiten und Backwaren. Von Tobias Graf mit Liebe, Leidenschaft und viel Idealismus aufgebaut führt sein Team nach seinem tragischen Tod die Idee weiter fort. Heute sprechen wir mit John (Geschäftsführung) und Sakura (Marketing) über die Entwicklung des Unternehmens.

Liebe Sakura, lieber John, schön, dass ihr Zeit für uns und unsere Leser gefunden habt. Bei euch ist ja immer viel los und nun der neue Online-Shop. Wie sind ganz gespannt, was uns Alles erwartet. Um unseren Lesern vorab einen kurzen Einblick zu geben. Was steht hinter dem Namen AVE und wie hängen alles-vegetarisch.de und Vantastic Foods damit zusammen und wie hat Alles begonnen?

John: AVE steht für Absolute Vegan Empire – in Anlehnung an den Namen der Tierrechtsgruppe „Absolut!“, in der unser Gründer Tobias Graf damals in den 1990er Jahren aktiv war. Hier liegen auch die Anfänge von AVE. Damals hat Tobi angefangen mit dem Ein-Mann-Verkauf von Hafer-Riegeln auf Metal-Konzerten. Anfang der 1990er Jahre schwappte mit der Subkultur des „Straight-Edge“ auch der Veganismus, damals ganz eng verbunden mit der Tierrechtsbewegung, nach Europa und fand in der Metal- und Hardcore-Szene erste Anhänger. Mit den Metal-Bands aus den USA kam über die Künstlerversorgung auch der erste Bedarf nach veganen Produkten, den Tobi erkannt hat. Um möglichst vielen Menschen eine seiner Überzeugung nach ethischere Ernährungsform zu ermöglichen, begann er vegane Produkte zu vertreiben, auf zwei Regalen in einer kleinen Wohnung in Schwarzenfeld 50 km von Regensburg. Damit bereitete er in Deutschland den Weg für eine Ernährungsweise, die ja nun 15 Jahre später zum absoluten Trend geworden ist. Heute ist AVE der größte Großhändler in Europa für vegane Lebensmittel mit einer Auswahl an über 900 Artikeln für Händler, Gastronomen sowie Großverbraucher wie Krankenhäuser oder Jugendherbergen. Seit 2004 vertreiben wir auch unsere vegane Eigenmarke Vantastic Foods, die mit über 150 vielfältigen, innovativen Produkten von süß bis herzhaft unser Angebot erweitert. 2008 erfolgte dann noch die Übernahme des Online-Shops alles-vegetarisch.de für Endverbraucher, der heute auch der größte Online-Shop Europas für vegane Produkte ist. Hier sind über 2.000 vegane Produkte erhältlich. Seit dem Relaunch im Juni geht der Shop jetzt noch mehr auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden ein und mit dem englischsprachigen Pendent Veggie-Shop24.com können wir jetzt auch Verbrauchern in der ganzen Welt unsere veganen Produkte anbieten.

Tobias Graf war stark ethisch motiviert und gründete das Unternehmen aus der Motivation der Tierrechtszene, welche Spuren hat er nach seinem tragischen Tod hinterlassen?

John: Tobis Tod war natürlich ein großer Schock für uns alle. Ich war erst ein halbes Jahr zuvor aus Thüringen nach Nabburg in Bayern gekommen, um Tobi als 2. Geschäftsführer unter anderem beim Ausbau von www.alles-vegetarisch.de zu unterstützen. Es war, als würde ein Stecker gezogen. Und den mussten wir erst wieder einstecken. 9 von 10 Unternehmen hätten es glaube ich nicht geschafft. Natürlich „lässt man Federn“, aber unser Commitment und unsere Überzeugung von der Sache sowie unser Vertrauen innerhalb des Teams waren entscheidend. Tobi hat mit seiner Motivation die Basis gelegt die bis heute gültig ist. In seinem Sinne leben wir undogmatischen Veganismus ohne erhobenen Zeigefinger noch immer tagtäglich. Wir verfolgen eher eine unkonventionelle Haltung, bei der der Business-Gedanke nie allein im Vordergrund stand. AVE entstand aus der intrinsischen Motivation für die vegane Idee. Nur so konnten wir so erfolgreich werden. Wir bewahren uns unsere Konzernunabhängigkeit, zur Wahrung unserer ureigenen Werte. Noch heute leisten wir Basis-Arbeit und unterstützt zahlreiche Tierrechtsorganisationen. Unser Ursprung – moralisch motivierter Veganismus ist, was uns als Unternehmen auch von vielen Mitbewerbern unterscheidet. Wir waren schon immer Teil der Subkultur, die heute – auch durch unsere undogmatische Lobby-Arbeit – in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.

