Der launisch-humorige Titel soll es schon andeuten: Heute mal was ganz anderes, ein Thema über das wir hier noch nie berichtet haben und über das ich persönlich auch noch nichts gelesen habe: Operationen und die anschließende medikamentöse Behandlung – also doch eher etwas weniger Spaßiges. Machen wir das mal ganz konkret: Meine vegane Lebensweise wurde soeben durchbrochen, und zwar ganz ungewollt.

Ich wurde vor einer Woche operiert. Nichts total dramatisches, aber etwas durchaus unangenehmes. Ich möchte euch Details ersparen, lasst es mich einfach so ausdrücken: Es musste etwas bei mir herausgeschnitten werden, dass nicht in mich reingehört. Im Vorgespräch erklärte mir der Arzt, dass vermutlich ein „Plug“, also quasi ein Stopfen, eingesetzt werden würde, der sich mit der Zeit auflösen würde. Ehrlich gesagt war ich gar nicht so richtig scharf auf weitere Details (ihr sicher auch nicht) und hatte daher nicht weiter nachgefragt.

Vom Schwein?

Der Tag der OP kam, die OP wurde erfolgreich durchgeführt, und 3 Tage später sprach ich noch mal mit dem Oberarzt über die erfolgte Operation. Dabei erklärte er mich noch einmal das bereits im Vorgespräch angerissene Verfahren, dass tatsächlich auch zum Einsatz kam. Eine für mich neue Information war aber die folgende: Der „Plug“ ist tierischen Ursprungs, er kommt vom Schwein. Jetzt versteht ihr sicher den Titel dieses Artikels so langsam: Ich bekam also ein Stück vom Schwein eingesetzt (ich habe inzwischen mal recherchiert: Schweinedünndarm), ohne das vorher zu wissen. Meinen Post-OP-Hinweis, ich sei Veganer, nahm der Arzt nicht wirklich ernst.

Medikamente –  vegan & tierversuchsfrei?

Nun konnte ich eh daran nichts mehr daran ändern – vielleicht war es sogar auch meine eigene Doofheit nicht stärker zu hinterfragen, was für ein Material verwendet wird. Mich hat das ganze aber zum Nachdenken gebracht: Wie gehe ich nun damit gedanklich oder gefühlsmässig um? Hätte es überhaupt Alternativen gegeben? Und wie steht es mit den Medikamenten, die man mir während meines Krankenhaus-Aufenthalts verabreicht hat, und denen, die man mir mit nach Hause gegeben hat – Antibiotikum und Schmerzmittel? Sind die vegan? Sind die tierversuchsfrei? Gibt es auch hier überhaupt Alternativen?

Alternativprodukte?

Manch einer mag den Kopf angesichts solcher Gedanken schütteln, weil sie oder er denkt, dass in solchen Augenblicken eben die eigene Gesundheit über allem steht. Und ehrlich gesagt – ein klein wenig in diese Richtung gingen meine Gedanken auch. Trotzdem fand ich es sehr befremdlich, dass nun ein Stück von einem Schwein in mir verwächst. Ganz sicher wird es aber auch unter euch welche geben, die ein größeres Problem mit einer solchen Tatsache hätten, daher dieser Artikel.

Ich habe ein wenig recherchiert, dazu aber wirklich sehr wenig zum Thema gefunden. Eigentlich erstaunlich, gerade was das Thema Medikamente betrifft. Immerhin habe ich eine brauchbare Tabelle zu Alternativprodukten gefunden, die ohne Tierversuche auskommen. Aber sonst? Eher Fehlanzeige.

Mich würde eure Meinung interessieren. Findet ihr meine Gedanken eher abstrus? Oder würdet ihr euch vor einer OP oder dem Gespräch mit dem Arzt über Medikamente von vornherein besser informieren als ich das getan habe? Vielleicht ja zumindest jetzt, nachdem ihr das hier gelesen habt? Danke für eure Meinung!