Beim Einkaufen achten wir oft darauf, was in den Produkten drin ist. Zumindest wir schauen uns oft die Inhaltsstoffe an und checken, ob sich da „böse E-Nummern“ oder andere chemische Bestandteile verstecken. Sehen wir keine E-Nummern, wird das Produkt oft als „safe“ abgestempelt und landet im Einkaufswagen. Doch Vorsicht! Nicht immer sind E-Nummern auf den ersten Blick erkennbar. In diesem Artikel gehen wir auf verschiedene unbedenkliche, aber auch gesundheitsschädigende Zusatzstoffe ein und zeigen dir, worauf du beim Einkaufen achten solltest.

Inhalstverzeichnis

Was sind E-Nummern?
Das bedeuten die E-Nummern
Diese Produkte enthalten versteckte E-Nummern
Unsere Tipps für die Vermeidung von E-Nummern
Das ist okay

Was sind E-Nummern?

Im Grunde geht es bei der Bezeichnung E-Nummer um Lebensmittelzusatzstoffe. Diese werden in chemischen oder physikalischen Prozessen so modifiziert, dass sie unsere Lebensmittel haltbarer machen, ihnen eine schönere Farbe verleihen oder den Geschmack verstärken. Dabei sind zahlreiche Zusatzstoffe unbedenklich, andere hingegen können Unverträglichkeiten, Allergien oder sogar Krankheiten hervorrufen. Das „E“ steht dabei für Europa – denn die gekennzeichneten Nummern sind alle in Europa zugelassen.

E-Nummern in den Zutatenlisten

Aufgrund erhöhter Skepsis und Kritik der Verbraucher haben die Lebensmittelhersteller reagiert und die E-Nummern sind weitgehend aus den Zutatenlisten verschwunden. Wo sind sie hin? Ganz einfach – sie wurden schlichtweg umbenannt. Das heißt, dass sie nach wie vor in den Produkten enthalten sind, nur eben nicht mehr unter ihrer E-Nummer, sondern mit einem „normalen“ Namen. Wir kaufen ein Produkt deutlich lieber, wenn da einfach nur (modifizierte) Stärke steht und nicht E 1404. Unter der Nummer können wir uns einfach nichts vorstellen, denn unser Gehirn hat kein Bild dafür. Wir sehen dann vielleicht einfach nur herum wirbelnde chemische Formeln und legen das Produkt wieder ins Regal. Stärke hingegen löst bei uns ein ganz anderes Bild aus. Natürliche Stärke ist ja auch in der Kartoffel vorhanden und die ist ein Naturprodukt. Dann nehmen wir das Produkt mit.

So einfach ist es dann eben doch nicht

Denn die modifizierte Stärke ist am Ende des Tages trotzdem ein chemisch zusammengestellter Zusatzstoff, der das Produkt stabilisiert. Eine Zutatenliste, die keinerlei E-Nummern enthält, ist nicht automatisch safe. Denn durch die Umbenennung der Zusatzstoffe können wir fast nicht mehr nachvollziehen, was sich hinter den Bezeichnungen verbirgt. Es lohnt sich also mal die Inhaltsstoffe der Produkte genauer zu betrachten. Wir haben das bei uns getan und alle Lebensmittel, die vermeintlich E-Nummern enthalten könnten, abfotografiert und diese dann gegoogelt. Das Ergebnis war erschreckend, denn fast alle industriell verarbeiteten Lebensmittel enthalten die künstlichen Lebensmittelzusatzstoffe. Wir haben tatsächlich nur wenige gefunden, die rein waren, doch dazu später mehr. Erst ein mal möchten wir auf die einzelnen E-Nummern eingehen und schauen, was sich eigentlich dahinter verbirgt.

Das bedeuten die Bezeichnungen

Zusatzstoffe haben viele unterschiedliche Funktionen und sind notwendig, um Lebensmittel frisch zu halten, zu stabilisieren oder ihnen einen intensiveren Geschmack zu verleihen. Die häufigsten Zusatzstoffe sind Antioxidationsmittel, Farbstoffe, Emulgatoren, Verdickungsmittel, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und Zuckeraustauschstoffe.

  • Antioxidationsmittel sind wichtig für das Garantieren einer längeren Haltbarkeit und verhindern, dass die eingesetzten Fette und Öle ranzig werden.
  • Farbstoffe sorgen dafür, dass die Lebensmittel eine intensivere Farbe haben und machen sie dadurch für uns optisch ansprechender.
  • Emulgatoren können Stoffe, die sich normalerweise nicht verbinden lassen, wie Öl und Wasser binden.
  • Verdickungsmittel haben Einfluss auf die Konsistenz der Lebensmittel und sorgen dafür, dass sie cremig, fest oder dickflüssig werden.
  • Konservierungsstoffe garantieren eine längere Haltbarkeit der Produkte.
  • Geschmacksverstärker intensivieren den Geschmack der Lebensmittel.
  • Zuckeraustauschstoffe werden als Zuckerersatz verwendet und süßen die jeweiligen Nahrungsmittel.

