Wir bekommen öfters Post, Anliegen von Menschen, die wir gerne auch hier weiterverbreiten, wenn wir das für sinnvoll halten. Da unsere Artikel zum Thema „Sport und Veganismus“ auf großes Interesse stießen, wollen wir gerne einen Aufruf von Nick Schäferhoff von herbiwarrior heute weitergeben, der Produkte für den Bereich „Sporternährung und Nahrungsergänzungsmittel“ entwickelt hat und diese zur Produktreife, sprich in den Handel bringen möchte. Interessant ist dabei sein Ansatz, das ganze über sogenanntes Crowdfunding zu erreichen. Wie das genau funktioniert, erklärt er in diesem netten Film:

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Neue Produkte für eine noch unentdeckte Zielgruppe

Es hört sich an wie der Anfang eines Witzes, ist aber durchaus nichts Ungewöhnliches. Angesichts der steigenden Zahl an Lebensmittelskandalen bedeutet bewusste Ernährung für viele Menschen vor allem eins: Fleischverzicht oder gar der Verzicht auf sämtliche tierische Produkte. Bücher wie Jonathan Safran Foers „Tiere essen“, die die wirtschaftlichen und kulturellen Hintergründe des Fleischkonsums und dessen Folgen für Umwelt und Tiere beleuchten, werden Bestseller. Einen anderen Zweig des Gesundheitstrends bilden die steigenden Mitgliedszahlen in Fitnessstudios ab.

Ökologisch orientierte Vegetarier, die gerne Hanteln stemmen und für die auch Nahrungsergänzungsmittel eine willkommene Hilfestellung darstellen – diese Zielgruppe hat der Markt vergessen. Zu ihr gehört der junge Unternehmer Nick Schäferhoff aus Berlin. Aus der Not machte er eine Produktidee: ein veganes Eiweißpräparat in diversen Geschmacksrichtungen.

„herbiwarrior“ nennt sich sein Unternehmen. Der Begriff ist entlehnt aus den Englischen Worten „herbivore“, was Pflanzenfresser bedeutet, und „warrior“ für Kämpfer. Der martialische Einschlag hat seinen Hintergrund in seinem Hobby, der japanischen Kampfkunst Ninjutsu. Mit seiner Idee ist er wirklich in eine Nische geraten. „Leider gibt es die Produktbestandteile noch nicht einmal in ausreichender Menge in Bioqualität,“ so der junge Unternehmer. Aber auch daran soll noch gefeilt werden.

Ansonsten steht schon „grün“ über allem: die Verpackung ist aus Material von zertifiziert nachwachsenden Rohstoffquellen, der Versand findet über einen Anbieter statt, welcher die entstehenden Emissionen durch Investition in Umweltprojekte absetzt und sogar die Firmenwebseite läuft auf CO2-neutralen Servern. „Dazu kommt, dass durch den Einsatz rein pflanzlicher Rohstoffe das Produkt automatisch ressourcenschonender ist als zum Beispiel ein vergleichbares Erzeugnis aus Milcheiweiß.“, so Schäferhoff.

Just hat er eine crowdfunding-Kampagne gestartet. „Diese Art der Kapitalgebung ist einfach sympathischer und entspricht meinem Bild von Kommunikation ob mit Kunden, Mitmenschen oder Kollegen. Außerdem finde ich es großartig, dass Konsumenten auf diese Weise direkt beeinflussen können, welche Produkte auf den Markt kommen und so ein Teil des Prozesses werden.“ Mit einem sympathisch-witzigen Werbefilm startete er weltweit. Wen wundert es da, wenn sich Freunde aus den USA, Bekannte aus seinem Studienjahr in Peking, Verwandte und Freunde einklinken. „So wird auch eine Firmengründung zu einem gemeinsamen Projekt.“

Nick Schäferhoff ist eigentlich ausgebildeter Sinologe, hat sein Studium letzten Sommer an der Freien Universität abgeschlossen. Auf die Frage, warum er denn dem Ausbildungsberuf nicht nachgeht, lautet seine Antwort: „Vor allem in der Endphase des Studiums hatte ich mich dermaßen in Büchern vergraben, dass ich das Gefühl hatte erst einmal irgendwas Praktisches machen zu müssen, etwas wo ich nachher mehr in der Hand halte als eine schriftliche Arbeit.“ Doch die Sinologie ist nicht komplett auf Eis gelegt, einen Agenten in China gibt es bereits.