Wer diesen Blog regelmäßig liest wird mitbekommen haben, dass ich und Sonja seit dem 1. Mai ein Rohkost-Experiment machen. Es empfiehlt sich natürlich, sich vor einer solchen durchaus gravierenden Umstellung schon mal im Vorfeld gut zu informieren, denn man kann so einiges falsch machen….Recherchiert man also zu Literatur zum Thema, stößt man sehr schnell auf das Buch „Rohköstliches“ von Christine Volm. Und tatsächlich bietet das Buch einen guten Überblick/Einstieg in das Thema Rohkost, mit dem Schwerpunkt Wildpflanzen. „Rohköstliches“ ist kein medizinischer Ratgeber, sondern ein positiver und undogmatischer Verführer für die Vorteile einer rohköstlichen Ernährung. Was nicht heißt, dass Christine Volm sich nicht eingehend wissenschaftlich mit der Wirkung von Pflanzen beschäftigt hat, im Gegenteil. Sie ist einer Gärtnerei aufgewachsen und hat später u.a. Gartenbauwissenschaften studiert.

Schwerpunkt „Wildpflanzen“

Sehr interessant fand ich den Schwerpunkt „Wildpflanzen“. Ich gehöre zu der Kategorie von Leuten die relativ ignorant durch Wald und Wiesen läuft, und wirklich kaum bis gar keine Ahnung davon hat, ob eine Pflanze essbar ist. Giersch oder Vogelmiere? Nie gehört. Nachdem ich aber auch kurz vorher Green for Life von Victoria Boutenko gelesen hatte (ein Artikel wird folgen), war ich doch stärker sensibilisiert für die Kraft von Pflanzengrün, und Christine Volm zeigt uns, wie wir nicht nur aus dem Supermarkt, sondern gerade in der Natur wertvolle Nährstoffe ganz umsonst bekommen. Das tolle ist nämlich, dass viele Wildpflanzen eine deutlich höhere Konzentration von wichtigen Nährstoffen enthält als gezüchtetes Gemüse und Pflanzengrün. Unbedingt möchte ich nun mal demnächst eine Wildkräuterführung mitmachen, wie sie Christine Volm auch anbietet. Immerhin habe ich schon Löwenzahn gesammelt und im Smoothie verwendet…Außerdem bietet sie diverse Seminare zu den Themen Rohkost und Wildpflanzen an und sogar ein persönliches Rohkost-Coaching. Und bloggen tut sie auch noch, und zwar hier.

Verlosung

Als Einstieg in die Rohkost ist „Rohköstliches“ sehr zu empfehlen, nicht zuletzt aufgrund der rund 70 Rezepte, des positiven und lockeren Schreibstils und der schönen Aufmachung des Buches. Ich finde es wirklich inspirierend und habe einige wichtige Infos für mich gewinnen können. Das Buch ist im Ulmer Verlag erschienen, und wer bis zum 10.05.2012 einen netten Gruß als Kommentar da lässt, kann sogar ein Exemplar gewinnen!

Interview mit Christine Volm

Ganz besonders toll ist, dass Christine Volm sogar noch für ein Interview zur Verfügung stand:

Dr. Christine Volm

1. Seit wann bist du Rohköstlerin und was hat dich dazu bewegt, dich rohköstlich zu ernähren?
Seit nun rund 8 Jahren und wie bei den meisten Menschen waren es gesundheitliche Gründe, die mich in vielen Jahren über fleischfreie, vegetarische, vegane und zum Schluss dann vegane und glutenfreie Ernährung zur Rohkost mit Essbaren Wildpflanzen gebracht haben.

2. Welche Änderungen hast du an dir bemerkt nach der Umstellung?
Alle kann ich hier nicht aufzählen, manche Dinge ändern sich über die Zeit fast unbemerkt, aber die wichtigsten Beschwerden war ich relativ bald los, wie eine Anämie mit all ihren unangenehmen Symptomen, rheumatische Beschwerden und Heuschnupfen, der mich 10 Jahre lang heftig geplagt hat. Andere Dinge gingen so lautlos wie sie gekommen sind weg, wie Zahnfleischbluten, trockene raue Haut, Haarausfall, Winterdepressionen…

3. Aus der Ernährungsumstellung wurde dann irgendwann sogar ein Beruf bzw. ein Buch. Wie kam es dazu und was machst du genau?
Nein, heute in der Rückschau sehe ich, dass alles genau darauf hinauslief. Ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen, habe mit 17 schon ein Jahr vegetarisch gelebt, habe Gartenbauwissenschaften studiert, wobei große Teile des Grundstudiums gemeinsam mit den Studenten der Ernährungswissenschaften absolviert wurden. Später, während der Promotionszeit, habe ich Studenten in Botanik unterrichtet, das hat mir danach dann richtig gefehlt und das erlebe ich heute bei den Exkursionen zum Thema Essbare Wildpflanzen wieder als sehr bereichernd.

Das Buch entstand aus dem Wunsch heraus, dass ich gerne selbst so ein Buch in meinen Rohkostanfangszeiten gehabt hätte, ohne erhobenen Zeigefinger geschrieben und mit vielen Tipps zur praktischen Umsetzung im Umgang mit Wildpflanzen und beim Zubereiten von Rohkost. Es war für mich die Zusammenfassung und die schriftliche Verarbeitung meiner vielen Fragen. Ich möchte darin vor allem zeigen, dass diese Ernährung Spaß macht und einfach durchzuführen ist. Das ist es auch, was ich in meinen Seminaren, Coachings und meinen Veröffentlichungen vermitteln möchte. Aus dem Bedarf anderer Menschen heraus, ist die Ernährungsberatung entstanden.

Daneben plane ich nach wie vor Innenraumbegrünungen. Denn Pflanzen und Gärten in Gebäuden sorgen für unser Wohlbefinden, wenn wir nicht draußen in der Natur sein können. Die positive Wirkung von Pflanzen auf Geist und Körper ist also Schwerpunkt meiner Arbeit, egal, ob das die Veröffentlichungen, wie auch zum Beispiel das Räucherbuch, oder meine Gartensendungen im Fernsehen (SWR – Kaffee oder Tee) sind – „Pflanze und Mensch“, dieses Thema liegt mir am Herzen.

 4. Was sind deine persönlichen 3 Tipps für alle Rohkost-Einsteiger?

  • Wer Rohkost ausprobieren möchte, sollte sie auf jeden Fall vegan und ergänzt mit vielen Wildpflanzen praktizieren. Nur so sind wir rundum gut versorgt.
  • Am besten erst einmal eine „Kur“ oder einen Versuch planen und eine Frist festlegen, um dann wertungsfrei zu schauen, was in den 8 Wochen, oder je nachdem wie lange die Zeit sein soll, passiert ist und was sich geändert hat. Rohkosternährung wird auf Dauer nur funktionieren durch innere Überzeugung und dazu ist es gut, zu sehen, wie die Wirkung ist, das lässt sich theoretisch nicht beschreiben.
  • Niemals auf Menschen hören, die einen vom eigenen Weg abbringen wollen – das gilt übrigens auch für andere Lebensbereiche! Rohkosternährung mit Wildpflanzen ist reiner Luxus für den Körper, keine Kasteiung.

Vielen Dank für das Interview liebe Christine!