mundraub handbuchEs gibt inzwischen eine Menge Blogs, die vegane Produkte vorstellen, manche fast täglich, andere hier und da, und das ist auch gut so, denn es gibt inzwischen eine Menge toller veganer Produkte zu kaufen. Was aber noch viel toller ist, und von den meisten meistens vergessen wird: Es gibt sogar eine ganze Menge toller veganer Produkt umsonst, draußen in der Natur, nämlich Obst, Nüsse, Kräuter und mehr. Und genau an dieser Stelle kann euch die Internetseite mundraub.org weiterhelfen. Auf diesem Portal kann man seine Funde eintragen, egal ob ein Apfelbaum an der Landstrasse oder ein Nussbaum im Wald. Wichtig: Es muss sich immer um frei verfügbares Obst handeln – nicht der Birnenbaum in Nachbar’s Garten, es sei denn, dieser gibt den Baum ausdrücklich zum Abernten frei. Und immer darauf achten, dass die Bäume nicht zu schaden kommen.

Säcke voller Äpfel

Letztes Wochenende noch bin ich mit Freunden in den Norden von Berlin gefahren, gerade mal 10km vom Stadtzentrum entfernt, und wir haben Säcke voll köstlicher Äpfel geerntet. Daraus haben wir schon herrlichen Apfelkuchen gemacht, Apfel-Möhre-Saft gepresst, Apfelmus, und noch ein paar Kisten eingekellert. Mundräubern ist nicht nur eine verdammt günstige Art, an Obst zu kommen, es macht auch noch verdammt viel Spass sich ein Ziel auf der Karte auszusuchen und am besten mit dem Rad und großer Radtasche loszuziehen, in der Natur zu sein (wobei viele Obstbäume auch wirklich mitten in der Stadt zu finden sind) und auszutesten wie unterschiedlich Äpfel oder Birnen schmecken können.

Die Idee: Simpel wie genial

Die Idee hinter mundraub.org war simpel wie genial: Warum verfaulen riesige Mengen an frei verfügbarem Obst jedes Jahr in Deutschland, während man ein paar Meter weiter Äpfel aus Neuseeland oder Chile kauft? Mundraub erhielt ein riesiges Medienecho und zuletzt auch noch den Karma Kosum Gründer Award – zu recht!

Um euch das mundräubern zu erklären – auch was die rechtlichen Grundlagen betrifft, und um euch Tipps zum Thema selber züchten zu geben, haben sich einige Fans und die Betreiber der Seite zusammengetan und ein ganz wunderbares Handbuch entstehen lassen, dass es nun zu erstehen gibt. Und das sollte man auch, denn was die Leute auf die Beine stellen ist einfach irre. Inzwischen gibt es sogar eine erste „Mundraub-Region“ Hasetal, wo es um die nachhaltige Nutzung und Pflege von Obstbäumen über Baumpatenschaften in Kombination mit touristischer Wertschöpfung geht. Und das ist erst der Anfang.

Im Kapitel “Recht und Gewissen” wird noch mal genau aufgeklärt, was erlaubt ist und was nicht. Das Kapitel “Pflanzen und Pflegen” befasst sich intensiv mit dem Pflanzen und Pflegen von Obstbäumen, mit diversen Schnittechniken, Schädlingsbekämpfung usw. Anschließend gibt es noch das “Mundräuber-Manifest”, eine Erklärung der Internetseite sowie einige Beispiele für kreatives mundräubern.

Wirklich wunderbar und eine ganz große Empfehlung von mir! Hier geht es zur Webseite.  Und hier noch ein kleiner Film (Falls er nicht dargestellt wird, hier der Link: http://www.youtube.com/watch?gl=DE&v=PJmkAr847KI):