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Schön, dass es mittlerweile so viele tolle vegane Kinderbücher gibt. Beim lesen können Kinder spielerisch Empathie, Achtsamkeit und Fürsorge lernen. Und was gibt’s Schöneres, als mit Kindern in Bilderbüchern zu stöbern? Nur: die meisten sind alles andere als vegan. Unsere Auswahl präsentiert Alternativen zu Bauernhofidyll, Zoo & Co. – mal laut und fröhlich, mal ruhig und nachdenklich. Aber immer klug und liebevoll. Wer Kindern diese Bücher schenkt, schenkt Herzensbildung – nicht nur für kleine Vegetarier und Veganer, sondern für alle Kinder.

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Auswahl veganer Kinderbücher

„Karl Klops, der coole Kuhheld“ von Udo Taubitz

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Die abenteuerliche Geschichte eines Jungen, der beim Anblick des Weihnachtsbratens beschließt, nie wieder Fleisch zu essen. Karls Eltern sind zutiefst besorgt. Um dem Jungen die Flausen auszutreiben, schicken sie ihn in den Ferien auf den Biohof von Onkel Tom. Aber von wegen Flausen austreiben, es kommt ganz anders: Dank eines Zaubertranks von der Kräuterhexe kann Karl plötzlich mit den Tieren auf dem Hof sprechen. Die Kühe erzählen ihm, wie sehr sie ihre Kälbchen vermissen. Und die Hühner protestieren gegen das tägliche Eierlegen. Karls Mitgefühl löst eine kleine Revolution aus: Der Bauernhof verwandelt sich in eine Chill-Zone für Tiere. Klasse geschrieben, macht auch Erwachsenen Spaß! Ausgezeichnet mit dem PETA Progress Award.

Ab 6 Jahren

Amazon

Gebundene Ausgabe, 64 Seiten

Durchgehend farbig illustriert von Annette Jacob-Zube

Echo Verlag, 12,90 Euro

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„Lass mich frei!“ von Patrick George

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Dieses wunderschöne Buch erzählt in grafisch reduzierten Bildern Geschichten, die schon die Kleinsten auf Anhieb verstehen: einfach umblättern, und schon sind die Tiere da, wo sie hingehören: der Bär sitzt nicht mehr im Käfig, sondern im Wald, das Krokodil steckt nicht mehr im Schuh, sondern im Wasser, und die Hühner scharren nicht mehr auf Beton, sondern auf der Wiese. Der Betrachter wird zum Tierretter – ganz ohne Worte. Die Idee, Kinderbücher mit Folien zu gestalten, ist zwar nicht neu. Aber die Kleinen lieben diese Verwandlungen, und hier werden sie einfach genial eingesetzt.

Bilderbuch mit transparenter Folie

Ab 3 Jahren

Gebunden, 54 Seiten

Moritz Verlag, 12,95 Euro

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„Warum wir keine Tiere essen“ von Ruby Roth

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Bereits 2009 in den USA erschienen, ist das Bilderbuch ein Klassiker der Kinderliteratur zum Thema Veganismus. In Form eines erzählenden Sachbuchs erklärt es mit sanften, einfühlsamen Worten und mit Bildern in ruhigen, gedeckten Farben die Eigenheiten und Bedürfnisse von Hühnern, Kühen, Schweinen und anderen Tieren. Und warum diese sich, in Käfige gestopft, in Tierfabriken nicht wohl fühlen. Auch komplexe Zusammenhänge wie die Bedrohung des Regenwaldes und der Artenvielfalt werden kindgerecht thematisiert. Da müssen auch Erwachsener manchmal schlucken. Eine handfeste Argumentationshilfe für kleine Veganer – und für ihre Eltern.

Bilderbuch, ab 6 Jahren

Gebunden, 48 Seiten

Durchgehend farbig illustriert

Echo Verlag, 14,90 Euro

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„Klaus mag Hühner“ von Carlos Patiño

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Klaus, ein schlaues lila Monster mit goldenem Herzen, landet auf der Erde. Es isst statt Fleisch Gemüse und kann die Essgewohnheiten der Erdenbewohner nicht verstehen. Am Beispiel Hühner erklärt Klaus mit einfachen Worten, warum Tiere nicht zum Essen da sind: Sie picken und baden gern im Staub, sind schnell, schlau und megastark. Der Text ist in eingängigen, lockeren Reimen verfasst, gelungen übersetzt aus dem Amerikanischen von Alexander Bulk („Schweinchen Hugo reißt aus“) und Simon Kneip. Die Bilder im Comicstil sind farbenfroh und witzig – da macht das Durchblättern und Vorlesen nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen Spaß!