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Was war das erste Produkt, was AVE/ alles-vegetarisch.de?

Sakura: Das Produkt der ersten Stunde sind die OAT SNACK Riegel… die gibt es immer noch bei uns und sie sind super lecker!

 

Ihr verschickt täglich 2.000 Pakete, wie können wir uns das logistisch vorstellen?

John: Seit Juni 2015 versenden wir unsere Pakete jetzt von unserem neuen Logistikzentrum auf 7.500 m² in Nabburg. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, dort zu bleiben, wo Tobi das Unternehmen gegründet hat und wo auch heute noch seine Frau und heutige AVE Inhaberin Heike mit der gemeinsamen Tochter lebt. Beide stammen aus der Region. Der Umzug in ein leistungsfähiges Logistikzentrum war jedoch notwendig, da die bisherigen verteilten Lagerflächen aus allen Nähten platzen. Jetzt sitzt Verwaltung sowie Logistik an einem Ort mit ca. 85 Mitarbeitern. Bis ins Detail sind wir beim neuen Logistikzentrum nach dem ganzheitlichen Prinzip ‚Mensch, Mittel, Methode‘ vorgegangen. Alle drei Säulen werden im Arbeitsalltag gleichwertig berücksichtigt. Die Arbeitsplätze wurden allesamt ergonomisch geplant und ein modernes Jobrotation-System sorgt für abwechslungsreiche Arbeitsschritte. Ein energieeffizientes Stromsparkonzept begrenzt die künstliche Beleuchtung auf ein Mindestmaß. Zusätzliche Energie sparen wir durch den Einsatz einer Wärmepumpenanlage mit Wärmerückgewinnungsfunktion ein. Eine Photovoltaik-Anlage ist auch bereits in Planung. Die bis zu 2.000 Sendungen werden umweltfreundlich verpackt, weitestgehend mit Karton und Verpackungsmaterial aus Altpapier. Das ganzheitliche Prinzip entspricht unserer Unternehmensphilosopie, die einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und allen Lebewesen vorsieht.

Der Logistikteil umfasst verschiedene Bereiche, die so aufeinander abgestimmt und aufgebaut sind, dass Sendungen möglichst schnell und effizient bearbeitet werden können. Im Vergleich zu einem reinen Online-Shop dient unser Lager sowohl zur Kommissionierung der B2B-Aufträge, als auch der Bestellungen von Endkunden von alles-vegetarisch.de. Also von einem umfangreicheren Großhandelsauftrag bis hin zu einer Kleinstbestellung. Man kann sich das ganze wie einen Bienenstock vorstellen, ziemlich trubelig aber ganz klar organisiert.

Wie vegan seid ihr selbst und wie lange schon und was bedeutet für euch die vegane Entwicklung?

Sakura: Ich lebe seit 2009 vegan, war davor sechs Jahre Vegetarierin und setze mich bereits seit Jahren auch privat für Tierrechte ein. Ich begrüße es, dass die vegane Lebensweise  inzwischen in der Gesellschaft angekommen ist und immer mehr Beachtung findet. Das war vor wenigen Jahren noch nicht so, da fühlte man sich sehr ausgegrenzt.
John:
Ich lebe seit mehr als 7 Jahren vegan. Vegane Entwicklung bedeutet für mich zunächst das das Thema und vordergründig die tierleidfreie, nachhaltige Individual-Ernährung mehr und mehr in den Alltagsfokus unserer Bevölkerung rückt – das Tolle ist, dass wir mit unserem täglichen Schaffen einen sehr aktiven Beitrag für die vegane Idee leisten können.

