Für mich bedeutet Veganismus nicht nur, mich vegan zu ernähren und auf tierische Produkte zu verzichten. Veganismus geht für mich weiter als das. Ich finde Nachhaltigkeit, Ökologie und fairer Handel sind untrennbar damit verbunden und sollten ebenso bedacht werden. Das fängt im Kleinen damit an, daß ich beim Kauf meines Kaffees darauf achte, Fair-Trade-Bohnen zu bekommen, daß ich, egal wie interessant sie auch schmecken mag, keine Durian-Frucht erwerbe, die hunderte von Kilometern durch die Welt geflogen wurde, um auf meinem Teller zu landen und ich muß auch keine vegane Pizza aus Amerika für 12€ kaufen – zum einen zu teuer, zum anderen für mich ökologisch nicht vertretbar. Da backe ich mir meine Pizza lieber selbst!

Bei Banken und Versicherungen sieht das ähnlich aus. Ich war früher bei der Deutschen Bank, dem „Verbrecher Verein“ schlechthin. Bevor ich mich ausreichend informierte, wusste ich nicht, in was mein Geld eigentlich investiert wird: in meinem Falle nämlich z.B. in Waffen und Rüstungsfirmen, auch treibt die Deutsche Bank  mit Spekulationen die Nahrungsmittelpreise nach oben und unterstützt Tierversuche. Möchte ich bei solch einer Bank mein Geld liegen haben? Wohl kaum!!! Ähnlich sieht es bei Versicherungen aus. Aber was kann ich alles falsch machen? Wie kann ich mich ausreichend informieren – bei all den Angeboten im Netz wurde mir schwindelig – und wie kann ich sicher sein, daß meine Entscheidungen auch sinnvoll für mich und mein Leben sind?

 

Auf was muß ich als bewusster und veganer Kosument achten?

Um ein bisschen Licht ins Dunkel des Korruptionsdschungels zu bringen – und damit mir und euch die Arbeit ein wenig zu erleichtern – haben sich zwei Jungs aus DuisburgBen Urbanke und Ole Fürstenau – mit dem Thema beschäftigt und ein passendes Unternehmen gegründet: FIBUR. FIBUR bietet ethisch-ökologische Altersvorsorge und Versicherungen an. Ben und Ole offerieren hiermit die Möglichkeit, richtige Entscheidungen zu treffen, und das ganz individuell, auf jede Bedürfnisse des Kunden eingestellt.

Ich habe ihren Service  testen dürfen, um zukunftsorientiert einige Sachen bei mir zu ändern:
1. die richtige Bank für mich finden, mich 2. ethisch korrekt versichert fühlen und 3. eine staatlich geförderte private Altersvorsorge zu haben, die ethische, soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt. All diesen Fragen hat sich Ben Urbanke gestellt und ein Profil für mich entwickelt. Ich finde es wurde mal Zeit, diese Dienstleistung genau so transparent anzubieten und umzusetzen. Und auch das verstaubte Image des Versicherungsvertreters könnt ihr hier vergeblich suchen – FIBUR ist jung, dynamisch und zeitgemäß.

Ich habe dem Gründer Ben Urbanke ein paar Fragen gestellt und er war so nett und hat sie mir beantwortet:

1. Das Firma nennt sich „FIBUR“ – woher kommt der Name?

Als ich mich selbständig gemacht habe mit der Beratung zu nachhaltigen Altersvorsorge- und Versicherungsalternativen, suchte ich einen Namen, der vor allem kurz und eingängig war, aber auch einen Bezug zu mir persönlich hat. „FIBUR“ geht aus den Anfangsbuchstaben von „Finanzdienstleistungen Ben Urbanke“ hervor. Das war zwar nicht das Kreativste, aber „FIBUR“ als Kurzform gefiel mir sehr gut als Firmenname.