Bilderbuch, ab 3 Jahren

Hardcover, 36 Seiten

Compassion Media, 12 Euro

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„Schweinchen Schlau – Mein Papa gehört mir“ von Udo Taubitz

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Der Bauer will Papa Schwein verwursten. Doch klein Schweinchen protestiert: „Zwar bin ich nur ein kleines Tier, doch mein Papa, der gehört zu mir!“ Aus Futterresten, Stroh und alten Traktorreifen erfindet Schweinchen Schlau alles neu, was der Bauer verlangt: Würstchen, Gelatine, Leder. Alles ganz ohne Schwein. Die kleinen Leser fiebern mit: ob die Rettung jede Nacht wieder gelingt? Am Ende weicht die Gier des Bauern der Einsicht: Schweine sind schlauer, als die Wurst erlaubt! Witzig und liebevoll in Reimen erzählt, aufwändig illustriert – mit vielen originellen Details zum Entdecken. Immer der kleinen Maus nach!

Bilderbuch mit Reimen, ab 4 Jahren

Hardcover, 40 Seiten

Durchgehend farbig illustriert von Katharina Roth

Echo Verlag, 13,90 Euro

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„Schweinchen Hugo reißt aus“ von Alexander Bulk

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Der kleine Hugo lebt auf einem Bauernhof, seinem neugierigen rosa Rüssel entgeht so leicht nichts. Nachts träumt er von einem Leben außerhalb der Stallmauern – und stiftet prompt seine Freundin Mathilda zu einem gefährlichen Abenteuer an. Was die beiden kleinen Schweinchen dabei erwartet, wird hier natürlich nicht verraten. Nur so viel: Kinder verfolgen die Story von Hugo und Mathilda gespannt bis zur letzten Seite – und wollen danach unbedingt wissen, wie’s weitergeht! Diese Frage beantwortet das Buch zwar nicht. Aber im Anhang gibt es Infos zu echten Schweinen auf Lebenshöfen und ein paar kindgerechte Rezepte. Schweinegut!

Ab 6 Jahren

Hardcover, 72 Seiten

Illustriert von Insa-Christina Müller

Compassion Media, 13,90 Euro

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„Vegan aus Liebe“ von Ruby Roth

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Vegan leben heißt nicht nur, sich rein pflanzlich zu ernähren. Sondern auch, welche Kleidung wir tragen und welche Seife wir benutzen, ob wir in den Zoo oder Zirkus gehen oder Tiere als Spielzeug oder Sportgerät benutzen. Denn es geht dabei um Liebe und Mitgefühl. Davon erzählt dieses Bilder-Sachbuch – und macht Kindern Mut, im Kleinen etwas zu verändern, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Es zeigt Alternativen, die niemandem weh tun, und gibt konkrete Tipps – vom Kauf tierversuchsfreier Produkte bis zum biologischen Gemüseanbau.

Ab 6 Jahren

Gebunden, 44 Seiten

Durchgehend farbig illustriert

Echo Verlag, 14,90 Euro

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„Die Reise nach Veganien“ von Katharina Kullmann

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Die achtjährige Frida lebt bei ihren Großeltern – zusammen mit einem Kakadu, einem Hund und Schwein Mona. Doch als Mona nach den Ferien mit in die Schule darf, bricht das Chaos aus: eine neue Lehrerin stellt komische Fragen über Tiere, der Schulleiter ruft ein veganes Dorffest aus, und die Metzgerfamilie dreht durch. Wird es Mona und ihren Freunden gelingen, die anderen mit einem leckeren veganen Buffet davon zu überzeugen, dass Tiere nicht zum Essen da sind? Ein fröhlich-quirliges, originell illustriertes Vorlesebuch, an dem auch Grundschulmädchen noch Spaß haben. Nur die Frage, was genau es nun mit dem fremden Land namens Veganien auf sich hat, gab meinen Töchtern Rätsel auf.

Ab 5 Jahren

Gebunden, 87 Seiten

Mit Illustrationen von Nana

Weissbooks.w Verlag, 16,90 Euro

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„Die geschenkte Freiheit“ von Katja Kaminski

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Die Geschichte beginnt mit einer kriminellen Handlung: Ein vermummter Mann dringt nachts in einen Kuhstall ein und lässt die Tiere raus. Einige Tiere machen sich auf, um ein besseres Leben zu suchen – wo sie ihre Babys behalten dürfen und nicht mit bauchschmerzendem Kraftfutter gefüttert werden. Sie gelangen auf eine Art Gnadenhof. Eine ungewöhnliche Geschichte, die meine Sechsjährige auch nach mehrmaligem Vorlesen immer wieder fasziniert. Schöne, eher düstere Illustrationen, sprachlich teilweise etwas holprig. Unklar bleibt die Moral der Geschicht: Sollen wir jetzt alle Bauernhöfe „überfallen“ und die Tiere befreien?

Ab 4 Jahren

Gebundene Ausgabe, 14 Seiten (kartoniert)

Mit Illustrationen von Schlunz

Fair-Antispe-Fashion-Verlag, 15 Euro

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„Max & Fine“ von Marco Mehring

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Die beste Freundin der fünfjährigen Fine ist eine Kuh namens Luise. Als die eines Tages ein Kälbchen bekommt, ist Fine überglücklich. Doch kurze Zeit später verschwindet der kleine Max, und Fine begibt sich auf Spurensuche. Stück für Stück kommt das Mädchen den Machenschaften der Milchindustrie auf die Spur. Durch viele Wiederholungen ist der Text manchmal etwas langatmig, die Bilder sind recht einfach. Aber die spannende Story macht das wett! Meine Tochter wollte gleich die Fortsetzung hören („Max & Fine 2 – Henri haut ab“), darin geht es um die Eierwirtschaft.

