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„Gesundheit ist das höchste Gut.“ Als Veganer*in könnte dies zumindest ein Gedanke sein, mit dem Man(n) und Frau sich schon einmal auseinandergesetzt hat. Zu einem gesunden Körper gehört auch ein gesunder Geist, und genau diese Intention nahm ich zum Anlass und reiste in die Südsteiermark, genauer gesagt ins Seminar- und Gesundheitszentrum ‚Taman Ga‘ von Dr. Ruediger Dahlke. Vielen von euch wird der Autor von ‚Peace Food‘ ein Begriff sein. ‚Taman‘ heißt Garten in Bali, die Wahlheimat von Ruediger Dahlke und seiner Frau Rita Fasel in den letzten Jahren, und ‚Ga‘ steht für Gamlitz, dem Ort in Österreich, wo das Seminarzentrum liegt.
Gamlitz liegt unweit von Graz und ca. 5 Km zur Grenze Sloweniens entfernt. Bis zur italienischen Grenze sind es nur knapp 2 Stunden, dementsprechend ist das Klima hier herrlich mediterran, die Flora blüt wild und bunt. Umgeben von Weinbergen und Wanderlandschaften liegt das ‚Taman Ga‘, eingebettet zwischen zwei Wäldern und einem Flüsschen, ruhig, beschaulich und naturnah. Da passt es auch, dass das Zentrum schon im ersten Jahr eine Auszeichnung für Energie-Effizienz vom österreichischen Minister für Umwelt verliehen bekam. Denn es gibt viele Aspekte, die sich hier im Konzept ganzheitlich treffen.

Das Konzept des ‚Taman Ga‘

Mit dem ‚Taman Ga‘ haben sich Ruediger und Rita einen Lebenstraum erfüllt, einen Rückzugsort, indem man entspannen, entschleunigen und geniessen kann. Auf dem 11 Hektar großen Areal wurde seit über 30 Jahren Ökolandwirtschaft betrieben – früher makrobiotisch ausgerichtet, heute ist es ein großer Biogarten, der als Herzstück des ‚Taman Ga‘ fungiert. Hier werden eine Vielzahl von Heil- und Wildkräutern für die pflanzliche Vollwertnahrung angebaut, die in der Küche des ‚Taman Ga‘ verarbeitet werden. Wer neben der Schlemmerei ein wenig abschalten und lesen möchte, findet eine riesen Auswahl an Büchern zu umfassenden Themen des Lebens in der öffentlichen Bibliothek. Um den Körper zu entspannen, bietet sich die Biosauna mit Infrarotkabine an, die es kostenfrei zu nutzen gibt, oder man schwimmt ein paar Runden in einem der drei privaten Seen.

Die Begeisterung zur indonesischen Insel Bali ist auf dem Gelände nicht zu übersehen: Buddha und Shiva begrüssen den Gast auf der Tai Chi Wiese, das Areal ist nach Feng Shui ausgerichtet und strahlt schon beim ersten Besuch sofortige Ruhe aus, wunderschöne Statuen, Holzschnitzereien und Möbel runden den Geschmack stilvoll ab.

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Wie wohnt der Gast?

Die Ausstattung ist naturbelassen, auf Qualität statt Quantität wurde Wert gelegt. Die ca. 30 Zimmer, von Klause bis Studio, wurden aus Holz und Lehm gebaut, Betten und Matratzen bestehen aus besten Naturstoffen, jedes Zimmer hat einen LAN-Anschluss für Internet, ansonsten wurde auf viel Schnick-Schnack verzichtet. Der Gast soll hier, ganz nach Zen-Tradition, zu sich selbst finden, entspannen und ruhen. Dieses Ziel gelingt. Desweiteren laden auch auf dem Gelände viele „Ruhezonen“ zum Erholen ein. Es gibt Schwebeliegen an der sogenannten „Vitamin-D-Bar“, in denen es sich herrlich entspannen und auf die umliegende Landschaft schauen lässt, es gibt große Liegewiesen an den Schwimmteichen, die kristallklares und chemiefreies Wasser bieten, einen kalten Kneippteich zum Schwimmen, einen Lehmteich für Lehmbäder, Yogaplattformen rund um das ‚Taman Ga‘, mit Blick auf die umliegenden Weinberge und einfach wunderschöne Natur mit wildgewachsenen Pflanzen und Bäumen. Ich hab mich als Großstadtkind einfach nur pudelwohl gefühlt.
Die Preise für die Klausen sind – besonders wenn man sich die Preise in der Region anschaut – absolut legitim und angemessen, für die Qualität, die man als Gast geboten bekommt: 64€ für eine Einzelklause p.P., 38€ p.P. wenn man sich eine Doppelklause teilt. Doppelzimmer gibt es ab 48€ p.P., ein Studio kann für 3-4 Personen für 42€ pro Nase gebucht werden. Eine Jurte, ein traditionelles Rundzelt der Nomaden in der Mongolei, wird diesen Sommer fertiggestellt, welche dann auch Pilgerern und Wanderern Unterschlupf bieten kann.

