Claudia
Als ich vor drei Jahren vegan wurde, hatte zwar Sojamilch schon Einzug in die Supermarkt-Regale gehalten, und gelegentlich stolperte man über einen veganen Aufstrich oder eine andere Kuriosität, aber das war es dann auch schon wieder, was man dort so vegan einkaufen konnte.
Plötzlich jedoch quillt in den Supermärkten an jeder Ecke ein veganes Produkt hervor. Vor kurzem erst hat die große österreichische Supermarkt-Kette SPAR ihre neue Linie „Veggie“* vorgestellt – über 40 vegetarische und vegane Produkte, in modernen Verpackungen und für alle Lebenslagen. Alles ist wunderbar übersichtlich ausgezeichnet, „vegan“ oder „vegetarisch“ wird nicht mehr schüchtern angeführt, sondern stolz als Logo präsentiert.
Wenn eine große Supermarkt-Kette der Überzeugung ist, dass sich mit Veggie-Essen Geld verdienen lässt, dann werden wir immer mehr. Wir – die VegetarierInnen, VeganerInnen, solche, die es gerne wären, und diejenigen, die es einfach gut finden. Dann ist die kritische Masse derer, die sich nicht mehr mit Billig-Fleisch und Käfigeiern in Keksen abspeisen lässt, bald erreicht. Und das bietet so viele Chancen, dass mir die Knie weich werden: Mehr tierfreundliche Produkte, mehr Zugänglichkeit des Veganismus – endlich raus aus der Nische und rein in die Köpfe.
Vegan einkaufen auf die Schnelle
Wenn mich nun jemand fragt, wo ich man denn eigentlich vegane Aufstriche für’s pikante Frühstück, einen schnellen veganen Snack oder Mayonnaise ohne Eier kaufen kann, dann kann ich einfach auf den Supermarkt um die Ecke verweisen. Das bedeutet nicht, dass ich Bio-Märkte, Reformhäuser oder vegane Onlineshops nicht ganz toll finde, aber seien wir mal ehrlich: Die meisten Leute kaufen im Supermarkt ein. Und wenn man dort ganz easy vegane Produkte kaufen kann, wird ein veganes Leben (oder zumindest eine vegane Mahlzeit) plötzlich viel leichter, nachvollziehbarer und vielleicht sogar reizvoller.
Natürlich sollen die Sachen auch lecker schmecken – und das tun sie auch. Meine Favoriten sind sicher die veganen Bratstreifen, die super in Wraps und Sandwiches sind, und die vegane Mayonnaise, die einfach so schmeckt, wie man sie kennt und Nudel- und Kartoffelsalate noch einen Tick besser macht. Oh, und der fantastische Hummus ist nicht von dieser Welt – ernsthaft, den mischen wohl die Englein im Kichererbsen-Himmel.
Veränderungen passieren also – langsam, aber dann doch. Und manchmal sind sie auch richtig lecker.
*Momentan ist die Linie anscheinend auf Österreich begrenzt – aber was nicht ist, kann ja noch werden.