Ab 5 Jahren

196 Seiten

Mit Illustrationen von Kerstin Falkenstein

Tredition (Eigenverlag), 16,90 Euro

Eine große Auswahl an vegane Kinderbücher gibt es mittlerweile bei Amazon, Thalia und auch beim Buchhandel deines Vertrauens. Auf der Seite von Proveg.com bekommst du noch mehr tolle Empfehlungen für vegane Kinderbücher. Hier geht es zum Artikel: „24 einfühlsame Kinderbücher, nicht nur für vegane Kinder„.

Tipp: Antolin goes vegan!

Einige dieser Bücher sind auch bei Antolin hinterlegt. In dem interaktiven Leseförder-Programm können Kinder selbständig Fragen zu gelesenen Büchern beantworten und Punkte sammeln. Ein Riesenansporn für die Kids zu lesen! Neue Bücher und Quizfragen können übrigens nicht nur Lehrer einstellen, deren Schule eine Antolin-Lizenz hat, sondern auch interessierte Eltern.

Udo Taubitz_Autorenfoto
Udo Taubitz schrieb für Stern, Spiegel Online und Financial Times – und vor sechs Jahren das erste Kinderbuch mit veganem Helden. „Karl Klops, der coole Kuhheld“ wurde ausgezeichnet mit dem PETA Progress Award. Es folgten „Ben Biemer – App ins All!“, „Schweinchen Schlau – Mein Papa gehört mir!“ sowie „Nelli und der Neidwichtel“.

Herzen statt Veräppeln Ein Interview mit Udo Taubitz

Kinderbücher, die auf Bauernhöfen spielen, gibt es tausende. Sie vermitteln eine heile Welt – auf Kosten der Tiere. Der Hamburger Journalist Udo Taubitz schreibt tierfreundliche Kinderbücher. Worauf kommt es an?

Udo, soll man Kindern die ganze Wahrheit über ihr Schnitzel erzählen?

Nein, das wäre zu krass. Aber es ist auch krass, wenn wir ihnen Lügenmärchen vorlesen, in denen die Kühe happy sind, weil der nette Bauer sie zwei Mal täglich melkt, und die Hühner beim Eierlegen Partys feiern. Wie soll sich so etwas ändern? Wir müssen den Kindern erklären, was es bedeutet, wenn wir Fleisch, Milch, Eier und Gelatine-Gummibärchen konsumieren – und dass es tolle Alternativen gibt.

Der Bauer in deinem Buch „Schweinchen Schlau“ will Papa Schwein abholen, zum Schlachtefest. Schweinchen verhindert das – ziemlich unrealistisch, oder?

Kinderbücher öffnen phantastische Welten: Tiere sprechen unsere Sprache, das Gute siegt über das Böse, alles ist möglich. In meinen Büchern zeige ich, dass auch Kleine Großes bewirken können. Und dass Tiere uns Menschen sehr ähnlich sind: sie sind familiär, intelligent, gefühlvoll – und wollen ganz sicher nicht geschlachtet werden! Das leuchtet jedem Kind sofort ein.

Warum schreibst Du überhaupt solche Kinderbücher?

Weil ich dazu beitragen will, unnötiges Leid zu vermeiden. Hierzulande muss niemand ein Tier ausbeuten oder töten, um satt zu werden oder sich zu kleiden. Wenn wir die natürliche Empathie, die Kinder für Tiere haben, stärken statt sie zu untergraben, werden künftige Generationen immer weniger Tierprodukte konsumieren. Ich sehe meine Bücher als Herzensöffner.

Viele sagen: Kinder sollen selbst entscheiden, was sie essen.

Sollen sie dann auch selbst entscheiden, ob sie andere verprügeln und mobben? Kinder halten zunächst einmal das für richtig, was wir Große ihnen sagen und vorleben. Veganer haben beste Argumente für ihre Lebensweise. Je mehr Kinder von Anfang an vegan aufwachsen, desto normaler wird’s – wir ziehen die neue Generation heran! Tierfreundliche Kinderbücher unterstützen dabei.

Ein Gastartikel von Katrin Kasper

Tipp: Vegan leben und vegan einkaufen wird immer einfacher. Regelmäßig stellen wir dir neben Rezepten und unseren Lieblingsprodukten auch vegane Marken und Online Shopsvor – von veganer Kosmetik über vegane Mode bis hin zu tollen veganen Lebensmitteln, Superfoods, und Küchenhelfern. Im veganen Online-Shop findest du vegane Marken und auch Start-ups, die unterstützenswert sind. Hier geht es zum Shop. Wir wünschen dir viel Vergnügen beim Entdecken und Genießen!

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