„So etwas Cooles gibt es ja nicht mal in Berlin“ rief meine Freundin Anna als wir vor kurzem die neueste vegane Location in Wien in Augenschein nahmen und zog mich dabei über die Schwelle eines Burger-Restaurants. Ich und Burger. Zugegebenermaßen gibt es Menschen, die für einen Geschmacks- bzw. Vergleichstest besser geeignet sind als ich, denn ich habe kaum Erfahrung mit Buns und Patties, geschweige denn mit Fast Food Läden an sich. Vielleicht bin ich aber auch gerade deshalb sehr gespannt, was da auf mich zukommt.

Komplett vegan und (nachhaltig) durchdacht

Denn Swing Kitchen ist ganz anders als die üblichen Junkfood-Buden: 100% vegan und besonders grün. Die Schillingers – Besitzer der Neueröffnung – wissen, was sie tun: Seit den 1990er-Jahren verwandeln sie in ihrem Lokal im niederösterreichischen Großmugl fleischlastige Klassiker in vegane Highlights und zeigen damit, wie diese schmecken müssen, damit Gäste scharenweise von der Großstadt ins Hinterland pilgern. So war es für die Gastronomen nun einfach an der Zeit, auch den Fast-Food- Markt mit einem wohldurchdachten Konzept zu revolutionieren. Und hierbei wurde im wahrsten Sinne des Wortes an nichts gespart.

Das merkt man als erstes am stylish durchdesignten Interieur, das mit Gußeisenfenstern, Backstein-Wänden und gemusterten Fliesen ganz im Zeichen der Swing-Ära der 1920er steht. Unterstrichen wird dies durch die Hintergrundmusik von Benny Goodman oder Glenn Miller.

Beim Essen wird das Hauptaugenmerk nicht nur auf den Geschmack gelegt, sondern es soll auch alles so gesund, biologisch und fair, wie nur möglich sein. Die Menükarte bietet neben, mit Soja-oder Weizen-Patties gefüllten Ciabatta-Sauerteig-Brötchen auch Wraps, Salate und Nuggets. Dazu Zwiebelringe, Pommes und selbst gemachte Soßen. Der Kaffee ist, ebenso wie der frisch gepresste Orangensaft, fair trade zertifiziert und die Swing-Cola wurde extra von einer kleinen Grazer Firma entwickelt.
Probiert habe ich den Kitchen Wrap (das Highlight: Basilikum-Lemon-Dip!) und den Swing Burger. Beide waren satt gefüllt (zu meiner Freude auch mit verschiedenen Salaten), saftig und sehr lecker.

Wie immer haben mich die Desserts am meisten interessiert und so habe ich gleich alle drei verkostet, die derzeit im Angebot sind. Das Tiramisu war super zart und cremig, der Sacher-Muffin mit Marmeladen-Kern flaumig und der Cheescake schön stichfest und doch cremig, beides für meinen Geschmack aber etwas zu süß.

Sämtliche Verpackungen sind frei von Plastik und bestehen aus recycelten oder kompostierbaren Materialien wie Maisstärke oder Zuckerrohr. Alles, was im Lokal zurückbleit, wird der Kompostieranlage zugeführt. Auch wenn das ein Fortschritt ist und Einweg-Geschirr nun mal typisch für ein Fast-Food-Lokal ist, so finde ich diese Müllproduktion einfach völlig unnötig. Besonders hervorstechend fand ich den Service und die Freundlichkeit der MitarbeiterInnen, die selbst bei großem Ansturm schnell und gut gelaunt blieben und auch Sonderwünsche erfüllten.

Rasend beliebt

Noch bevor Swing Kitchen seine Pforten öffnete, hatte das Lokal ein paar tausend Facebook-Fans und bis jetzt ist der Laden immer rappelvoll. Vor allem viele bekennende Fleischesser haben sich bereits durch die veganen Alternativen gekostet und ein äußerst positives Resümee gezogen. Schon alleine dafür gebe ich Swing Kitchen 100 Punkte. Und da das Lokal bereits weitere Standorte plant, hoffe ich auf weiter steigende Konkurrenz für sämtliche konventionelle Burger-Läden.

Fazit: Swing Kitchen ist ein stylishes uns pfiffiges Burger-Lokal in bester Lage, das Burger-Fans begeistert und auch jene in Staunen versetzt, die mit Fast Food eigentlich gar nichts anfangen können!

Swing Kitchen
Schottenfeldgasse 3
1070 Wien

Öffnungszeiten:
Mo-Sa: 11.00-22-00 Uhr

http://swingkitchen.com, www.facebook.com/SwingKitchen