Wir Veganer lieben Herausforderungen! Auch im Job. Nicht nur, dass wir ständig überall nachfragen (ist das vegan?), zu Partys unser eigenes Essen mitbringen und Zutatenliste in Supermärkten studieren. Nein, auch im Berufsalltag stellen wir uns den Widrigkeiten der nicht-veganen Welt. Dabei lassen die meisten Kantinen und Businesslunches uns bei den veganen Menüalternativen eher traurig werden. Also. Let’s do it. Hier ein paar Survival-Tipps für den Tag im Büro.

Für Bewusste: was mitbringen

Wer sich bewusst und sorgsam vegan verpflegen will, kommt um das vortägige selber kochen nicht drum herum. Sorry! Statt ein aufwändiges Gericht für den nächsten Tag vorzubereiten, seid einfach großzügig mit dem Abendessen. So könnt ihr die übriggebliebene Portion am nächsten Tag kalt essen oder warm machen. Einfache und schnelle Rezepte, die auch am nächsten Tag noch prima schmecken, findet ihr hier.

Leckere und einfache vegane Rezepte: „Vegan im Job“ von Patrick Bolk

Für Soziale: mit Kolleginnen kochen

Ihr habt eure Kollegen lieb? Ihr braucht mal wieder ein Social-Event fürs Team? Na dann kocht doch zusammen! Einigt euch zum Beispiel auf einen wöchentlichen „Bring-your-own-lunch (vegan edition)“ oder einen „Buffet-Tag (v-deluxe)“. An diesen besonderen Tag bringt jeder was mit und alle dürfen davon essen. Salatbar, Potluck, veganer Döner oder Berliner Allerlei – wie auch immer, lasst es euch schmecken.

Für Altruistische: für alle kochen

Wenn ihr euch als Veganer in eurem (kleinen) Team beliebt machen wollt, zu viel Zeit und zu viel Geld habt, dann kocht einfach ab und zu für alle. Oder wechselt euch im Kollegium ab. Vorausgesetzt die Küche vor Ort ist ausreichend ausgestattet. Wir empfehlen euch auf zwei-Komponenten-Mahlzeiten zu setzen (Nudeln und Gemüse-Soße, Reis und Dal) oder größere Eintöpfe zu kochen (Chili sin carne, Kichererbsen-Kokos-Suppe, Kartoffeleintopf). Fetzt!

Vegane Rezepte für alle: www.deutschlandistvegan.de/category/food/rezepte

Für Weltverbesserer: Kantine inspirieren

OK, also ihr habt diese 0-8-15 Betriebskantine mit Gerda und die Hot-Menüs lauten Schnitzel mit Pommes oder Currywurst? Das veganste auf der Speisekarte ist der vegetarische Grießbrei als Dessert? We feel you. Wenn du eher zu denen gehörst, die gerne inspirieren und die Welt verändern: sprich doch mal mit Gerda. Es gibt inzwischen einige vegane Schulungsanbieter für jegliche Außer-Haus-Verpflegung. Und: Kleine Schritte sind auch ok. Wenn es auf deinen Anschub schon einmal Pommes in Pflanzenfett und einen trockenen Salat ohne Dressing gäbe, hey! Super! Einfach dranbleiben, Profis suchen und deinem beruflichen Umfeld ermöglichen, dazu zu lernen. Und vielleicht bist du ja nicht allein. Finde gleichgesinnte Kollegen, die eine ausgewogenere pflanzenbasierte Ernährung bevorzugen.

Für Faule: bestellen

Jetzt halt dich fest. Es gibt Menschen, die kochen vegane Speisen für dich auf Bestellung und bringen es bis zu deiner Haustür. Wie geil! Das ganze nennt man Lieferdienste und inzwischen gibt es eine ganze Reihe an großartigen Anbietern in sämtlichen Städten, die „vegan“ ausloben (oder danach filtern). Alles was du machen musst ist einen aussuchen und checken, welche Restaurants in deinem Umkreis liefern. Bei chinesischen, thailändischen, koreanischen oder indischen Restaurants steigt die Wahrscheinlichkeit auf vegane Top-Acts. Wir empfehlen: Sammelbestellungen, um die Liefergebühr zu sparen (siehe Für Soziale).

Für Etablierte: die besten Restaurant-Spots

Ihr seid aus dem Berufsanfängeralter raus oder habt einfach mächtig Kohle? Ja dann geht halt einfach essen. Zum Auffinden der besten veganen Spots gibt es inzwischen praktische Apps und gute-alte Restaurantdatenbanken, um den nächstbesten Businesslunch aufzuspüren.

Ausgewählte und etablierte Restaurantdatenbanken und Apps findet hier:

www.happycow.net

www.vanilla-bean.com

www.vebu.de/essen-genuss/vegane-restaurants

Für Spontane: Imbiss, Supermarkt, Bäckerei und Co.

Falls euer Büroumfeld eher einer Restaurantwüste ähnelt und ihr ziemlich spontan seid, checkt mal Falafel-Imbisse, Bäckereien oder Supermärkte aus. Da finden sich oft vegane Mittagsretter. Es lohnt sich übrigens, eine Survival-Box zu etablieren. Also eine Kiste mit allerlei Schnell-Kochbaren Utensilien (Tassensuppen, Müsli, Reis, Nudeln, Aufstriche). So habt ihr auch an stressigen Tagen ein veganes Backup.

Für Gesunde: der Smoothie

Über Smoothies müssen wir nichts mehr sagen. Ihr kennt das. Falls ihr zu Hause oder am Arbeitsplatz über entsprechende Gerätschaften verfügt, dann ran an das Gemobst. Gehaltvolle Smoothies zur Mittagszeit machen auch satt und helfen euch durch den hungrigen Tag.

Unser Smoothie Artikel: www.deutschlandistvegan.de/green-smoothies-leider-geil-teil-2

Für Tapfere:  BLB, Big Late Breakfast

Wenn ihr eher hart gesotten und mittags nicht so hungrig seid, empfehlen wir euch das BLB, ein Big Late Breakfast. Früh morgens esst ihr dafür nichts, dann aber gegen 11 etwas größer, mit gutem Brot oder Porridge, Obst, vielleicht einer Gemüsebrühe (warme Suppe). Diese große späte Frühstück bringt euch sicher durch den Tag.

Für Kreative: Catering organisieren

Es gibt inzwischen vegane Catering-Anbieter. Abhängig davon wo ihr wohnt und wieviel Gestaltungsfreiraum ihr habt, ließe sich also ein veganes Catering organisieren. Oft hilft es ja auch schon, an 1-2 Tagen einen Caterer zu haben, falls es keine eigene Kantine gibt. Informiert euch über eure lokalen Möglichkeiten.

Vegan im Job ist einfach!

Also, ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten als Veganer draußen in der Berufswildnis zu überleben. Gebt nicht auf! Bleibt entspannt, seid lieb zu euch und euren Mitmenschen. Unsere Erfahrung ist: es gibt nicht den einen Weg. Gestaltet den Berufsmarathon eures Lebens mit einem Maßnahmen-Mix, bei dem ihr locker und offen bleibt.