Kurzweilige Lektüre: „Tofu“ von Bernd Drosihn

„Tofu“ – klingt das für dich so langweilig wie manch einer Tofu aussehend findet? Dann habe ich heute für dich einen zwar nicht ganz brandneuen aber dafür brandheißen Tipp: Das Buch „Tofu“ von Bernd Drosihn. Untertitel: „Vom skurrilen Kampf um ein unscheinbares Weltnahrungsmittel“. Das klingt schon spannender, oder?

Bernd Drohsin ist einer der Bio-Pioniere in Deutschland. Jahrzehnte bevor man selbst bei Aldi Tofu kaufen konnte, gehörte er zu einer Gruppe von „völlig Verrückten“, die sich anschickten, ein bis dahin in Deutschland gänzlich unbekanntes Lebensmittel zu produzieren (in den Nebenräumen einer Metzgerei!) und in Bioläden zu verkaufen. Das stieß nicht überall auf Wohlwollen, und so reiht Bernd Drohsin höchst amüsant und äußerst kurzweilig Anekdote an Erinnerung, und man selbst reiht Kopfschütteln an Lachen. Spätestens aus heutiger Sicht wirklich komplett skurril, wie in Deutschland’s Amtsstuben und Banken – und sogar bei der Polizei – auf die Anmeldung eines Gewerbes zur Herstellung von Tofu reagiert wurde. Tatsächlich hatten die Beamten sogar Schwierigkeiten, das Wort „Tofu“ überhaupt korrekt auszusprechen. Irre.

Ganz nebenbei erfährt man eine ganze Menge aus Bernd Drosihn’s offenbar niemals langweiligen Leben. Da dieser Mann nicht nur ein erfolgreicher Tofuhersteller, talentierter Musiker und Sprayer ist, sondern darüber hinaus extrem humorig und gekonnt schreiben kann, lohnt sich die Lektüre von „Tofu“ mindestens 3fach. Ich habe es an einem Stück weggelesen, und warte nun auf den Film (Wohl noch nicht geplant, aber sollte mal bitte einer!). Herrlich!

Übrigens ist Bernd Drosihn auch „in echt“ ein sehr humoriger Gesprächspartner – in Kürze berichte ich mal von meinem Besuch bei „Tofutown“.

Die erste Auflage ist fast vergriffen (online aber hier und da noch zu bekommen) – die zweite folgt aber bald!

„Tofu“ von Bernd Drosihn, erschienen im Ventil Verlag. 12,90 Euro.