VEGATAR ist eine Wortkreation aus „Vegan“ und „Avatar“. Letzteres ist unter anderem ein Film von James Cameron, wie ihr warscheinlich wisst, und gehört zu den Lieblingsfilmen des Firmengründers Stanley Kleindienst. Aber was ist VEGATAR eigentlich und wofür steht es?

VEGATAR ist veganes Leder aus über 80 % natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen. Es basieren auf einem textilen Träger aus Eukalyptusfasern. Das Rohmaterial wird in nachhaltiger Forstwirtschaft innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs ohne Einsatz von Genmanipulation oder Pestiziden angebaut. Die Eukalyptusfaser hat ein unübertroffenes Festigkeitsprofil bei gleichzeitig äußerst geringstem Einsatz von Energie und Wasser. Für den Hersteller des Eukalyptusfaserträgers spielt unter dem Punkt Nachhaltigkeit auch die soziale Verantwortung gegenüber den Arbeitern eine wichtige Rolle.

Ich finde diese Entwicklung mehr als großartig und habe Stanley einmal getroffen um ihm ein paar Fragen zu stellen.

11. Wann und wie wurde die Firma VEGATAR gegründet und was war deine Intension dahinter?

2011 ist die Idee des Glücksbeutels, welcher nicht nur als modisches Accessoire, sondern auch symbolisch für ein bewusstes und respektvolles Miteinander stehen sollte, geboren. Mit meiner eigenen Entwicklung und ganz persönlichen Erkennt- nis, dass eine pflanzliche Lebensweise in allen Lebensbereichen nicht nur effizienter, sondern nachweislich auch gesünder für alle von uns ist, entschied ich mich zur Zeitenwende 2012, dies auch bei den Glücksbeuteln zu verwirklichen um auch 100 % dahinter stehen zu können.
Somit begab ich mich auf die Suche nach veganen Lederalternativen und wurde Anfang diesen Jahres fündig.

Mit dem neuen Material ging eine bessere Qualität einher und Anfragen für z. B. vegane Smartphone Schutzhüllen kamen. So erschuf ich aus der Idee heraus, einen universelleren Namen für die Produkte und Lebensweise zu benötigen, den Namen VEGATAR von „Vegan“ und „Avatar“. Vegan als Ableitung von VEGetariAN, welches ursprünglich aus dem lateinischem „vegetus“ – (körperlich und geistig) lebhaft, munter, abgeleitet wurde, sowie „Avatar“, welches ein Sanskritwort zusammengesetzt aus den Silben „ava“ mit der Bedeutung Herabsteigen und „tara“ mit der Bedeutung heilen, wiederherstellen, ist.
Der Gedanke dabei ist, dass ein göttliches oder höheres Wesen absichtlich zur Erde herab steigt, in einem Körper manifestiert und dann irgendeine Art von Berufung erfüllt. Der Hauptgrund warum ein Avatar kommt ist um die Erde zu einer Zeit zu retten und zu heilen, in der das Gleichgewicht in der Natur oder Mutter Erde beeinträchtigt ist. Dieser Avatar kann meiner Meinung jeder von uns sein, man muss sich nur für diesen Weg entscheiden.

2. Seit wann lebst du vegan bzw. was war der Schlüsselmoment, dich zum Veganismus zu bekennen?

Den ersten Schlüsselmoment hatte ich 2009 bei der Dokumentation „Earthlings“. Zuvor leidenschaftlicher „Fleischfresser“ brachte mich dieser Film kräftig zum nachdenken. Unter anderem, welchen großen Einfluss wir über unser Essverhalten auf unseren Planeten haben. Ich war am heulen wie ein Schlosshund und rührte Wochen lang kein Fleisch an. Doch der Gesellschaftszwang ist stark und die Alternativen in dieser Überflussgesellschaft am Anfang unübersichtlich. So dauerte es knapp weitere zwei Jahre, bis ich beim wiederholten male Anschauen einer Rede von Andreas Popp dachte: „Es reicht! Ich möchte selbst keine Tiere töten, also will ich sie auch nicht aus Gründen des Genusses essen, bzw. ausbeuten lassen!“ Mir wurde klar, dass viele Vorbilder vegan, oder vegetarisch leben. Persönlichkeiten, die auf unterschiedliche Weise einen positiven Beitrag leisten und eine pflanzliche Ernährungs- und Lebensweise als einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der Menschheit – aus Respekt vor dem Leben – sehen. An dieser Stelle fällt mir ein Kommentar von einem Freund im Gästebuch von VEGATAR ein: „Vegan – nur Evolutionsbremsen essen Tiere.“