 

John, du bist nun seit knapp 2 Jahren Geschäftsführer, was waren deine größten Herausforderungen?

John: Wie schon gesagt war das damals anders geplant und Tobis Rolle als 1. Geschäftsführer nach nur 3 Monaten zu übernehmen war natürlich mehr als ein Sprung ins kalte Wasser, vor allem emotional nach dem Verlust eines meiner besten Freunde. Tobias hinterließ nicht nur seine Frau Heike und seine 5-jährige Tochter, sondern auch ein über 80-köpfiges Team an Mitarbeitern, einen unvollendeten Neubau für das geplante Logistikzentrum, sowie ein strukturell und technologisch zu modernisierendes Unternehmen in einer an sich strukturschwachen Region. Der eigentliche Plan war, dass wir das Unternehmen gemeinsam auf die nächste Stufe heben wollten, um dem Erfolg der letzten Jahre gerecht zu werden. Tobi und ich kannten uns schon länger über unsere gemeinsame Band Deadlock und standen schon lange vor meinem Eintritt bei AVE als Feedback-Partner im Austausch. Tobi – für mich DER Veganpionier und Branchentaktgeber der letzten Jahre – hatte eine klare Vision wie es mit AVE weitergehen sollte und selbst die verheerende Krebsdiagnose hat ihn zunächst nicht in seinem Schaffensdrang aufhalten können. Letztendlich verlor er leider seinen Kampf. Nun war es eine der größten Herausforderungen den permanenten Spagat zwischen eigener Trauer um die Situation und den vor uns liegenden Aufgaben zu schaffen. Schließlich galt es binnen kürzester Zeit die Geschäfte wiederaufzunehmen um den um AVE wahrgewordenen Lebenstraum von Tobias weiterzuführen, den Erwartungen unserer Kunden weiterhin gerecht zu werden, unserer großartigen Mitarbeiter und Partner nicht zu verlieren und nicht zuletzt als einer der Ersten auch unserem Pionierstatus gerecht zu werden. Dank der einzigartigen Arbeitsleistung unseres gesamten Teams haben wir es geschafft auch diese schlimme Zeit zu überstehen.

Sakura, was sind deine Aufgaben im Unternehmen und was begeistert dich an deiner Arbeit? Was war der schönste Moment für dich in deiner Zeit im Unternehmen?

Ich bin seit 4 Jahren im Marketing für das gesamte Unternehmen tätig. Meine Schwerpunkte liegen in der Aktionsplanung- sowie Durchführung und in der Betreuung unserer Social Media.
Der schönste Moment… das ist schwierig :) Aber besonders schön sind für mich wohl unsere Spendenaktionen und die daraus resultierenden Spendenübergaben. Es ist toll zu sehen, wenn unsere Spenden direkt da ankommen, wo sie gebraucht werden. Z.B. beim Tierparadies Schabenreith oder dem Erdlingshof.

Website Alles-vegetarisch.de

Nun habt ihr ganz frisch eure Website komplett erneuert. Das war sicherlich viel Arbeit. Was ist jetzt anders und was ist jetzt besser?

Sakura: Oja, das war und ist viel Arbeit – aber eine die sich gelohnt hat. Unser neuer Online-Shop zeichnet sich vor allem durch seine Modernität und Individualität aus. Es gibt jetzt z.B. benutzerfreundliche Einkaufshilfen wie die Speichermöglichkeit von Allergiefiltern oder eine Rezeptedatenbank, von der aus man benötige Zutaten direkt in den Warenkorb legen kann.