 

2. Wer steht hinter FIBUR?

Hinter FIBUR stehen Ben und Ole, die in Münster und in Duisburg leben. Sie haben sich 2007 während ihres Studiums an der Uni Duisburg kennengelernt. Ole hat den interdisziplinären Studiengang Kulturwirt studiert, bei dem er sich vor allem mit dem Thema Wirtschaft und dem spanischen Sprachraum beschäftigt hat. Seine Abschlussarbeit verfasste er zur Spenderzufriedenheit bei Organisationen der humanitären Hilfe. Ben hat Wirtschaftswissenschaften studiert und hat sich unter anderem mit den Bereichen Energiewirtschaft, Finanzwirtschaft und Wirtschaftsethik befasst. Seine Leidenschaft sind lange Etappen auf seinem Rennrad durch das Münsterland. Er ernährte sich eine Zeitlang vegetarisch, bis er sich für eine vollständig vegane Ernährung entschieden hat. Ole kann auf seinen Käse und seine Milchprodukte noch nicht ganz verzichten.

 

3. Was war deine Intension, dieses Unternehmen zu gründen?

Ich habe FIBUR gegründet, weil ich Menschen eine transparente, faire Beratung und Orientierung in dem nicht ganz übersichtlichen Bereich der nachhaltigen Vorsorge- und Versicherungslösungen bieten wollte. Ich habe nach meinem Studium selbst für den eigenen Bedarf danach gesucht. Es war schwierig, nicht nur die geeignete Vorsorgeform zu finden, sondern auch ein Produkt, das wirklich konsequent nachhaltig und transparent war. Weil mir das Thema sehr wichtig ist und ich während meines Studiums den Bereich „Social Banking“ spannend fand, habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und FIBUR gegründet.

 

4. Ihr werbt mit dem Untertitel „Ethisch – ökologische Vorsorge & Versicherungen“ – was bedeutet das konkret?

Wir finden es ethisch nicht korrekt, wenn die Beitragsgelder unserer Kunden unter Umständen Rüstungskonzerne unterstützen oder für die Spekulation mit Nahrungsmitteln eingesetzt werden. Wir finden es ökologisch verwerflich, wenn Sparbeiträge für die staatlich geförderte Altersvorsorge solche Unternehmen finanziell stützen, die aufgrund von Zerstörung und Verschmutzung natürlicher Lebensräume auf sich aufmerksam machen. Die Tatsache, dass Versicherungsgesellschaften mit den Beitragsgeldern ihrer Kunden Investitionen tätigen, ist vielen Menschen nicht bewusst. Zwar wird nicht gezielt auf nicht-nachhaltige Weise investiert, aber bei der Auswahl der entsprechenden Kapitalanlagen verpflichten sich bisher nur wenige Gesellschaften zu klaren Ausschlusskriterien. Bei ethisch-ökologischen Alternativen wird nur in solche Unternehmen angelegt, die sich ethisch, ökologisch und sozial verantwortlich verhalten. Es gibt klare und offen einsehbare Regeln, was ausgeschlossen wird und wo stattdessen bevorzugt investiert wird.

 

5. Was gibt es für Möglichkeiten für unsere Leser, die sich der veganen Lebensweise verschrieben haben, privat vorzusorgen bzw. sich zu versichern? Worauf sollte sie/er achten? Was kann man hierbei richtig, was falsch machen?

Unternehmen, die Tiere unter qualvollen Bedingungen ausbeuten oder ausschließlich aus Profitzwecken Inhaltsstoffe an Tieren testen, dürfen nicht finanziell gefördert werden. Bisher können vegan lebende Menschen in Bereichen wie der staatlich geförderten Altersvorsorge und Krankenversicherung sicher sein, dass ihr Geld nur Unternehmen zufließt, die Tierversuche auf das unerlässliche Maß und auf für den Menschen lebenserhaltende Bereiche beschränken, die keine artenwidrige Tierhaltung zulassen, keine Verstöße gegen Umweltrecht und Naturschutzgesetze begehen sowie auf den Raubbau in natürlichen Lebensräumen verzichtet.

