Andreas Gabolle Kein Fleisch macht glücklich: Mit gutem Gefühl essen und genießenEin neues Buch zum Thema Tiere essen – ist das wirklich nötig? Wir haben doch schon „Tiere essen“, „Anständig essen“, „Vegan!“ von Marc Pierschel und ein paar andere gelesen – brauchen wir das jetzt auch noch? Nun, wir, die diese Bücher gelesen haben, vielleicht nicht dringend, ABER: Auch wir – quasi die bereits „Aufgeklärten“ können hier eine ganze Menge neuer Informationen, aus anderen Blickwinkeln betrachtet, top recherchiert und von vielen interessanten Gedanken begleitet, bekommen.

Besonders aber natürlich für solche, die sich noch nicht so eingehend mit dem Thema beschäftigt haben, ist „Kein Fleisch macht glücklich“ ein ganz hervorragendes Buch mit umfangreichen Informationen zu allen Facetten und Konsequenzen des Fleischkonsums geworden, dass nicht nur höchst informativ, sondern durch Andreas Grabolles gekonnten Schreibstil in höchstem Maße gut zu lesen, ja sogar unterhaltsam daherkommt – sofern man diesen Begriff in einem solchen Kontext nutzen mag. Und überhaupt: Jedes neue Buch zu diesem Thema findet neue Leser, denen das Gelesene zu Denken und bestenfalls zum Umdenken anregen wird. Die ersten ganz hervorragenden Platzierungen in den Verkaufscharts bei Online-Kaufhäusern zeigen, dass dieses mit dem hier besprochenen Buch sogar in hohem Maße der Fall sein wird, und das ist sowohl verdient als auch toll.

Ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit Humor

Ein wenig erinnert „Kein Fleisch macht glücklich“ tatsächlich zunächst an die beiden erst genannten Bücher, besonders an „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foyer. Auch Andreas Grabolle macht sich auf die Reise durch die Welt des Fleischkonsums, steigt mit Tieraktivisten in einer Fleischfabrik nachts ein, geht mit auf die Jagd und redet mit Ernährungsexperten. Er, der als Vegetarier die Reise beginnt, isst sogar zum ersten mal wieder Fleisch, um zu sehen wie ihm das nun schmeckt nach den Jahren ohne. Dass Andreas Grabolle im Verlaufe seiner Reise zum Veganer wird, überrascht vermutlich wenige von uns, ist aber letztlich ein weiterer „Beweis“ dafür, dass wohl die meisten Menschen Konsequenzen ziehen würden, sobald sie sich intensiv mit dem Thema Fleischkonsum beschäftigen.

Aber genau darin liegt eine der Stärken des Buches: Es ist nicht von einem langjährigen strengen Veganer geschrieben worden, sondern von jemanden, der ahnt, dass so einiges im argen ist auf seinem Teller. Von einem ehemals beinah passioniertem Fleischesser, der erste Konsequenzen daraus gezogen hat, sich aber nicht scheut, mehr zu erfahren, nicht die Augen verschließt vor dem, was der weltweite Fleischkonsum und auch der heimische Fleischkonsum verursacht. So schreibt er niemals mit erhobenem Zeigefinger, sondern holt viele Leser dort ab, wo sie eben (noch) stehen – an dem Punkt, an dem man eben nicht mehr wegschauen möchte. Dies tut er bisweilen mit einer Prise Humor und Selbstironie, die dem Buch sehr gut steht.

Information und Unterhaltung

Eine andere Stärke des Buches, die es auch von den oben genannten populären Bücher des letzten Jahres noch ein wenig mehr abhebt, ist der Rechercheumfang und -tiefe, die Andreas Grabolle betrieben hat. Der Leser bekommt eine wirklich unglaubliche Vielzahl an Fakten geliefert, ohne dass das Buch zu theoretisch abdriftet. Andreas Grabolle hat es geschafft, die notwendige Balance zwischen Information und Unterhaltung durchweg aufrecht zu erhalten.

Da das Themenspektrum eines Buches mit einem solchen Titel recht naheliegend ist, möchte an dieser Stelle nicht detaillierter auf das Inhaltsverzeichnis eingehen, sondern meine Rezension mit einer unbedingten Kaufempfehlung schließen. Auch zum Verschenken als Denkanstoß ist „Kein Fleisch macht glücklich“ äußerst zu empfehlen. Dass das Buch trotz seiner 400 Seiten zum Schnäppchenpreis von gerade mal 8,99 Euro angeboten wird, macht die Kaufentscheidung noch leichter.

Verlosung

Der Goldmann-Verlag stellt uns freundlicherweise 3 Exemplare des Buches zur Verlosung zur Verfügung. Wer eins gewinnen möchte, nimmt an der Verlosung teil, in dem er uns bis zum 9.9. einen Kommentar hinterlässt, z.B. ob er das Buch selber lesen oder verschenken wollen würde. Aber auch ein kleiner Gruß „nimmt teil“. Bitte vergesst eure E-Mail-Adresse nicht, damit wir euch im Falle des Gewinnes erreichen können.