John:
Nach knapp 2 Jahren Projektzeit und gefühlten 1000 Nachtschichten ist der Shop jetzt auf dem allerneusten Stand der Technik, bietet ein sehr intuitives Einkaufserlebnis und ist endgerätunabhängig benutzbar. Zudem was Sakura zu den Features gesagt hat, können sich unsere Kunden jetzt auch interaktiv über die Produkte und ihre Erfahrungen austauschen. Zukünftig ist noch ein veganer Lifestyle-Blog in Kooperation mit einigen sehr ambitionierten veganen Bloggern geplant, die unsere lieben Kunden zu allen Aspekten des veganen Lebens begleiten. Vervollständigt wird unser Online-Service jetzt endlich auch mit dem englischsprachigen Shop Veggie-Shop24.com, der als internationale Version dieselben Features enthält und alle in Europa gängigen Zahlungs- und Versandarten innehat.

Ihr seid sehr stark in der Social Media Welt unterwegs, wie schafft ihr es auf Kundenwünsche einzugehen?

Sakura: Gerade in unseren Social Media Plattformen stehen wir im direkten Kontakt zu unseren Kunden / Fans. Das hilft uns und den Kunden, Lob und Kritik unmittelbar zu nutzen und ggf. daraus resultierende Optimierungen vorzunehmen. Unsere Kunden sind bei uns König. Bei uns ist das nicht nur ein Spruch, sondern Teil unserer Philosophie. Wir schätzen unsere Kunden sehr :)

Mittlerweile gibt es einige Online-Shops in der veganen Welt. Warum seid ihr anders und was würdet ihr neuen Anbietern und kleinen Anbietern mit auf dem Weg geben?

John: Uns zeichnet zum einen die Vielfalt an Produkten aus die wir anbieten und zum anderen, dass wir eben schon so lange dabei sind. Wir sind nicht erst auf das Thema aufgesprungen als es „hip“ wurde, sondern sind seit 15 Jahren in der „veganen Branche“. Unser angeschlossener Großhandel begleitet viele „Neue“ auf Ihren ersten Schritten und das Gros bleibt auch Partner. Eine Klassifizierung in „groß“ und „klein“ gibt es bei uns intern nicht – will heißen – die monatliche „Schokolode“-Lieferung an meine liebe Frau Mutter (stellvertretend für alle Endkunden) ist genauso essenziell und wichtig wie die Versorgung unserer Gastronomie-, Lebensmitteleinzelhandel- oder Naturkostpartner. Wir besitzen viel Erfahrung rund um die Produkte und unseren Kunden, mit denen wir im intensiven Austausch stehen und deren Feedback wir (wie Sakura schon erwähnte) sehr wertschätzen und direkt in unsere Aktivitäten einfließen lassen. Mit unserer Eigenmarke Vantastic Foods treiben wir zudem die Entwicklung von innovativen und gut schmeckenden Produkten weiter voran. Pauschale Tipps für neue Anbietern sind sehr schwierig zu verallgemeinern. In jedem Fall gilt: Kundenwünsche sind ernst zu nehmen und das Thema Vegan als investorengetriebenes, kapitalistisches Marketing-Konzept zu spielen ist sehr endlich.

Oft wird gesagt, vegane Lebensmittel seien nicht gesund. Wie steht ihr dazu und welche Rolle spielt die Gesundheit bei euch in der Produktentwicklung?

Sakura: Ich halte solche Aussagen für falsch und unwissend. Klar kann man sich auch als Veganer ungesund ernähren… egal welche Ernährungsform man wählt, man sollte sich nicht nur von Fertigprodukten und Süßkram ernähren. Wenn man ausgewogen isst, dann gibt es keine Probleme.


John:
Sakura bringt das Thema Gesundheit auf den Punkt. Manchmal erwischt man sich schon beim Kopfschütteln – so „heiß“ das Thema vegan gerade medial ist, soviel unreflektierte Stereotypen werden teilweise geritten.

