Ja, ich weiß, wer würde schon von Deutschland aus nach Wien fahren, um roh-vegane Schokopralinen zu kaufen oder gar zu erlernen, wie man selbige selbst herstellen kann. Ähhm, ich zum Beispiel wäre so verrückt :-). Und nachdem ich fest davon ausgehe, dass hier auf dieser Plattform noch mehr von meiner Sorte unterwegs sind und das Thema „roh-vegane Köstlichkeiten“ in Österreichs Hauptstadt mit der simply raw bakery seinen ersten wirklichen öffentlichen Auftritt erhalten hat, möchte ich diese kreative Schmiede nun vorstellen.

Als ich im Sommer das erste Mal einen Flyer der rohen „Bäckerei“ in die Finger bekam, gerat ich ganz aus dem Häuschen: Ab Oktober soll es tatsächlich eine Bezugsquelle für rohe Desserts und dazu auch noch Rohkostworkshops in Wien geben? Juhu!

Rohköstlich schlemmen

Völlig neu war mir das Verarbeiten von Cashews, Datteln und Nussmilch zu Kugeln oder Törtchenböden ja nicht, aber trotzdem wollte ich mein Wissen auf dem Gebiet der süßen Rohkostküche schon lange erweitern. Ich hatte Glück und konnte einen Platz im allerersten „Gourmet Dessert Workshop“ ergattern. Nach einer Einführung in das Thema Rohkost und einer Erklärung der benötigten Hilfsmittel und Zutaten, ging es auch schon los: frisch hergestellte Nussmilch wurde zu einer cremig-warmen Chai Latte verwandelt, aus Mandelteig, Apfelscheiben und Streuseln entstanden feinste Küchelchen und für die Basis der Brigadeiros vereinten sich Kakaopulver und Cashews mit Kakaobutter sowie feinsten Gewürzen.

Stück für Stück arbeiteten sich die zwölf Teilnehmerinnen, unter der Leitung von Gründerin Gabriele Danek, durch die vorbereiteten Rezepte. Dabei entstanden außerdem noch Vanillesoße, Vanille-Kokos-Cupcakes mit Schokotopping, Chocolate Chip Cookies, Pistaccio Nougatine und cremiges Schokomousse. Auch wenn das Meiste erst in den Dehydrator oder in die Kühlung musste, durften wir regelmäßig die Probierlöffelchen zücken und nach fast sechs Stunden verlangten die ersten Hobby-Patissiers nach sauren Gurken. ;-)

Boxen voller Leckereien

Trotzdem konnte das roh-köstliche Schlemmen in die Verlängerung gehen, denn am Ende durften wir alle unsere mitgebrachten Boxen mit den Leckereien füllen, um sie mit nach Hause zu nehmen. Ich habe sie mir tagelang eingeteilt und immer nur ein Eckchen genossen. Das Schöne ist, dass die Sachen recht lange haltbar sind und vieles, nach entsprechendem Durchziehen, sogar noch besser wird. Als einziges Hindernis empfinde ich die Tatsache, dass man für die perfekte Zubereitung spezielle Geräte, wie Hochgeschwindigkeitsmixer und Dörrgerät, sowie Zutaten benötigt, die meist nur übers Internet zu beziehen sind.

Nun freue ich mich schon aufs heimische Weiterentwickeln des erlernten Know-hows, werde aber trotzdem immer wieder beim Biobauernmarkt an der Freyung (1. Bezirk) vorbeischauen, wo die simply raw bakery freitags und samstags von 9:00 bis 18:00 Uhr mit einem Stand vertreten ist. Dort gibt es immer wieder neue und saisonal abgestimmte Kreationen sowie auch diverse Zutaten, wie Kakaopulver- oder butter in Rohkostqualität.

Fazit: Die simply raw bakery ist eine echte Bereicherung für Wien, ein wunderbares Beispiel dafür, wie lecker vegan (und rohköstlich) sein kann und für mich eine weitere Quelle neuer Inspirationen. Also ein Muss für den nächsten Wien-Besuch und alle (Wiener) Naschkatzen!