„A sensual, adventurous and passionate young woman who believes in her dreams and visions while striving for growth, improvement and new revelations in life.“ So steht es unter ‚About me‘ auf ihrem Blog „Homeiswherethekitchenis“ – und genau so habe ich Lisa Müller auch kennengelernt. Sie ist ambitioniert und engagiert was ihre Arbeit angeht, und bringt das Thema Rohkost hier in Berlin so richtig nach vorne. Sie versorgt uns mit köstlichen Rohkosttorten und süßen Leckereien, unter anderem im LebensfRoh und im Veganz, und bietet Events jeglicher Art an. Sie war so nett und hat sich Zeit genommen, uns ein paar Fragen zu beantworten.

1. Seit wann bist du Rohköstler und was hat dich dazu bewegt, dich rohköstlich zu ernähren?

Erstmals würde ich mich weder als „Rohköstler“ noch als „Vegetarier“ oder „Leichenfresser“ bezeichnen.
Ich finde es schade, dass viele sich vermehrt mit diesen Labels identifizieren und sich somit auch das Leben schwieriger machen als es ist. Ich betone immer wieder, dass ich nach wie vor ALLES esse – gekochtes und ja, auch tierische Produkte, v.a. wenn es einen sozialen Aspekt hat (Familienfeier, Restaurantbesuch, Reisen…) und bewusst zubereitet, gegessen und wertgeschätzt wird. Im täglichen Leben aber esse und trinke ich viele grüne Säfte, Nussmilch-Smoothies, frisches Obst und Nüsse aber Abends gibt’s dann immer viel Grünzeug, Gemüse und mindestens eine gekochten Komponente wie z.B. Quinoa, Süßkartoffel, Räuchertofu, Ziegenkäse, Falafel usw. Also alles, worauf ich gerade Lust hab – kombiniert mit einem hohen Rohkostanteil. Angefangen hat alles letztes Jahr im April, als ich gerade in New York lebte, und von meinem Mitbewohner, der zum damaligen Zeitpunk im „Pure Food and Wine“ als Pastry Chef gearbeitet hat, neugierig gemacht und inspiriert wurde, „raw food“ auszuprobieren und mich auf ein kleines Experiment einzulassen. Ich habe viele Rohkost-Kochbücher und Blogs gelesen, oft auswärts gegessen und einfach viel zuhause herumexperimentiert (in New York gibt es einfach so viele tolle Produkte, Restaurants, Desserts und Superfood-Smoothies, dass einem echt nie langweilig wird) Ich muss auch dazusagen, dass ich mich von Anfang an für die kulinarische Seite der Rohkost mehr interessiert habe, als für den rein gesundheitlichen Aspekt (der kommt dann eh wie von selbst :-) Ich habe daher auch noch keine „klassischen“ Rohkost Bücher gelesen und habe es auch im Moment nicht vor. Ich mach mir lieber mein eigenes Bild und spiel herum, um herauszufinden was MIR gut tut und was mein Körper will und braucht.

2. Welche Änderungen hast du an dir bemerkt nach der Umstellung?

Also die erste Woche war ein Horror. Durchfall, trockene Haut, unruhiger Schlaf u schlechte Laune gepaart mit Kopfweh. Fast hätt Ichs bleiben lassen, wenn ich nicht tief in mir gespürt hätte, dass das alles eigentlich echt GUT ist, was ich da mache und es mir ja auch emotional viele Schattenseiten gezeigt hat, die einfach an die Oberfläche wollten – gesehen und wahrgenommen werden – ohne zu (ver-) urteilen. Einfach akzeptieren was IST, loslassen und weitergehen. Schon bald hat sich meine Haut wieder verbessert, die Verdauung war optimal, mein Schlaf war tief und erholsam und ich habe eine Einheit mit meinem Körper gespürt, mich einfach „zuhause“ gefühlt. Und genau dann hat es klick gemacht und ich hab mich in die Rohkost verliebt. Sie sich aber auch in mich, denn sonst wäre ich jetzt nicht wo ich bin.

3. Aus der Ernährungsumstellung wurde dann irgendwann sogar ein Beruf. Wie kam es dazu und was machst du genau?

Nachdem ich im Sommer letzten Jahres zurück nach Österreich kam, um zu entscheiden wohin die nächste Reise gehen sollte, wurde ich vom La Mano Verde zu einem Vorstellungsgespräch nach Berlin eingeladen und nach 2 Wochen stand ich mit Sack und Pack am Flughafen Tegel – bereit für einen neuen Lebensabschnitt. Ich habe also die ersten Monate sowohl im La Mano Verde als auch im Lebensfroh als raw food Chef gearbeitet. Nachdem ich Anfang des Jahres entschieden habe, mich selbstständig zu machen und mich mehr auf Rohkost Desserts und Events zu spezialisieren, wurde ich mit offenen Armen vom Veganz aufgenommen, wo ich seit dem sowohl den Rohkost Teil beim Sonntagsbrunch, als auch diverse Rohkost (Dessert) Workshops leite und die rohen Kuchen/Torten zubereite. Mit meinem Projekt „Raw Freestyle“(siehe Foto), ein Ausdruck meiner Lebenseinstellung, die ich schon damals als Hip Hop und House Tänzer in London, Wien und New York gelebt habe – also keine strengen, starren Regeln, weder im Tanz noch in der Rohkost, sondern ein Spiel mit hochwertigen Zutaten – stehen in den nächsten Wochen auch noch einige Events an:

Vom 6. bis 8.7. werde ich mit Rike, einer tollen veganen Köchin, die Küche in der Markthalle 9 für ein ganzes Wochenende bespielen, weitere Rohkost Kurse leiten (29.6. New York Dinner und 6.7. Desserts) und mich weiterhin in vielen verschiedenen Richtungen weiterbilden (Superfood Workshop mit David Wolfe am 14. und 15.6. in NYC, traditionelle Schokoladen-/Patisseriekurse in Belgien und Frankreich und ein Rohkost Workshop in Wien Anfang September).

Alle genaueren Daten und Informationen findet man auf meinem Blog!

4. Was sind deine persönlichen 3 Tipps für alle Rohkost-Einsteiger?

Play
Explore
Have fun (and dont be afraid to make „mistakes“)

Vielen Dank für das Interview, Lisa!