Bei unserer Eigenmarke Vantastic Foods steht für uns die Qualität und natürlich der Geschmack im Vordergrund. Alle Produkte bestehen aus hochwertigen Zutaten – ohne Gentechnik, künstliche Farb- und Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker. Viele der Produkte haben bereits Bio-Qualität – dieser Anteil wird in Zukunft auch weiterhin steigen. Auch die Verwendung regionaler Rohstoffe in unseren Produktfamilien wird weiter zunehmen. Unser Vertriebsleiter Sebastian pflegt immer zu sagen „die Zutatenliste muss sich lesen lassen, wie ein Rezept – nicht wie ein Tafelwerk“ – und das trifft es eigentlich sehr gut…klar – ein Snackriegel oder eine Tafel Schokolade kann nie so gesund sein wie ein Stück frisches Obst – aber in Maßen geht auch die eine oder andere Sünde mal klar.

Wie steht ihr dem Thema Fleischalternativen gegenüber und welche Bedeutung haben Rügenwalder Mühle und andere Mischanbieter für euch, die ebenfalls vermehrt Fleischalternativen auf dem Markt bringen?

John: Zum ersten Teil der Frage – ich (als höchstens semi-begabter Beikoch) bin ein großer Freund von Fleischalternativen. Vordergründig hier ist natürlich zu beachten, dass es bei der veganen Ernährung (wie bei allen anderen Ernährungsformen) um Ausgewogenheit geht. Und eine ausgewogene vegane Ernährung besteht nicht nur aus Ersatzprodukten, ebenso wie eine omnivore nicht nur aus tierischen, geschweige denn nur aus Fleischprodukten besteht. Wir sind seit Generationen auf Komponenten-Essen konditioniert und kein Veganer sollte in irgendeiner Weise Einschränkungen erfahren müssen – sei es zum Weihnachtsessen mit der Familie, im Kaufhaus oder auch in allen anderen Bereichen wie Gastronomie, Gemeinschafts- oder Gesundheitsversorgung. Um diesen Zustand herzustellen sind Firmen wie die unsere angetreten. „Vegan Food“ sollte geschmacklich und qualitativ so überzeugen, dass es neben den vorhandenen Überzeugungstätern alle ernährungsbewusst lebenden Menschen anspricht und überzeugen kann, um dadurch die Herstellung und den Konsum von tierischen Produkten weiter zu reduzieren. Dabei ist Genuss für uns das überzeugendste Argument. Vegane Produkte bieten vielfältige Optionen für einen vielseitigen Speiseplan für Jedermann, der mit Ersatzprodukten noch abwechslungsreicher gestaltet werden kann. Es wäre doch toll, wenn immer mehr Fleischliebhaber ab und zu (bzw. immer öfter) (im Idealfall gänzlich) zu pflanzlichen Alternativen greifen würden – einfach weil sie schmecken! Prinzipiell sehen wir den Lobby-Vormarsch der veganen Angebote als eine positive und notwendige Entwicklung, da er so aus der teilweise belächelten „Hardcore“-Ecke in die Mitte der Gesellschaft wandert, wo er unserer Meinung nach auch hingehört. Nichtsdestotrotz ist das neu entflammte Engagement einiger Unternehmen für vegane Produkte, besonders der Fleisch- und Wurstindustrie, mit Vorsicht zu genießen, gerade aus Sicht der Verbraucher! Dass es allen Produzenten um den respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Mensch und Natur geht, was unserer Meinung nach die vegane Idee bedeutet, wage ich zu bezweifeln. Da stellt sich dem Verbraucher und auch uns die Frage nach Authentizität. Wir machen oft die Erfahrung, dass unsere Kunden Produkte von nicht rein-veganen Produzenten kritisch sehen und bewusst nicht von Herstellern kaufen, die auch Fleisch produzieren (ich persönlich greife auch lieber zu wheaty, alberts und co.). Aber auch die Inhaltsstoffe sind teilweise fragwürdiger Herkunft. Wenn dann doch tierische Bestandteile im Produkt enthalten sind – ob aus mangelnder Erfahrung oder weil es den Herstellern im Endeffekt eben doch egal ist, ob es 100 % vegan ist (solange der Gewinn stimmt) – ist das für überzeugte Veganer nicht nur ein „Fauxpas“ sondern ein absolutes No-Go! Am Ende entscheidet glücklicherweise der Kunde und wir wollen mit Aufklärung rund um die Produkte, fairen Preisen, verlässlichem Service und Genuss überzeugen.

