Yoga und veganes Essen sowie Erholung pur. Im SOAMI Yoga Retreat Center in Kärnten in Österreich kann man das alles bekommen, Traumausblick inklusive. Das Essensangebot ist ebenfalls traumhaft. 

Manchmal passieren einem Dinge im Leben, die so bezaubernd einmalig sind, dass man sie am liebsten ganz schnell in ein Schatzkistchen schließen möchte, damit sie niemand findet. Dieses Gefühl hatte ich im SOAMI Yoga Retreat Center von der ersten Minute an und so habe ich lange überlegt, ob ich den Status dieses wahren Geheimtipps wirklich ändern soll. Aber was hätte ich selbst nicht schon alles verpasst, ohne die vielen wunderbaren Insidertipps hier und anderswo und deshalb möchte ich eines der schönsten Domizile, das ich je gesehen habe, auch nicht weiter verstecken.

Als ich das erste Mal auf das SOAMI stieß, dachte ich eigentlich, dass ich dort einfach ein Zimmer buchen und eine Woche lang komplett veganes Essen und meine heiß geliebten Berge genießen könnte. So einfach ging das dann aber doch nicht, weil sich das Haus auf Yoga-Kurse spezialisiert hat und die Nachfrage so hoch ist, dass das SOAMI für diese auf Jahre ausgebucht ist. Also dann eben veganes Essen, Berge und Yoga! Ich stöberte im Terminplan nach dem passenden Kurs und Zeitraum, buchte und machte mich auf den Weg ins sonnige Kärnten.

Lage. Ausstattung. Unterbringung.

Ganz leicht zu finden war es nicht, denn das SOAMI liegt abseits vom Touristen-Trubel oberhalb des Millstätter Sees und inmitten der Nockberge. So gehören Natur pur, Ruhe und traumhafte Ausblicke praktisch zur Grundausstattung. Mir blieb fast die Luft weg, als ich auf der Holzterrasse des Pools begrüßt wurde und im Grunde hätte es mir gereicht, wenn ich den Rest der Zeit dort hätte sitzen bleiben können. Das Zentrum besticht durch eine klare, schlichte Architektur aus Holz, Bambus und Glas und wurde unter Beachtung der Feng Shui-Philosophie erbaut. Im Haupthaus gibt es einen großen Yoga-Raum, eine Teeküche sowie einen Gemeinschaftsraum, wo auch die Mahlzeiten serviert werden. Ich kann nur für jeden Gast hoffen, dass das Wetter mitspielt, denn dann werden diese, genauso wie die Yoga-Praxis, ins Freie verlagert. Die Unterbringung der Gäste erfolgt im angrenzenden Gästehaus mit Betten aus unbehandeltem Buchenholz sowie Matratzen und Textilien aus kontrolliert biologischen Materialien. Dafür gibt es weder Fernsehen, noch Radio oder Telefon.

Yoga. Essen. Freizeit.

Der genaue Tagesablauf hängt natürlich vom jeweilig stattfinden Yoga-Kurs ab, grundsätzlich wird der Tag aber durch die Yoga-Klassen strukturiert. Bei mir sah das so aus: Nach einem sehr leichten Snack (Obst, Reiswaffeln, Getränke) ging es los mit der ersten Yoga-Einheit, das eigentliche Frühstück folgte danach und wurde in Buffetform serviert: täglich wechselnder warmer Frühstücksbrei, Müsli, selbst gebackenes Brot und Semmeln, süße und pikante Aufstriche, Nussmuse, warme Tofu-Variationen, eigelegtes Gemüse, Getreidedrinks Soja-Joghurt, und, und, und. Mittags konnte man sich (je nach Außentemperatur) mit Suppe oder Salat sowie Kuchen oder Cookies stärken, bis am frühen Abend die zweite Yoga-Einheit startete. Nach dieser gab es dann das dreigängige Abendessen. Da ich es inzwischen gewohnt bin, dass ich unterwegs meist mit Beilagen abgespeist werde, kam ich mir an der liebevoll gedeckten Tafel wie eine Königin vor. Vor-, Haupt- und Nachspeisen der 100% Bio-Gourmetküche variierten jeden Tag in einer unbeschreiblichen Vielfalt und waren (inkl. Geschirr) perfekt aufeinander abgestimmt. Jedes Gericht hier aufzuzählen würde wirklich den Rahmen sprengen (zucker- und großteils glutenfrei waren sie aber alle) und so nenne ich stellvertrendend einige Highlights:  Avocado-Algensalat mit Sobanudeln, gedünsteter Fenchel in Kapern-Senfsauce, Süßkartoffel-Lasagne, Mirin-Birnen mit Carobcreme und Eis, Buchweizentorte mit Heidelbeergelee.  Und weil ich diese ganzen Köstlichkeiten auch zu mir nach Hause holen wollte, habe ich mir das SOAMI-Kochbuch geleistet, das neben 200 Rezepten auch umfassende Infos für eine ideale, typgerechte Ernährungs- und Lebensweise enthält. Zu vorgerückter Stunde gab es in meinem Yoga-Kurs noch regelmäßig die Möglichkeit, an einer Meditation teilzunehmen und da ich die freien Nachmittagsstunden zum Wandern genutzt habe, fiel ich spätestens danach komplett erledigt, aber hoch zufrieden ins Bett. Wem das alles aber noch nicht genug Programm sein sollte, der kann sich außerdem vor Ort noch für eine ausführliche Ernährungsberatung oder diverse Massage- und Wellnessbehandlungen anmelden.

Ein Aufenthalt im SOAMI fällt ganz sicher nicht in die Kategorie „Billigurlaub“. Letztlich war aber jeder einzelne Euro bestens investiert, denn es war eine phantastische und rundum perfekte Zeit. Und wenn ich in den bösen Fängen des Wintergraus stecken werde, öffne ich einfach mein Schatzkästchen, backe ein paar SOAMI-Cookies und träume mich auf die Sonnenterrase inklusive Bergblick.