3. Du bist viel unterwegs und scheinst viel zu netzwerken – was ist dein Anspruch dabei, an eine bessere und friedlichere Welt?

Das Reisen und Netzwerken trägt dazu bei, viele verschiedene Erfahrungen sammeln und austauschen zu können. Es ermöglicht mir, ein besseres Bild von den weltweiten Zusammenhängen zu bekommen und zu überlegen, wo es mir ein besonders wichtiges Anliegen ist, meine Energie in Projekte zu stecken, welche zu einer besseren und friedlicheren Welt beitragen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht darüber nachdenke und wie wir heute wissen, sind Gedanken Energie und Energie wird zu Materie, wenn sie sich manifestiert. Diesen Impuls können wir beeinflussen, wenn wir uns darüber bewusst sind.
Hast du die Einstellung, „Ja, ich glaube fest daran!“, oder „Was kann ich allein schon ausrichten?“ Wie die Gedanken der beiden Ansichten weiter gesponnen würden, kann sich bestimmt jeder vorstellen. Ich teile meine Erkenntnisse mit Freunden, Bekannten und Menschen in verschiedenen Netzwerken, oder Gruppen und Communities wie z. B. mit den Conscious Society Vegan Pioneers, dem The Zeitgeist Movement, oder den Gründern von Vegan-News.

Anfangs teilte ich meine Gedanken nur mit Freunden, wovon einige heute fest behaupten, dass es meine Erkenntnisse waren, die dazu beigetragen haben, dass sie heute glücklicher, gelassener und besser leben und indem erfolgreicher sind, was sie machen. Ob als Top 3 Sales Manager Österreich, oder Erfahrungen sammeln bei der GEDANKEN tanken-Akademie mit interessanten Kongressen und Seminaren für Motivations- und Führungskräftetrainings, mit deutschen Großkonzernen als Kunden, bis hin zur naturverbundenen Inselaussteigerin, oder Geschäftsführer für erneuerbare Energien und effiziente Leuchtmittel.
Das zu sehen, ist eines der größten Geschenke und macht mich glücklich, denn geht es meinen Freunden und Mitmenschen gut, geht es mir auch gut. Viele Berufe heute sind überflüssig und unterm Strich haben sie keinen positiven Beitrag mit all der Energie & Ressourcenverschwendung. Nur des Geldes wegen sollte man sich nicht für so eine Berufung entscheiden. Für mich persönlich ist es ein wichtiger Anspruch meine Berufung danach auszurichten, lebensbejahenden und gedeihenden Bedingungen zu fördern. Ist unser Daseinszweck, egoistisch im großen Stil auszubeuten, ohne Rücksicht auf Verluste, oder nichtsahnend alles hinzunehmen, oder wollen wir anstreben einen Zustand zu erreichen, wo Leben in seiner Entwicklung wirklich gefördert und jeder Zugang zu einer gesunden Versorgung an Wasser, Nahrung und Wissen bekommt?!

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4. Ihr habt den „Vegan Fashion Award 2013″ im Bereich „Beste Accessoires Herren“ gewonnen. Was bedeutet das für dich?

Bereits im Gründungsjahr von VEGATAR mit dem „Vegan Fashion Award“ von PETA Deutschland e.V. ausgezeichnet zu werden, ist eine große Ehre und ein ganz besonderes Lob. Alle mitwirkenden Freunde von VEGATAR haben sich sehr darüber gefreut und für mich persönlich ist es ein besonderer Anreiz, an meinen Ideen festzuhalten und sie fortzuführen. Auch hier noch mal herzlichen Dank an alle Beteiligten und Mitgewinner des Vegan Fashion Award 2013.