Unsere Übersicht als Tabelle

Wie zuvor erwähnt, sind E-Nummern die Bezeichnungen für Lebensmittelzusatzstoffe. Einige sind unbedenklich, andere wiederum stehen im Verdacht gesundheitsschädigend zu wirken. Etwa 40 Zusatzstoffe sind sogar für Bio-Lebensmittel zugelassen. Deswegen ist es wichtig zu wissen, welche Zusatzstoffe harmlos sind und welche nicht. Hier möchten wir dir eine kurze Übersicht über die relevantesten Zusatzstoffe in veganen Produkten aufzeigen. Wir können natürlich nicht alle E-nummern thematisieren, da es in Europa unglaublich viele zugelassene Nummern gibt, deswegen beschränken wir uns auf die häufigsten 20.

E-NummerSynonymFunktionSchädlich?Enthalten in:
E 330Zitronensäure, Calciumcitrat, Säuerungsmittel, Säureregulatorverhindert Oxidationsprozesse, Säuerunggenerell unbedenklich, kann Karies fördernJoghurt, diverse
Alternativprodukte, wie Nuggets
E 322Lecithinverhindert Ranzigwerden, stabilisiert, verbindet Öl mit Wasser, unbedenklich, teilweise gesundheitsfördernd, da es Cholesterin durch das Blut transportiertVegane Streichwurst, Brotaufstriche
E 440Pektin, GeliermittelGeliermittel, Überzug auf Süßspeisen, StabilisatorunbedenklichTortenguss, Eis, Ketchup
E 170Calciumcarbonat, Kreide, KalkLebensmittelfarbstoff, Trennmittel, SäureregulatorunbedenklichKaugummi, Backmittel
E 461MethylcelluloseVerdickungsmittel, Geliermittelunbedenklich vegane Streichwurst, Soßen, Blätterteiggebäck
E 1400

E 1451
Stärke, modifizierte StärkeVerdickungsmittel, Stabilisatorunbedenklich Vegane Alternativprodukte, wie Burgerpatties, Nuggets uvm.
E 172EisenoxideFarbstoffunbedenklichDragees, Süßigkeiten, Dekoration
E 513SchwefelsäureSäuerungsmittelunbedenklichdiverse Käsesorten
E 290Kohlendioxid, KohlensäureKohlensäureunbedenklichMineralwasser
E 410JohannisbrotkernmehlStabilisator, VerdickungsmittelunbedenklichMarmeladen, Pudding, Brotaufstriche
E 356NatriumdipatSäuerungsmittel und GeschmacksverstärkerunbedenklichTrockendessertpulver, Getränkepulver
E 951AspartanSüßstoff, etwa 200 mal stärker als herkömmlicher Zuckerim Normalverzehr unbedenklich, dennoch ungesundSoftdrinks, Erfrischungsgetränke,
E 150CAmmoniak-ZuckerkulörSüßstoff, der Produkten braune Farbe verleihtsteht unter Krebsverdacht, kann Immunsystem beeinträchtigenkoffeinhaltige Softdrinks
E 102Tartrazingelber Farbstoffkann Allergien, Atembeschwerden oder Hautausschläge auslösen Senf, Likör, Pudding
E 122Azorubinroter Farbstoffkann Allergien auslösen und die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigenSenf, Lachs- und Fleischersatzprodukte, Rotwein
E 407CarrageenVerdickungsmittelkann gesundheitsschädigend wirkenEis, Süßigkeiten, Puddingpulver
E 123Amaranthroter Farbstoff in Spirituosen und Aperitifweinesteht unter KrebsverdachtLiköre, Spirituosen
E 142grün Sgrüner Farbstoffkann Alzheimer begünstigenFruchtgummis, Dosenerbsen, grüne Getränke
E 173Aluminiumsilberner Farbstoff, Überzug von Süßspeisen und Zuckerwarebegünstigt Brustkrebs und AlzheimerDekorationskügelchen für Süßspeisen, Glasur
E 110Gelborange Sgelber Farbstoffauf den Verpackungen muss stehen: Kann die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kinder beeinträchtigenBrausepulver, Pudding, Marmeladen, Lachs- und Fleischersatzprodukte, Fruchtgummis
Übersicht der relevantesten Zusatzstoffe in veganen Lebensmitteln

Wenn du eine Gesamtübersicht aller zugelassener E-Nummern, deren Funktion und Bedeutung haben möchtest, dann kannst du dir den ausführlichen Wikipedia Eintrag zu diesem Thema durchlesen. Auch bei Utopia gibt es einen sehr interessanten Artikel zu diesem Thema, den wir dir empfehlen können.