Gerade für Menschen mit einer veganen Lebenseinstellung wäre ein Versicherer optimal, der in seinem Anlagenportfolio komplett auf Unternehmen verzichtet, deren Geschäftstätigkeit z.B. mit Fleisch, Leder und Molkereiprodukten zu tun hat bzw. die auch im Medizinbereich ganz auf Tierversuche verzichten. Dies gibt es so komplett leider noch nicht am Markt. Ich bin mir jedoch sicher, dass da die Entwicklung hingehen wird, dass es zukünftig auch Versicherer geben wird, die sich in dieser Art spezialisieren.

Wer sich für Versicherung oder Altersvorsorge interessiert, die seinen persönlichen Wertvorstellungen entspricht, sollte sich immer über die Anlagekriterien der Beitragsgelder informieren und dort besonders auf die Negativkriterien (Ausschlüsse) achten. Denn mit den Positivkriterien schmücken sich alle Versicherungsgesellschaften gerne.

 

6. Warum ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen?

In Altersvorsorgen und Versicherungen fließen jedes Jahr enorme Geldsummen – wir sprechen hier über Milliardenbeträge. Ein nicht unbedeutender Teil der Beitragsgelder für konventionelle Vorsorge- und Versicherungsprodukte unterstützt Geschäftsmodelle, mit denen viele Kunden nicht einverstanden wären, wenn sie darüber informiert wären. Das gleiche gilt für unsere Bankkonten und natürlich die vielen Bereiche, wo der Zusammenhang zwischen unserem Konsumverhalten und den Auswirkungen auf Umwelt, Menschen und Tiere zum Glück heute schon bekannter ist, wie Strom, Lebensmittel oder Textilien. Es geht darum, kleine Schritte zu tun, den Hebel in immer mehr Bereichen umzulegen, wenn wir gemeinsam das Ziel erreichen wollen, den Planeten fairer und lebenswerter für alle seine Bewohner zu machen und ihn an unsere Nachkommen in einem möglichst intakten Zustand weiterzugeben.

 

7. Was sind ganz konkret eure Ziele hierbei?

Wir wollen möglichst viele Menschen dafür sensibilisieren, dass es auch im Bereich der privaten Absicherung Alternativen gibt – sei es bei der staatlich geförderten Altersvorsorge, gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen oder was z.B. den Schutz bei Berufsunfähigkeit angeht. Wer sich für solche Produkte interessiert, sollte unbedingt erfahren haben, dass es auch hier ethisch-ökologische Lösungen gibt. Wir beabsichtigen, mittelfristig auch durch eigene Kampagnen noch aktiver an der Aufklärungsarbeit zu beteiligen, auch gemeinsam mit Nonprofit-Organisationen.

 

8. Was unterscheidet eure Herangehensweise von denen der anderen Unternehmen?

Wir unterscheiden uns in erster Linie dadurch, dass sowohl ich als auch Ole, mein Mitarbeiter, sehr nachhaltig eingestellt sind. Wir beide haben einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund und haben nicht die klassische Bank- oder Versicherungslehre hinter uns. Wir legen Wert, auf eine transparente Beratung, durch die unsere Kunden die vorgestellten Absicherungskonzepte wirklich vollständig verstehen. Nur so ist eine tatsächlich fundierte, unabhängige Entscheidung möglich.

Danke Ben für das Interview. Ich wünsche Euch ganz viel Erfolg mit Eurer tollen Idee, die ich absolut unterstützenswert finde! Weiter so!!!

 

Ein Bonbon gibt es für alle VEBU-Mitglieder:
Da der FIBUR auch mit dem VEBU kooperiert und von ihm unterstützt wird, gibt es für alle Mitglieder des Vegetarierbundes die eine VEBU-Card besitzen, ein Rabattangebot:
FIBUR übernimmt den ersten Sparmonat, bedeutet z.B. bei Abschluss einer privaten Altersvorsorge zahlt FIBUR euch den ersten Monat.

 

FIBUR bei Facebook