5. Euer „veganes Leder“ gilt als Innovation – möchtest du einmal kurz erklären, was daran eine Weltneuheit darstellt?

Es ist eine Weltneuheit, da es das Ziel war, möglichst viele Inhaltsstoffe durch natürliche und nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Die neuen textilen Träger basieren auf Eukalyptusfasern und das Rohmaterial wird in nachhaltiger Forstwirtschaft innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs ohne Einsatz von Genmanipulation oder Pestiziden angebaut. Eukalyptusfasern haben ein unübertroffenes Festigkeitsprofil bei gleichzeitig äußerst geringstem Einsatz von Energie und Wasser. Für den Hersteller des Eukalyptusfaserträgers spielt unter dem Punkt Nachhaltigkeit auch die soziale Verantwortung gegenüber den Arbeitern eine wichtige Rolle.

profil6. Was sind deine/eure Pläne für das Jahr 2014/ für die Zukunft?

So wie sich der Mensch vom Kreislauf der Natur entfernt, besinnt er sich auch wieder im Einklang mit ihr leben zu wollen und Faktoren wie umweltbewusste Herstellungsmethoden, faire Bezahlung, natürliche und wiederverwertbare Ressourcen mit einzubeziehen. Wir möchten den Anstoß geben kreativ zu sein und leben selbst unsere Kreativität, denn das macht Spaß und so bekommen wir Anfragen und Ideen für verschiedenste Verwendungsbereiche. Zum Beispiel Tablet-, oder Notebook-Taschen, Gürtel, Portmonees, oder Lederwesten für eigene Star Wars Kostüme, bis hin zur Polsterung von Yachten.
In Zukunft wollen wir besser auf diese Wünsche eingehen und so auch eine Möglichkeit finden, die Menschen für diverse nachhaltige Themen sensibilisieren zu können. Meine bisherigen Pläne für 2014 sind Anfang des Jahres in Wien zu verbringen, wo es ebenfalls immer mehr Veganer gibt. Von dort aus werden wir das Gesundheitsresort TamanGa in der südsteirischen Toskana besuchen.

Anfang April werde ich beim Cosmic Cine Filmfestival als Fachjury-Mitglied und mit VEGATAR als eines von 13 Unternehmen dabei sein. Die vorgestellten Filme und Unternehmen beim Cosmic Cine Award symbolisieren Brückenbauer und vereinen z. B. Wirtschaft & Spiritualität/Nachhaltigkeit miteinander. Es ist ein Festival für Nachhaltigkeit, Bewusstsein und Kreativität und das Team von Cosmic Cine möchte den Zuschauern neben ganz besonderen „Open-Mind-Movies“ auch Anregungen geben, wie man ganz persönlich sein Leben nachhaltig gestalten kann. In Deutschland und in der Schweiz werden die Filme nominiert und in verschiedenen Festivalstädten gezeigt.
Es ist ein Award für Filme die die Welt beflügeln, Filme die nachhaltig Impulse setzen, Filme die Augen öffnen, neue Perspektiven oder innovative Ideen & Lösungen zeigen oder einfach mitten im Herzen treffen und die Seele bewegen – für eine glückliche Zukunft, auch für unsere Kinder und nachfolgenden Generationen. Nach dem Award geht es wieder nach Ibiza, wo ich u.a. bei den Hippiemärkten die Accessoires anbiete und mit Freunden gemeinsam vegane Picknicks organisiere.
Die nächstgrößere Reise wird Panama & Curacao, dort bin ich herzlich eingeladen um gemeinsam mit Freunden Bio-Architektur, Permakultur und Eco Villages zu unterstützen.

In Kürze wird es VEGATAR Beutel auch bei PETA Deutschland mit eigenem Branding im Online Shop geben, sowie bei Umasan World, dem ersten veganem Modelabel Deutschlands in Berlin und Gewinner des 1. Platzes des Vegan Fashion Awards 2013.

Wir halten euch auf dem Laufenden und ich bedanke mich für das tolle und inspirierende Interview.

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