Diese Produkte enthalten versteckte E-Nummern

In unserer Recherche ist uns aufgefallen, dass zahlreiche vegane Alternativprodukte voll von Lebensmittelzusatzstoffen sind. Nuggets, Joghurt, Käse, Wurst – das alles sind keine natürlich vorkommenden Produkte und sind selbstverständlich industriell verarbeitet und hergestellt. Daher ist es auch kein Wunder, dass auch vegane Produkte E-Nummern beinhalten. Vegan ist eben nicht gleichzeitig gesund und clean. Auch bei dieser Ernährungsform müssen wir auf die Inhaltsstoffe Acht geben und genau schauen, was in den Produkten enthalten ist.

Vegane Nuggets
Vegane Nuggets
Veganer Jogurt
Veganer Joghurt
Sojajoghurt Maracuja
Veganer Joghurt mit Maracuja Geschmack
Vegane Leberwurst
Vegane Leberwurst
Kochsahne vegan
Vegane Kochcreme
Vanillepudding vegan
Vanillepudding

Das Gute dabei ist, dass die meisten zugelassenen Zusatzstoffe unbedenklich sind. Dennoch solle man immer ein aufmerksames Auge haben und die Inhaltsangaben nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn wir uns nicht gut auskennen und uninformiert sind, kaufen wir vielleicht ein Produkt, das am Ende gesundheitsschädigend sein kann und das wollen wir schließlich vermeiden.

Unsere Tipps für die Vermeidung von E-Nummern

Zum Glück können wir mit ganz leichten Methoden versteckte E-Nummern entdecken und darauf achten, dass wir nur „gute“ Zusatzstoffe konsumieren.

Als Erstes solltet ihr darauf achten, dass die Inhaltsangaben so gering wie möglich sind. Solltet ihr ein Lexikon brauchen, um die Angaben zu verstehen, würden wir von einem Kauf abraten. Bei vielen lateinischen Begriffen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass chemische Zusatzstoffe im Produkt enthalten sind. Vegane Alternativprodukte enthalten häufig Lebensmittelzusatzstoffe, da sie sonst nicht hergestellt werden könnten. Checkt also beim Einkauf, um welche E-Nummern es sich dabei handelt und ob sie unbedenklich sind.

Generell ist es ratsam Produkte zu kaufen und zu konsumieren, die so wenig wie möglich industriell verarbeitet worden sind. Achtet auf so kurze Zutatenlisten, wie nur möglich und kauft am besten nur „reine“ und „cleane“ Produkte. Produkte und Lebensmittel mit Bio-Siegeln haben oft deutlich geringere Zusatzstoffe, wenn überhaupt. Auch viele vegane Online-Shops achten auf Zusatzstoffe.

Ein weiterer Tipp ist, dass ihr weitgehend alles selber kochen könnt und somit keine Fertigprodukte mehr kaufen müsst. Also kauft viel frisches Obst und Gemüse und kocht leckere Gerichte. Es gibt so viele tolle vegane Kochbücher mit schöne vegane Rezepte. So isst ihr immer, was auf eurem Teller ist und habt damit volle Transparenz.

Außerdem gibt es E-Nummern Apps, in denen man ganz einfach nachlesen kann, ob die Zusatzstoffe unbedenklich sind oder nicht. Schaut einfach mal in eurem App-Store vorbei und klickt euch durch die verschiedenen angebotenen Apps durch.

Wir haben nur diese eine Gesundheit und dieses eine Leben, deswegen sollten wir ganz bewusst auf diese Bereiche achten und abwiegen, welche Produkte im Einkaufskorb landen und welche nicht.

So darf eine Zutatenliste aussehen:

Sesammus
Sesammus
Aufstrich
Brotaufstrich
Basismüsli
Vollkorn Haferflocken
Erdnussmus
Erdnussmus

Wir hoffen, dass wir euch etwas Klarheit bringen und zeigen konnten, dass nicht alle E-Nummern automatisch schlecht oder böse sind. Manche sind unbedenklich und andere sind sogar notwendig, um die Produkte überhaupt herstellen zu können. Informiert euch daher vorher, was die Zusatzstoffe bedeuten und habt ein wachsames Auge beim Einkauf. Dann kann auch nichts mehr schiefgehen und eure nächste Mahlzeit ist sicher.

Tipp: Vegan leben und vegan einkaufen wird immer einfacher. Regelmäßig stellen wir dir neben Rezepten und unseren Lieblingsprodukten auch vegane Marken und Online Shops vor – von veganer Kosmetik über vegane Mode bis hin zu tollen veganen Lebensmitteln, Superfoods, und Küchenhelfern. Im veganen Online-Shop findest du vegane Marken und auch Start-ups, die unterstützenswert sind. Hier geht es zum Shop. Wir wünschen dir viel Vergnügen beim Entdecken und Genießen!

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