Was wünscht ihr euch für die vegane Bewegung? Wo stehen wir in 5 oder 10 Jahren?

Sakura: Ich wünsche mir, dass Speise-Angebote dann generell auch stets eine umfangreiche Auswahl an Veganem beinhalten. Am besten würde es mir natürlich gefallen, wenn die vegane Lebensweise vom Gesetz her genauso respektiert und behandelt wird, wie z.B. Religionszugehörigkeiten.
John: Wir wünschen uns, dass die vegane Bewegung so motiviert weitergeht und werden alles daran setzen, diese Entwicklung konstruktiv und zukunftsgerichtet mit dem Ziel der Diversifizierung mitzugestalten. Anfang der 2000 Jahre ging es darum überhaupt vegane Produkte anbieten zu können. Mittlerweile gibt es fast alles auch „in vegan“. In Zukunft geht es also vor allem darum, die noch bestehenden Lücken letztendlich zu schließen, so dass die Möglichkeit einer vegane Ernährung überall zu einer selbstverständlichen Alternative wird. Hier sehen wir vor allem den Snack und Convenience-Bereich, als auch die Außer-Haus-Verpflegung als wichtige nächste Schritte. An kaum einer Tankstelle erhält man zurzeit vegane Snacks und auch im Krankenhaus sind vegane Alternativen rar. Es gibt also noch vielerlei Gutes zu tun.

Was sind eure Lieblinsprodukte, was gibt es bei euch zum Mittagsessen und was sind eure Lieblingsrestaurants?

Sakura: Ich bin Fan von allem was „Schoko-Minz“ im Namen trägt ;) Mein Lieblingsessen ist, neben Schoko-Minz-Torte, selbstgemachte Süßlupinen-Schrot-Bolognese. Ich reise viel und probiere überall auf der Welt vegane Locations aus. Am besten gefallen hat es mir im Sublime-Restaurant in Fort Lauderdale, USA. In Deutschland finde ich das Corba Cafe in Bochum toll.


John:
Ich bin da glücklicherweise sehr vielseitig interessiert – um nicht zu sagen – ich lasse mich 360-Grad begeistern – ob es neuere Restaurantansätze wie bei „The Bowl“ in Berlin sind oder All-Time-Institutionen wie das „Zest“ in Leipzig. Die besten Burger gibt es tatsächlich in Erfurt im „Green Republic“ und die beste Hausmannskost (natürlich) bei Muttern…vegan…versteht sich.

 

Vielen Dank für das Interview!

*** GEWINNSPIEL ***

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Wir verlosen 3 Schlemmerpakete von alles-vegetarisch.de , so dass ihr mit eurer Familie und euren Freunden schlemmen könnt. Ihr möchtet am Gewinnspiel teilnehmen? Dann seid Fan von Deutschlandisvegan auf Facebook. Hinterlasst einen Kommentar oder Gruß unter diesem Artikel, bei Facebook unter dem Post oder bei Instagram unter dem Bild und verratet uns, warum ihr gewinnen möchtet und wer mit euch mitnaschen darf. Das „Liken“ und „Teilen“ ist natürlich willkommen, aber keine Bedingung.

Das Gewinnspiel endet 14. August 2016 um 12 Uhr. Die Gewinner werden ab dem 14. August nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Die Geschenkaktion steht in keiner Verbindung zu Facebook und wird in keiner Weise von Facebook gesponsert, unterstützt oder organisiert. Gewinnberechtigt ist jeder Facebook-User, der unsere Geschenkaktionanweisungen befolgt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Deine Daten werden ausschließlich im Rahmen der Geschenkaktion genutzt, um die Gewinner zu ermitteln und zu informieren.

Mehr Infos:

www.alles-vegetarisch.de

www.veggie-shop24.com

www.vantasticfoods.de

www.absolute-vegan-empire.com

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