Im Rahmen unserer Medienpartnerschaft haben wir ein Interview mit Silke Hellemann, die das Organisationsteam „Veganes Sommerfest Berlin 2016“ leitet, geführt. Mit ihr sprachen wir über die Anfänge des inzwischen größten veganen Sommerfests Europas, über Tipps für das sommerliche Grillen und über Zukunftsperspektiven des Festes.

Silke Hellemann Foto: Bjørn Fehl

Liebe Silke, schön, dass du Zeit für uns und unsere Leser gefunden hast. Dieses Jahr findet bereits das neunte Vegane Sommerfest Berlin statt. Wie fing damals alles an?

Am Anfang war es nicht mehr als eine verrückte Idee: Warum nicht mal ein Sommerfest veranstalten, bei dem ausschließlich vegan-vegetarische Speisen angeboten werden und die Besucher darüber hinaus die Möglichkeit erhalten, sich über die vegan-vegetarische Ernährung zu informieren, verschiedene Tierschutzorganisationen kennenzulernen und sich über tierschutzrelevante Themen auszutauschen? Dies fragten sich im Frühjahr 2008 die ehrenamtlich Aktiven der Berliner Organisation Berlin Vegan und beschlossen, im darauffolgenden Sommer das erste Vegan-Vegetarische Sommerfest in Berlin zu veranstalten.

Das erste Berliner Vegan-Vegetarische Sommerfest fand statt auf dem vom Bezirksamt Wedding betreuten Kinder- und Abenteuerspielplatz Humboldthain. Seinerzeit unter dem Motto „Kostenlos & Draußen“ wurden eine Vielzahl vegan-vegetarischer Köstlichkeiten angeboten und an den vielfältigen Ständen verschiedenster Organisationen gleichzeitig Informationen zur vegan-vegetarischen Lebensweise und anderen tierschutzrelevanten Themen gegeben. Da das Fest explizit als Familien- und Kinderfest konzipiert war, konnten die Kleinen nicht nur auf dem Spielplatz nach Herzenslust toben, sondern auch an Spielen teilnehmen oder mit Clown Aha Luftballon-Tiere basteln, während die Großen bei schönstem Spätsommerwetter das Büffet genossen und sich austauschten.

Mit damals rund 250 bis 300 Besuchern war das Sommerfest zwar nach Ansicht aller Beteiligten schon ein großer Erfolg, hatte jedoch noch einen sehr „familiären“ Charakter.

Ab 2010 fand das Fest dann am Breitscheidtplatz statt und der VEBU (Vegetarierbund Deutschland e.V.) war zum ersten Mal als Partner und Organisator mit dabei. Seit 2011 findet das Vegane Sommerfest Berlin auf  Alexanderplatz, mitten in Berlin, statt. Auch dieses Jahr wird das Vegane Sommerfest Berlin vom VEBU (Vegetarierbund Deutschland), dem Tierrechtsbündnis Berlin-Vegan und der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt organisiert.

Letztes Jahr kamen 55.000 Menschen auf den Alexanderplatz, um mit euch die vegane Lebensweise zu feiern. Erwartet ihr dieses Jahr noch mehr Menschen?

Wir erwarten dieses Jahr noch wesentlich mehr Besucher. Erstmals bespielen wir auch die Fläche jenseits der Tramschienen, die quer über den Alexanderplatz verlaufen, im Südosten des Platzes. Wir haben also mehr Platz für gemütliche Aufenthaltsflächen und Sitzmöglichkeiten für die Gäste. Das wird super.

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Gibt es etwas Neues auf dem Fest, das es letztes Jahr so noch nicht gab?

An rund 90 Info-, Gastronomie- und Marktständen warten wie jedes Jahr internationale Leckereien, vegane Bio- und Rohkost-Spezialitäten, tierversuchsfreie Kosmetik, Mode sowie lederfreie Accessoires auf die Gäste. Neu ist u.a. die Modenschau. Sie präsentiert am Freitag und Samstag tierleidfreie Mode aus veganen Materialien. Dazu zählen auch lederfreie Schuhe und Accessoires. Die Vielfalt der veganen Materialien wird von Jahr zu Jahr größer. Ein ganz neuer Trend sind Produkte aus TENCEL®, einer Alternative zu Seide, die aus Holz gewonnen wird. Wer nach der Modenschau vor Ort neugierig auf die gezeigten Kleidungsstücke geworden ist, kann diese an den Ständen des Festes näher begutachten, anprobieren und erwerben. Auch das Angebot von ‘Ask a vegan’ ist neu. Bei individuellen Fragen zur veganen Lebensweise lohnt es sich, die Experten von ‘Ask a vegan’ aufzusuchen. In einem Pavillonzelt stehen langjährig vegan lebende Menschen und solche, die diese Lebensweise gerade für sich entdeckt haben, für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Wer steckt hinter dem Veganen Sommerfest Berlin? Ihr seid ein Team aus drei Organisationen, die sich für das Fest zusammenschließen?

