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Ich wollte vor kurzem endlich mal ein neues Tattoo haben. Am Ende habe ich nicht nur genau das bekommen, sondern auch noch den nettesten Tättowierer überhaupt kennen lernen dürfen, den Nico vom veganen Tattoo Laden „Herr Fuchs und Frau Bär“ im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Nun fragen sich viele natürlich gleich: Was soll beim Tättowieren nicht vegan sein? Die kurze Antwort lautet: jede Menge! Eine längere bekommst du jetzt von Nico, den ich natürlich auch gleich ausführlich befragt habe (so lenkt es sich besser von den Schmerzen ab.

Interview mit Inhaber Nico

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Nico, warum ein veganes Tattoo-Studio?

Die Idee entstand vor ungefähr einem halben Jahr. Ich war vorher in einem Studio angestellt, wollte aber gerne ein eigenes eröffnen. Da es aber schon soviele Studios in Berlin gibt, habe ich überlegt, wie ich mich abheben kann. Zur gleichen Zeit lernte ich meine jetzige Freundin kennen, und die lebte da bereits vegetarisch. Wir haben uns gemeinsam mit dem Thema beschäftigt, und uns irgendwann entschieden, dass wir uns zukünftig vegan ernähren wollen. Und so dachte ich: Warum nicht ein veganes Tattoo-Studio eröffnen? So konnte ich einerseits den Traum von einem eigenen Studio realisieren, andererseits aber eben meine persönlichen Werte dort viel besser umzusetzen, konnte etwas Gutes tun. Kein Tier soll für Kunst leiden.

Wie entstand der Name „Herr Fuchs und Frau Bär“?

Meine Mit-Inhaberin heißt tatsächlich mit Nachnamen Bär und ich stehe einfach unheimlich auf Füchse.

Was ist in einem Tattoostudio denn nicht vegan?

Jede Menge, angefangen von den Farben, die oft Schellack (Blattläuse) enthalten. Die veganen Farben sind qualitativ genauso gut wie die nicht-veganen. Aber auch die Matrize, die man auf die Haut auflegt, um die Linien abzuarbeiten, enthält Gelatine. Die Rasierer besitzen üblicherweise eine Schicht, die tierische Bestandteile enthält, aber auch Klebeband (enthält Wollwachs) oder Vaseline und die ganzen Pflegeprodukte. Wir waren echt erstaunt, in wie vielen Produkten Tierisches enthalten ist. Das war eine Menge Recherchearbeit mit vielen Anfragen bei den Herstellen, bis wir endlich voller Überzeugung sagen konnten: Jetzt ist echt alles vegan!

Kommen viele Veganer zu euch?

Es gibt auf der einen Seite einige Kunden aus meinem alten Studio, die sozusagen mit rüber gekommen sind. Aber bei den Neu-Kunden würde ich sagen, dass so 80% tatsächlich Veganer sind. Die Tattoo-Motive sind aber nicht groß anders als bei den Veganern, abgesehen von der Veganblume, die ich gelegentlich schon mal gestochen habe. Tiermotive sind auf jeden Fall total beliebt, aber die absoluten Klassiker sind nach wie Anker oder Kompass.

Ihr spendet einen Teil der Erlöse, korrekt?

Ja, wir spenden 5 Euro pro Tattoo. Die 5 Euro tun uns nicht weh, und dabei kommt eine ganze Menge zusammen. Die Kunden dürfen dann entscheiden, welche Organisation sie unterstützen wollen, z.B. PETA oder das Tierheim Berlin. Wir haben sogar überlegt, in Zukunft immer mal wieder an einem Tag komplett für Spenden zu arbeiten. Es gibt einfach eine Menge Organisationen, die Spenden dringend nötig haben, und so können wir einen Teil beitragen.

Was findest du persönlich am schwierigsten bei einer veganen Lebensweise?

Zuhause finde ich das alles problemlos, aber unterweg ist es manchmal gar nicht so einfach, wenn man sich auf die Schnelle was zu essen besorgen möchte, und nicht gerade ein rein veganer Laden um die Ecke ist. Man muss dann schon häufig ganz gezielt nachfragen, und das kann natürlich auch ein wenig nerven. Aber zum Glück ist das Thema ja immer verbreiterter, und das Ganze wird zunehmend einfacher!

Ich habe Nico natürlich nicht nur zum Quatschen besucht, sondern auch seine Stechkünste in Anspruch genommen. Nico hat das absolut perfekt gemacht, super genau gearbeitet, total hygienisch und so vorsichtig und sanft wie es eben nur geht. Ich habe mich wirklich total wohl bei ihm gefühlt, und das finde ich beim Tättowieren extrem wichtig. Mich haben so einige Tattoo-Studios auch eher abgeschreckt, weil man hier schon beim Eintreten manchmal das Gefühl hat, man sei nicht sonderlich erwünscht. Bei „Herr Fuchs und Frau Bär“ ist das ganz anders, hier wird man superfreundlich empfangen und sehr gut beraten. Das Studio hat eine viel nettere Atmosphäre als alle anderen, die ich bislang gesehen habe. Und das dann auch noch so ein Engagement hier an den Tag gelegt wird, sogar tageweise für den guten Zweck gearbeitet wird – das ist echt nicht mehr zu toppen.

So sieht mein Tattoo übrigens aus:

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Und hier ein paar Impressionen aus dem Studio:

Wenn du ein Tattoo haben möchtest und in Berlin wohnst (oder Berlin besuchst), kann ich dir einen Termin bei „Herr Fuchs und Frau Bär“ in jeder Hinsicht total empfehlen! Ich habe schon den nächsten Termin mit ihm ausgemacht.  Nicht unerwähnt lassen möchte, ich dass Nico nicht alleine dort arbeitet, sondern noch zwei Kollegen hat, die ebenfalls sehr sympathisch aussehen, und bestimmt ebenfalls super tättowieren.

Hier findest du die Facebook-Seite von Herr Fuchs und Frau Bär. Da kann man sich jede Menge Tattoos anschauen, die Nico und seine Kollegen schon so gestochen haben.

Herr Fuchs und Frau Bär
Senefelder Str. 9
10437 Berlin

Tel. 030 88944325