Boris Lauser kenne ich schon seit so einigen Jahren – ein obersympathischer Typ, der viel in der Welt unterwegs ist, und seinen sicheren Job an den Nagel gehängt hat, um seine Träume zu realisieren. Und das hat er nie bereut. Ich übrigens auch nicht, sonst hätte ich ihn vermutlich nie kennen gelernt und wäre auch nie bei einem seiner Dinners in seinem Kreuzberger Loft gelandet. Dort hat Boris mich und ein paar andere Gäste mit köstlichstem Essen verwöhnt, es war ein toller Abend. „Bekocht“ kann man nicht sagen, denn Boris hat sich – wenig überraschend angesichts des Buchtitels – der Rohkost verschrieben, und zeigt nicht nur an solchen Abenden, sondern auch bei „Koch“shows und in Kursen, wie vielfältig und köstlich rohköstliche Küche sein kann.

Umso mehr freue ich mich nun also für Boris, dass er nun sein erstes Buch veröffentlicht hat. Es trägt den Titel „Go Raw Be Alive – So schmeckt gesund“, und ist im Kosmos Verlag erschienen. Vorab: Ich bin total begeistert von dem Buch, und dass nicht nur weil ich Boris persönlich kenne, sondern weil es wahrlich von vorn bis hinten total gelungen ist. Aber der Reihe nach.

Wunderschöne Gestaltung

Ich bin ein Mensch, dem die Gestaltung eines Produktes – so auch eines Buches – wirklich wichtig ist. „Go raw be alive“ ist in dieser Hinsicht schon mal ein Volltreffer. Ich habe selten ein ähnlich schön gestaltes Buch gesehen wie dieses. Die Kombination aus Text, Hintergründen und Illustrationen ist wirklich großartig gelungen. Die Foodfotos sind ebenso wie die Porträts von Boris auf gleich hohem Niveau. Die Rezepteseiten sind gut übersichtlich gestaltet, dazu gibt es viele „In the making“-Fotos, wo man einzelne Arbeitsschritte im Rezept zusätzlich visualisiert bekommt. Für mich eine glatte 1.

Der Inhalt

Kommen wir zum Inhalt, und auch hier darf ich mich in Begeisterung üben. Aufgeteilt ist das Buch in die Kapitel:

  • Die Basics
  • Basics für jeden Tag
  • Frühstück
  • Suppen & Salate
  • Brote. Wraps & Dips
  • Hauptgerichte
  • Süsses & Desserts

Gleich im Vorwort stellt Boris klar, dass die Gerichte zu 100% vegan sind – mit der Ausnahme von gelegentlichem Einsatz von Honig, weist aber auch gleich darauf hin, dass Honig durch Kokosblütennektar ersetzt werden kann (oder durch Agavendicksaft etc.). Im Anschluss plaudert Boris aus dem ganz persönlichen Nähkästchen, man erfährt, dass er als Kind dick war und was ihn dazu getrieben hat, einen gut bezahlten Job an den Nagel zu hängen.

Dann geht es quasi an die Theorie, und das ist ein weiterer Pluspunkt dieses Rohkostbuches: Man bekommt nicht nur Rezepte an die Hand, sondern wirklich alles wichtigen Infos dazu: Was ist Rohkost, warum Rohkost und was kann ich dann alles essen? Man erfährt worauf man beim Einkaufen von Gemüse und Obst achten sollte, welche davon nicht roh zu genießen sind, wie man Sprossen züchtet, wie man Nüsse und Samen keimt, und lernt die wichtigsten Techniken bei der Zubereitung von Rohkost kennen.

Basics für jeden Tag

Im Kapitel „Basics für jeden Tag“ gibt es eine Menge Wissenswertes über Grüne Smoothies – die richtige Mischung zum Beispiel, was reingehört und natürlich ein paar Rezepte. Das gleiche für grüne Säfte, also Gemüsesäfte. Weiter geht es mit Salaten und Salatdressings, Toppings und Gemüsechips. Man erfährt, wie das mit dem Fermentieren funktioniert, wenn man z.B. Cashewcreme oder Nusskäse selbst herstellen möchte. Dazu Rezepte für gereiften Nusskäse oder auch Frischkäse.

Zahlreiche Rezepte für jede Gelegenheit

Weiter geht es mit dem Rezepteblock. Basics wie Nussmilch, fruchtige Smoothies, Chia-Pudding oder auch Chia-Hanf-Pancakes (wohlgemerkt in Rohkostqualität!) gibt es zum Frühstück. Rohköstliche Suppen und kreative Salate, Rezepte für Rohkostbrot und Cracker, gefüllte Wraps, Dips & Saucen, Zucchini-Pasta, Kürbis-Linguine, sogar rohköstliche Lasagne oder Quinoa-Pizza findet man. Im abschließenden Dessert-Teil sogar Softeisvarianten, Cheesecake oder Cupcakes und noch mehr. Wow, man staunt was alles möglich ist – ohne die Zutaten über 42 °C zu erhitzen! Zuletzt gibt es noch Überblicke zu Süssungsmitteln, Ölen & Fetten, Algen etc. Rohkost-Herz, was willst du mehr?

Fazit

„Go raw be alive“ von Boris Lauser ist ab sofort mein neues liebstes Rohkost-Buch, denn es hat wirklich unglaublich viel zu bieten an Infos, Basics und Rezepten, ist dazu wunderschön gestaltet. Für mich rundum gelungen und eine absolute Empfehlung! Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass eine rohköstliche Küche durchaus aufwändiger ist, zumindest wenn man Abwechslung reinbringen möchte. Und das ganze geht leichter von der Hand, wenn man Gerätemäßig ganz gut ausgestattet ist – in erster Linie hilft vor allem ein Hochleistungsmixer. Wenn das nicht abschreckt, ist die Rohkost-Küche wirklich ein Erlebnis, und der Aufwand lohnt sich. Manche Rezepte gehen aber tatsächlich auch superschnell, so dass man nicht den Job an den Nagel hängen muss um Rohköstler zu werden :-). Boris Lauser hat auf jeden Fall für alle an der Rohkost Interessierten ein hervorragendes Einstiegsbuch geschaffen, das auch für Rohkost-Profis viele tolle neue Rezepte bereit hält.

Weitere Infos zu Boris findest du auf seiner Homepage oder auf seiner Fanpage.

Boris Lauser – Go raw be alive. So schmeckt gesund.
Kosmos Verlag 2015.
ISBN: 978-3-440-14358-2
160 Seiten, 19,90 Euro (D)

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