Fragt man Münchener nach ihren Essens-Tipps, so wird ganz sicher das Max Pett unweit des Sendlinger Tors genannt werden, eines der wenigen 100% veganen Restaurants der Stadt. Dazu ein ziemlich schickes. In München sieht die vegane Gastronomielandschaft überhaupt ganz anders aus als in Berlin oder Leipzig, wo Fast Food ziemlich groß geschrieben wird. Hier scheint mehr Wert auf leicht gehobene Küche gelegt zu werden, und Fast Food gibt es allenfalls im Royal Kebab Haus.

Stylish-schick

Aber zurück zum Max Pett. Franziska hatte bereits hier schon einmal über den Laden berichtet, und ich bin bei meinem letzten München-Besuch mit großen Erwartungen dort eingekehrt. Das Ambiente ist wie bereits erwähnt recht stylisch-schick, trotzdem ganz gemütlich. Draußen sitzt man sehr nett an einer ziemlich ruhigen Strasse, wenn das Wetter schön ist. Neben einer Wochenkarte bietet die Standard-Karte eine übersichtliche (was ich gut finde) Anzahl an Gerichten, die sich für eine Hauptspeise im Preisbereich von 10-18 Euro bewegen. Dazu einige Vorspeisen, Salate und Desserts.

Köstliche Ravioli, zäher Braten

Wir hatten Trüffelravioli, Käse-Spätzle und einen Rostbraten mit Kartoffelpüree und Brokkoli. Die ersten beiden Gerichte stießen bei allen Beteiligten auf Begeisterung, vor allem die Ravioli waren superlecker, aber auch die Käsespätzle schmeckten toll. Der Zwiebelrostbraten – für immerhin 17,50 Euro – allerdings war eher enttäuschend. Bei dem „Braten“ handelt es sich ja um ein Soja Big Steak, das man z.B. bei alles-vegetarisch.de für kleines Geld bestellen kann. Das Big Steak ist zunächst mal korktrocken und muss erstmal eingelegt werden, in heißem Wasser und einer Würzmischung – und zwar sehr lange, denn sonst passiert das, was mir beim Steak im Max Pett widerfuhr: es war größtenteils recht zäh und an dem einen Ende noch fast unkaubar hart. Das hab ich z.B. im Zest in Leipzig deutlich besser serviert bekommen. Fand ich angesichts des Preises, der mir für die günstigen Zutaten eh ehrlich gesagt sehr hoch erschien, nicht so dolle. Kartoffelpüree und Brokkoli waren lecker, aber auch keine Offenbarung.

Köstliche Desserts

Dafür begeisterten die Desserts wieder umso mehr. Zitronen Panna Cotta und ein Knusper-Eisbecher wurden geteilt. Den nicht vegan-lebenden Freunden schmeckte die Panna Cotta zwar anders als das „Original“, aber nichtsdestotrotz sehr lecker, vor allem die Kokos-Note wies zu gefallen. Der Knusper-Eisbecher mit hausgemachten Eis (darunter Avocadoeis, sehr interessant und lecker) war großartig, vor allem auch die üppige Sahneportion in Kombination mit den Mandelsplittern und der Schokosauce. Absolut top!

Eine Besonderheit übrigens bei den Getränken: Die sind allesamt alkoholfrei. Wir hatten einen Weißwein und einen Rosé, haben uns aber beide nicht gut geschmeckt. Der Aperitif mit dem Rosé plus Soda und Basilikum war dagegen ganz lecker. Das alkoholfreie Lammsbräu Bier ist auch ganz gut, empfehlenswert sind dann aber doch eher die Saftschorlen. Ich persönlich bin nach wie vor kein Freund von alkoholfreien Weinen, kaufe mir da lieber gelegentlich einen richtig guten Traubensaft als Alternative zu Wein mit Alkohol.

Fazit

Von 5 Gerichten 2 Volltreffer, 2x sehr gut, 1x „geht so“. Eine gute Ausbeute. 4 Personen haben 92 Euro da gelassen, was für Münchener Verhältnisse nicht sonderlich teuer ist. Einen kleinen Minuspunkt gab es für den Service bzw. das Küchentiming. Warum zuerst ein einziges Gericht kommt, dann 10 Minuten später die Getränke, bevor die anderen Gerichte kommen, später das eine Dessert bereits fast komplett verspeist war, bevor das andere kam, ist uns bei einem doch recht gehobenen Restaurant wie dem Max Pett nicht so ganz nachvollziehbar gewesen. Das darf gerne besser getimed werden. Trotzdem: Der Besuch im Max Pett lohnt sich auf jeden Fall, von mir insgesamt 7 von 10 Punkten.

Max Pett
Pettenkoferstraße 8
80336 München

www.max-pett.de