Das Vegane Sommerfest Berlin wird vom VEBU (Vegetarierbund Deutschland), dem Tierrechtsbündnis Berlin-Vegan und der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt organisiert.

Der VEBU ist die größte Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in Deutschland. Seit 1892 setzt sich die Organisation mit positiver Öffentlichkeitsarbeit dafür ein, den Fleischkonsum dauerhaft zu senken und eine pflanzenbetonte Lebensweise als attraktive und gesunde Alternative allen Menschen zugänglich zu machen.

»Albert Schweitzers Ethik der ‚Ehrfurcht vor dem Leben‘ schloss Tiere mit ein. Schweitzer engagierte sich daher stets für den Tierschutz und lebte vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die Massentierhaltung und für die Verbreitung der veganen Lebensweise ein.

Das Tierrechtsbündnis Berlin-Vegan ist ein freies Netzwerk, das sich für die Verbreitung der veganen Lebensweise und das Thema Tierrechte einsetzt. Zahlreiche Ehrenamtliche von Berlin-Vegan engagieren sich für das Vegane Sommerfest Berlin. Das Vegane Sommerfest Berlin lebt von der Leidenschaft seiner Initiatoren für dieses einzigartige Event. Ohne das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Helfer bei der Planung und Umsetzung des Festes, wäre es jedoch in seiner jetzigen Form mit freiem Eintritt nicht möglich. Viele der Helfer in der Planung und vor Ort machen diese Arbeit, weil sie davon überzeugt sind, dass die pflanzliche Lebensweise eine gute Möglichkeit ist, die Tiere, die Umwelt, das Klima und nicht zuletzt die eigene Gesundheit zu schützen. Wie viel Spaß diese Lebensart bringt, davon können sich alle vom 19. bis 21. August auf dem Alexanderplatz überzeugen.

Was ist dein Tipp für alle, die im Sommer vegan grillen wollen?

Wer Gemüse mag, dem empfehle ich einen in mit Kräutern verfeinertem Öl eingelegten Gemüsespieß mit Paprika, Zucchini, Pilzen, Aubergine und Süßkartoffeln. Dazu frisches Brot, am besten über dem Grill geröstet, und einen pikanten Erdnuss-Chili-Dip oder vegane Kräuter“butter“. Wer auf der Suche nach dem herzhaften Fleischgeschmack ist, dem kann ich Seitansteaks empfehlen.

Würdest du sagen, dass die vegane Lebensweise im Mainstream angekommen ist? Oder betrifft das nur Berlin, das ja bekanntlich als Veggie-Hauptstadt bezeichnet wird?

Dass das Thema mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, zeigt sich in den unterschiedlichsten Bereichen: Boom veganer Kochbücher , steigende Abonnentenzahlen veganer Rezept- und Online-Lifestylemagazine, wachsendes pflanzliches Sortiment in Supermärkten und ein immer größer und besser werdendes Angebot in Restaurants, Kantinen und Mensen. In der Bundeshauptstadt spricht die Entwicklung des Marktes schon auch für sich: Mittlerweile gibt es in Berlin 43 vegane Gastronomiebetriebe, 2011 waren es 12. Städte sind ja oft die Spielwiese für neue Trends, bevor sie sich überall ausbreiten. Berlin ist immer ein kleines Stück voraus und inspiriert damit den Rest der Bundesrepublik. Das klappt gut und auf dem Land ist das Thema „vegan“ mittlerweile auch angekommen, wenn auch weniger offensichtlich als in der Stadt. Die oben angesprochenen Entwicklungen betreffen ja sowohl die Stadt, als auch die ländlichen Regionen.

Wie soll das Vegane Sommerfest Berlin in zehn Jahren aussehen?

Das Veranstalterteam möchte mit dem Fest möglichst viele Menschen erreichen, daher auch die Wahl des Veranstaltungsortes. Das Fest hat sich im Laufe der Zeit zum größten Veggie-Event in Europa entwickelt. Das finden wir gut. Wer weiß, vielleicht wird in zehn Jahren ein 1-wöchiges Festival daraus. Alles ist möglich. Wir sind davon überzeugt, dass das Thema „vegan“ in den nächsten Jahren weiter an Relevanz dazugewinnen wird.

Lieben Dank für die spannenden Infos.

Mehr Infos:

www.veganes-sommerfest-berlin.de

Gewinnspiel

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Wir verlosen 3  Sets aus je einem  Zahngel Vitamin B12 von Sante und dem Buch „GRILL VEGAN! von Michaela Marmulla.

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