Es wird wirklich höchste Zeit, dass ich über einen Ort berichte, wo man von morgens bis abends in den verschiedensten Variationen speisen kann, wo es sich richtig fein chillen lässt, wo man völlig ungezwungen entscheiden kann, wie viel und wovon man essen möchte, wo es unterschiedliche Sitzbereiche und –ebenen gibt und wo eine große Dessert-Vitrine mein süßes Herz höher schlagen lässt: Heute möchte ich ein bisschen über das Yamm in Wien schwärmen.

Große Vielfalt – klar gekennzeichnet

Das vegetarisch/vegane Yamm im 1. Bezirk ist Restaurant, Café und Bar & Lounge in einem und existiert schon seit 2011 – sein Konzept wurde aber über die Zeit immer wieder leicht verändert. In dem für mich wichtigsten Punkt komplett zu seinem Vorteil, denn das Angebot an veganen Speisen ist im Lauf der Jahre extrem gestiegen. Diese wählt man nicht aus einer Karte, sondern stellt sie sich ganz individuell in Selbstbedienung an einer Buffetinsel zusammen. Dort findet man eine bunte Vielfalt der Crossover-Küche, bestehend aus Salaten, Suppen, warmen Spezialitäten und Beilagen. Besonders spannend finde ich, wie mediterrane, asiatische und typisch österreichische Geschmäcker miteinander kombiniert werden und so auch viele ausgefallene und raffinierte Gerichte entstehen. Diese reichen von Marokkanischen Kichererbsen, über Algen-Pfifferling-Salat und geschmortem Pak Choi hin zu Mehrkorn-Risotto und Wiener Erdäpfelgulasch mit Seitanwürstchen. Das Angebot ist bei jedem Yamm-Besuch immer wieder anders und da ich stets alles probieren möchte, packe ich auf mein Tellerchen immer ein kulinarisches Sammelsurium. Die Auswahl wird durch eine genaue Kennzeichnung am jeweiligen Gericht erleichtert: Neben einer Listung der Zutaten gibt es verschiedene Farbsymbole, die schnell aufzeigen, was vegan, glutenfrei, scharf und laktosefrei ist oder Kindern schmeckt. Während in vielen Lokalen für VeganerInnen nach dem Hauptgang Schluss ist, können diese im Yamm auch beim Dessert weiterschlemmen: Ob Cookies, Muffins, Cremes oder Torten – die Palette ist wirklich beachtlich, zeigt dass hier professionelle Patissiers am Werk sind und kenne ich in dieser Form sonst nirgends in Wien. Auch die Getränkekarte ist ganz nach meinem Geschmack und wenn ich nicht gerade mein geliebtes Soda-Minze bestelle, so wähle ich auch gerne einen Smoothie oder eine der guten Teesorten.

Während Getränke und Desserts an den Platz gebracht werden, muss man die restlichen Speisen nach der Auswahl selbst abwiegen und auf eine Karte buchen, abgerechnet wird dann am Ende. Dieser Kassensturz ist auch der einzige Grund, warum ich nicht noch viel öfters ins Yamm gehe, denn mit einem Preis von 2,70 EUR pro 100g kommt schnell ein beachtlicher Betrag zusammen. Deutlich günstiger fährt man, wenn man zum Frühstücken kommt (bis 11 Uhr), denn dann kosten 100g vom Buffet nur 1,90 EUR – allerdings ist dieses bis dahin noch nicht mit allen Speisen bestückt. Alternativ kann man in den Morgenstunden eine fertige Frühstücksvariation wählen: komplett vegan ist bislang nur das Frühstück „vegan“, aber mit leichten Umbestellungen kann man auch das „OrientOccident“ in einer rein pflanzlichen Variante haben. Da laufend neue Frühstücksgerichte kreiert werden, hoffe ich hier auf baldige neue Ideen seitens der Yamm-Küche.

Trotz kleiner Abzüge also alles in allem beide Daumen nach oben für super leckeres Essen in ungezwungener Atmosphäre und stylishem Ambiente.

YAMM
Universitätsring 10
1010 Wien
www.yamm.at
Öffnungszeiten
Mo – Mi: 08:00 – 23:00
Do – Fr: 08:00 – 01:00
Sa: 09:00 – 01:00