Skinny? Bitch? – Das will ich doch gar nicht sein!

Heute möchte ich euch eines meiner Lieblingsbücher vorstellen, die mich am Anfang (und auch noch jetzt) durch mein veganes Leben begleitet haben: Skinny Bitch. Der Titel lässt vielleicht erstmal zurückschrecken, denn mit den Begriffen „skinny“ und „bitch“ verknüpft man (vielleicht auch gerade als deutscher Muttersprachler) nicht unbedingt das, was man gerne sein möchte. „Skinny“ lässt uns eventuell an „abgemagert“ denken und das Wort „bitch“ sehen wir als Beleidigung. Dass man beide Wörter im U.S. amerikanischen Raum auch anders assoziiert ist vielleicht vielen gar nicht bewusst, denn dort bedeutet „skinny“ nicht in etwa nur mager, sondern auch schlank und „bitch“ hat viele andere Bedeutungen neben dem Wort „Schlampe“. Diejenigen von euch, die U.S. Serien im Orginialton schauen, wissen wovon ich rede ;-) (und sicherlich jeder andere der Englisch gut beherrscht).

Rory Freedman und Kim Banouin Skinny Bitch: Die Wahrheit über schlechtes Essen, fette Frauen und gutes Aussehen - Schlanksein ohne Hungern!

Da steckt doch mehr dahinter!

Schon der Untertitel des Buches löst jedoch den etwas rau klingenden Ton, denn hier wird beschrieben, um was es eigentlich geht, nämlich: „ A no-nonsense, tough-love guide for savvy girls who want to stop eating crap and start looking fabulous!“ Na klingt das nicht viel besser? Leider kann ich hier aber nur die Originalausgabe anpreisen, denn die dementsprechende deutsche Ausgabe wirbt mit „Die Wahrheit über schlechtes Essen, fette Frauen und gutes Aussehen – Schlanksein ohne Hungern!“ –okay, das finde ich jetzt überhaupt nicht ansprechend. Während auf der Orignalausgabe clevere Mädels (savvy girls) angesprochen werden klingt die deutsche Ausgabe wie ein typischer Diätplan – leider!

Und was steht nun drin?

Das Buch schlägt einen rauen aber lustigen Ton an, wobei ich hier wieder nur von der Originalausgabe sprechen kann! Es wird nicht lange um den heißen Brei geredet und der Leser wird hineingezogen in einen Monolog über Fastfood, Massentierhaltung, Bier trinken, Processed-Food und Erklärungen über den menschlichen Körper und das Verdauungssystem! Man begreift nach und nach, wie sehr man nicht nur sich, sondern vor allem der Umwelt und den Tieren mit seiner Lebensweise schadet, und das auf eine sehr einleuchtende Art und Weise. Man kommt sich vor, als würde man von einem guten Freund einfach mal so richtig was zu hören bekommen ;-). Ich finde es großartig, wie ernste Themen neben weniger ernsten funktionieren und wie somit ein Buch für ein irgendwo ganz neues Publikum geschaffen wurde.

Gibt’s einen Wermutstropfen?

Was mich etwas stört am Buch ist doch tatsächlich, dass es teilweise ein wenig falsch aufgefasst werden kann. Man sollte kritisch herangehen und sich nicht verwirren lassen, wenn Begriffe wie skinny, diet oder weakness fallen. Schnell kann man auf den Gedanken kommen, dass Mädels hier dazu aufgefordert werden, alle Schandtaten so wie Zucker und Kuchen wegfallen zu lassen, um wirklich toll und fabulös zu sein. Wer also vielleicht nicht ganz so gut Englisch spricht, lieber die deutsche Ausgabe kaufen, damit man alles wirklich richtig versteht. Gegen Ende des Buches wird jedoch noch einmal darauf hingewiesen, dass die Intention der Autorinnen nicht die ist, jemandem Burger, Schokolade und Co. endgültig auszutreiben, sondern dass man einfach nur zu den richtigen Leckereien greifen soll! Auch geht es den Autorinnen wohl nicht darum nur äußerlich gut auszusehen sondern von innen heraus zu strahlen, nämlich mit einer positiven Haltung gegenüber Veganismus.

Lesen?

Auf jeden Fall und wenn möglich, dann auf Englisch! Es ist wirklich einfach zu verstehen und lustig ist es obendrein. Neben wichtigen Fakten und Erkenntnissen werden auch alle wichtigen Vitamine erklärt, die man als Veganer braucht, genauso wie, woher man sie bekommt! Wem Fachliteratur noch zu viel ist und es einfach etwas lockerer angehen möchte, dem ist Skinny Bitch nur zu empfehlen – auch dem männlichen Publikum ;-)!!

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