Einen direkten Einblick könnt ihr über den Vorstellungsfilm erhalten:

 

Was gibt es zu Essen im Taman Ga?

Die Küche bietet ausgefallene vegane Vollwertkost an. Catherine und Denis lassen sich täglich wunderbare und schmackhafte Gerichte einfallen, die es auf der Sonnenterrasse oberhalb der Baumwipfel zu genießen gibt. Das Vegan ein Lebensgefühl ist und für puren Genuss steht, zeigen die beiden anschaulich. Die Kreationen sind gesund, frisch und vor allem pflanzlich, vieles auch roh – Catherines Rohkostbällchen schmecken verboten lecker ;)
Jeden Tag werden Bioprodukte mit dem kombiniert, was der naturbelassene Garten des ‚Taman Ga‘ hergibt. Das Essen war einfach super lecker und die Möglichkeit, so naturbezogene und unbehandelte Ernährung genießen zu können, hat für mich als Gast einfach Spaß gemacht. Mittag- und Abendessen bestehen aus 3 Gängen und kosten pro Menü 12,50€. Ein unschlagbarer Preis für die gebotene Qualität des Essens.

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Mein Fazit

Ich bin ganzheitlich begeistert vom umfassenden Gedanken des Zentrums und von der Ruhe, die sich in dieser Umgebung finden lässt. Wer sich hier einfach nur zurückziehen und entspannen möchte, ist herzlich eingeladen.

Monatlich finden Angebote statt, die zusätzlich gebucht werden können: z.B. Kräuterwanderungen, Kochseminare oder Hand-und-Fuss-Diagnosen. Einen Überblick gibt es hier.

Die Umgebung gilt als Wein- und Genießerregion, hier lässt sich traumhaft spazieren und wandern gehen, ich habe wilde Rehböcke und Fasane gesehen, Feuersalamander und Greifvögel. Österreich bietet eine wilde Natur, die ich als Großstadtkind in Berlin so nicht kenne – auch wenn auch wir Füchse und Wildschweine in der Hauptstadt zu unseren Nachbarn zählen:)

Veranstaltungstipps

Eine weitere super schöne und kreative Idee, ist das erste fleisch- und tierleidfreie Mittelalterbankette, mit tollem Essen und Musik im wunderschönen Weinkeller des Taman Ga. 4 Termine stehen schon fest: 16.08., 17.10. und 21.12. jeweils um 20:00 Uhr. Buchbar für 59€ über www.taman-ga.at oder per Email an info@taman-ga.at.

 

Die Anreise in die Südsteiermark

Kontakt:
Taman Ga
Labitschberg4/Samerweg, Gamlitz, AT
Tel: 03453 33600

Taman Ga auf Facebook

Die Anreise nach Gamlitz gestaltet sich ebenfalls recht einfach. Flüge gehen fast täglich von allen großen Städten nach Graz. Von da gibt es die Möglichkeit der Zugfahrt für die letzte Strecke nach Gamlitz und dann per Taxi 7 Minuten bis zum ‚Taman Ga‘.

Ich bin von Berlin mit dem Zug gefahren – wer Lust und ein wenig Zeit für ein bisschen Eisenbahnromatik hat, sollte dies auf jeden Fall ausprobieren. Mit lediglich 2 Umstiegen kam ich an München, Salzburg und Graz vorbei, durchfuhr Weinberge und Burglandschaften und wurde in Österreich mit einem atemberaubenden Panoramablick auf die Alpen beschenkt.

steady