Edit 25.11.2011: Wie ich gerade durch Simons Kommentar unter diesem Beitrag erfahren habe, hat das Vegikreuz am 17.11.2011 angekündigt, den Laden am Ostkreuz aufgrund von Geldmangel wieder zu schließen und diesen Plan vor zwei Tagen auch in die Tat umgesetzt. Der Vöner ist also nun wieder der einzige vegane Döner am Ostkreuz. Auf der Facebookseite schreiben die Betreiber:

„Leider müssen wir in der nächsten Woche unseren Laden schon wieder schließen :-( Es war eine schöne und „leckere“, wenn auch kurze Zeit…Danke an alle die immer so fleißig essen gewesen sind und uns weiterempfohlen haben. Obwohl die Resonanz groß war…zum Schluss hat uns leider das Geld gefehlt um die zweite Theke aufzumachen und nur mit dieser bisher kleinen Gerichtauswahle ist es leider nicht möglich, die Kosten für die hohe Miete und die weiteren Kosten ohne Probleme einzunehmen. Deswegen sagen wir lieber jetzt auf Wiedersehen, bevor wir nachher mit zu hohen Schulden aus der Sache rausgehen.“

Die Frage, ob zwei vegane Geschäfte mit dem selben Konzept direkt nebeneinander aufmachen sollten, hat euch hier in den Kommentaren sehr beschäftigt und ich möchte euch an dieser Stelle dafür danken, dass ihr so fleißig mitdiskutiert habt. Falls jemand noch Anmerkungen zu diesem Thema hat, ist er oder sie natürlich weiterhin dazu eingeladen, sich in den Kommentaren zu verewigen.

Im Folgenden lest ihr einen Beitrag vom 3. November 2011 über meinen Besuch dort.

Das Vegikreuz am Ostkreuz ist ein neuer vegan-vegetarischer Imbiss, der erst vor kurzem eröffnet wurde. Schöne Sache eigentlich, aber ein kleines Problem gibt es dann doch.

Das Berliner Ostkreuz ist so etwas wie das Tor zu einer veganen Parallelwelt: Es gibt Fast-Food, Eis und vegane Suppen an jeder Ecke. Die Dichte der veganen Angebote findet man sonst nur im Prenzlauer Berg und, dass sich einige Geschäftsideen dann in den Bezirken spiegeln, ist wie ich finde eine schöne Entwicklung für den veganen Gedanken und wird von den Geschäftsgründern glücklicherweise selten als echte Konkurrenz wahrgenommen.

Nun haben wir aber mit der Eröffnung des „Vegikreuz am Ostkreuz“ oder „Schöner als Döner“ (bei meinem Besuche prangte der eine Schriftzug auf einer Leuchtreklame direkt über dem Verkaufsfenster, der andere auf der Karte) eine Situation, die es so meines Wissens in Berlin noch nicht gab: Da befinden sich zwei vegane Imbisse mit haargenau demselben Konzept in Laufweite nebeneinander, denn gleich um die Ecke gibt es den „Vöner„, der aufgrund seiner Lage nicht ganz so viel Laufpublikum anziehen dürfte, wie das Vegikreuz.

Laut dessen Inhaber soll das Angebot (derzeit sind die Zugpferde der Karte der „Schöner“, vegane Currywurst, hausgemachte Pommes und ein vegetarischer Wrap) auch noch ausgeweitet werden: auf Burger. Wer schonmal im Vöner war weiß, dass die Karte damit sehr ähnlich ist.

Sollte es Konkurrenzdenken geben?

Mir stellt sich die Frage: Ist Berlin in seiner „veganen Dichte“ schon so weit fortgeschritten, dass sich bald mehrere Geschäfte gegenseitig um die Vorherrschaft am Platz streiten? Sollte es solche Besitzansprüche überhaupt geben oder ist die vegane Szene in Berlin schon so geprägt von Konkurrenz-Denken und Platzhirschverhalten, dass man sich langsam Sorgen machen muss? Die Besitzer omnivorer Dönerbuden regen sich ja längst nicht mehr auf, wenn in der inoffiziellen Hauptstadt des Döners eine weitere Bude in Sichtweite aufmacht. Konkurrenz belebt eben auch das Geschäft und je mehr vegane Angebote es gibt, desto weiter wird der Veganismus in die Mitte der Gesellschaft rücken.

Wie denkt ihr allgemein über den Umstand der direkten veganen Nachbarschaft und was sagst ihr zu der konkreten Konkurrenz Vöner vs. Vegikreuz?

Ist „Schöner als Döner“ jetzt auch schöner als Vöner?

Eine Frage, die ich so nicht beantworten kann. Ich bin eher selten in Friedrichshain unterwegs und hatte auch noch nie das direkte Bedürfnis, einen veganen Döner essen zu gehen. Darum war ich auch nie im Vöner. Zum „Schöner“ kann ich sagen, dass die Saucen (es stehen mehrere vegane zur Auswahl) durchaus lecker waren aber das „Döner-Vleisch“ ein wenig mehr hätte sein können. Um einen direkten Vergleich zu haben muss ich aber demnächst noch einmal im Vöner essen gehen.

Wenn ihr das Vegikreuz besuchen möchtet, findet ihr es hier:

Sonntagsstraße 1

10245 Berlin-Friedrichshain

(direkt gegenüber Bahnhof Ostkreuz)

Zur Facebookpage hier entlang!

Schaut doch einfach auch mal in beiden Locations vorbei und macht den ultimativen Döner-Test. Ich bin gespannt auf eure Meinungen dazu.

Da dies der erste Beitrag für Deutschland is(s)t vegan ist, noch kurz ein paar Zeilen zu mir:

Ich bin Wahl-Berlinerin, wie ihr aus meiner Kurzbio weiter unten erfahren könnt, und lebe seit 2009 vegan. Dass ich die Ehre habe, bei diesem tollen Projekt mitzumachen, verdanke ich der wunderbaren Franziska. Sie hat mich vor einigen Wochen mit ins Boot geholt. Ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Franziska, Sonja und Patrick und natürlich auf all die anderen Kollegen, die hoffentlich bald noch dazukommen werden.